Schwedenmädel mit deutschem Herzen – Saab 93 im (historischen) Test
Zusammenfassung
Was genau den Saab 93 zum "Mädel" macht, bleibt offen. Vielleicht seine wohlgerundete Form. Das Herz im Zweitakt schlagende Herz ist aber definitiv ein deutsches: Es stammt vom Reissbrett des ehemaligen DKW-Ingenieurs Hans Müller. Dieser historische Testbericht erklärt, was einen Verehrer beim Tanz mit dem Schwedenmädel erwartet.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Neues Fahrwerk
- Deutsches Herz
- Von innen gesehen
- Wie er fährt
- Nicht vollkommen – aber gute Gesamtnote
- Steckbrief
Geschätzte Lesedauer: 9min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Nach der neuesten Statistik gibt es in Schweden rund 7,2 Millionen Menschen und rund 775'000 Automobile. Auf je 9,3 Einwohner kommt also ein Kraftwagen. Schweden steht dadurch mit an der Spitze aller europäischen Staaten. Die Autos, denen man auf den schwedischen Straßen begegnet, stammen aus mehr als einem halben Dutzend verschiedener Länder: aus den USA, aus England, Frankreich, Italien, West- und Ostdeutschland, Sowjetrußland – und aus Schweden selbst. Im Unterschied zu Belgien, Portugal und der Schweiz, deren Wagenpark ebenso bunt und international zusammengesetzt ist, verfügt Schweden nämlich über drei einheimische Automobilfabriken: Scania-Vabis, Volvo und SAAB.
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Ich erinnere mich noch gut wie Per Eklund vor 50 Jahren bei der österreichischen Alpenfahrt mit diesem unterlegenen und von vielen belächelte Rallyeauto in den Linkskurven das Innenrad dieses Schwedenmädels in rekordverdächtige und Moulin Rouge taugliche Höhen "lupfte" und am
Ende einen beachtlichen 3. Gesamtrang erreichte vor allen den blasonierten Wagen der Konkurrenz. CHAPPO !!!
Heinold Pescoller - Südtirol
Was genau den Saab 93 zum "Mädel" macht, bleibt offen. Das im Zweitakt schlagende Herz ist aber definitiv ein deutsches: Es stammt vom Reißbrett des ehemaligen DKW-Ingenieurs Hans Müller.
Im Bericht der Automobil Revue vom 1. Februar 1957 steht:
Unser besonderes Kompliment gilt Herrn Müller (Andernach), der das starke und gesunde Herz dieses "Schwedenmädels" geschaffen hat!
Was hat der Autor Hans Woltereck damit gemeint?
Die Motoren (ab 1956) der Modelle Saab 93, Saab GT 750 und (anfangs) Saab 96 konstruierte Hans Müller in Deutschland. Auch die Fertigung der Motoren für die ersten Serien des Typs 93 geschah von der deutschen Firma Heinkel in Stuttgart. Erst einige Jahre später wurde die Motorenfertigung von Deutschland nach Schweden verlegt.
Hans Woltereck bezog sich bestimmt mit seiner Aussage auf einen Kinofilm.
Schwedenmädel (Originaltitel: Sommarflickan) ist ein schwedisch-deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1955. Die Regie teilten sich der Deutsche Thomas Engel und der Schwede Håkan Bergström. Die Hauptrollen waren mit Maj-Britt Nilsson, Karlheinz Böhm und Walter Giller besetzt. Das Drehbuch verfassten Paul Helwig und Ursula Bloy. Es beruht auf einer Idee von Walter Forster und Aldo von Pinelli. Sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in Schweden kam der Streifen das erste Mal am 29. September 1955 in die Kinos.
In diesem Film reist ein deutscher Student im Rahmen eines Austauschprogramms nach Stockholm, wo er sich in eine Schwedin verliebt.
Das deutsche Herz ist der nach Schweden „gereiste“ Dreizylinder-Zweitaktmotor, der den schwedischen Saab zu besonderen Leistungen „betört“. Eine schöne Metapher.

















































































































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