Premium

Bertone Bella – Im Auge des Betrachters

Erstellt am 24. Januar 2025

Leselänge 6min

Text:

Paul Krüger

Fotos:

Archiv

8 12 2

Bertone Bella (1999) – beinahe dreieckiges Seitenfenster, das optisch eine Einheit mit der Windschutzscheibe bildet

Eingeloggt sehen Sie mehr Bilder grösser.

Bertone Bella (1999) – Das "Scudetto" liegt fast horizontal auf der Motorhaube und ist der Ausgangspunkt aller Karosserielinien

Eingeloggt sehen Sie mehr Bilder grösser.

Bertone Bella (1999) – Der Radstand entspricht dem des Alfa Romeo 166, nur der hintere Überhang ist stark gekürzt worden

Eingeloggt sehen Sie mehr Bilder grösser.

Bertone Bella (1999) – Skeptischer Blick: In den oberen Schlitzen an der Front verbergen sich die LED-Scheinwerfer. Die Frontschürze erinnert ein wenig an den '91er Pontiac Firebird

Eingeloggt sehen Sie mehr Bilder grösser.

Bertone Bella (1999) – Kräftiges bis plumpes Heck. Was aussieht wie Zierleisten neben der Heckscheibe sind die Rückleuchten

Eingeloggt sehen Sie mehr Bilder grösser.

Bertone Bella (1999) – Innenraum in kräftigem Rot. Der linke Rücksitz ist zum Laderaum umgebaut, darunter das Vorderrad von "La Bestia". Instrumente und Mittelkonsole sind (leicht individualisiert) vom Alfa Romeo 166 übernommen

Eingeloggt sehen Sie mehr Bilder grösser.

Bertone Bella (1999) – Entwurfszeichnungen mit Variationen von "Scudetto" und Heckpartie

Eingeloggt sehen Sie mehr Bilder grösser.

Bertone Bella (1999) – Entwurfszeichnungen für Interieur und Heckpartie

Sie haben nur

1 von 8

Bilder in hoher Auflösung gesehen

Zusammenfassung

Wann empfinden wir etwas als schön? Angesichts seines Namens drängte der Bertone Bella diese Frage geradezu auf. Dass darunter ein Alfa Romeo 166 steckt, sieht man dem wie mit einem Messer gezeichneten Zweitürer nicht mehr an. Unser Artikel stellt das 1999 präsentierte Einzelstück vor und zeigt es auf historischem Bildmaterial.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Tradition ohne Altbekanntes
Bin ich schön?
Ein 2+2 für drei
Tönt gut und fährt noch besser

Geschätzte Lesedauer: 6min

Leseprobe (Beginn des Artikels)

"Wenn jedes Detail in jeder Hinsicht von äusserster Durchschnittlichkeit ist, dann sprechen wir von einer schönen Frau.", verrät Max Barsini das Geheimnis weiblicher Attraktivität, das er vor gut 35 Jahren am Strand von Santa Monica auf der Leinwand zu verewigen gedenkt. Auf die Frage, worin es bei Autos liegt, hätte der von Patrick Bauchau verkörperte Gegenspieler aus der Columbo-Episode "Selbstbildnis eines Mörders" sicherlich keine so klar definierte Antwort. Er ist ja schliesslich Kunstmaler und kein Karosseriebauer. Wo man es hingegen weiss und dieses Wissen auch schon unzählige Male unter Beweis gestellt hat, ist das Centro Stile der Carrozzeria Bertone. Lamborghini Miura, Iso Grifo, Dodge Zeder, Mazda R130, Lancia Kayak, ja sogar das Coupé des Opel Astra G… die Liste ist lang. Deshalb erscheint es rätselhaft, dass sie dort Anfang 1999 ausgerechnet eine scharfkantige Provokation auf den Namen "Bella" – "die Schöne" – getauft haben. Der Ersteindruck sagt nämlich sehr deutlich: Irrtum. Denn das goldengraue Coupé hat so gar nichts Durchschnittliches an sich.

Willkommen bei Zwischengas!

Diesen Artikel kostenlos weiterlesen?

Bilder zu diesem Artikel

Quelle:

von de******

30.01.2025 (23:27)

Antworten

So weit wie "tw" würde ich beim Design des "Bella" nicht gehen, aber eins ist klar: Das Thema mit der scheinbar herum gezogenen Windschutzscheibe ist Bertone beim Lancia Stratos schon besser gelungen. Ansonsten ist die Frontansicht, wie Sie schreiben, zu verkniffen und das Heck zu schwerfällig geraten.

von tw******

28.01.2025 (11:05)

Antworten

Es handelt sich inzwischen um eine Altmännerfiktion, dass ein Alfa Romeo schön aussehen müsse. Spätestens seit Stellantis kommen mit dem Namen Alfa Romeo nur noch konstruktive Derivate auf den Markt, langsam und konsequent immer ein wenig nichtssagender. Der Plan ist klar: Alfa Romeo soll es bald nicht mehr geben, Stelantis hingegen hat sich für hirnlose Übetproduktionen und still stehende Produktionsabäufe entschieden, Opfer des eigenen Größenwahns.

Und dann ist es ja auch besser, wirklich billigere, zuverlässigere und sparsame Autos zu kaufen als irgendeinen farblosen Alfa Romeo, nur weil man da noch krampfhaft irgendein Scudetto vorn anordnete.

Bei dem umgebauten 166 müsste sich der Createur fragen lassen, ob seine Frau ihn vorher geärgert hatte? Mit Geschmack hat das nichts zu tun. Den hätte so meine Oma noch bei 3 Promille zeichnen können.

Die "Klasse" von Alfa Romeo ist Vergangenheit, jetzt wird der Name: Alfa Romeo nur noch vergewaltigt.

Kommentar schreiben