Opel Rekord D Caravan – Ein lasterhaftes Leben
Zusammenfassung
Kombis aus Rüsselsheim verbanden seit den Fünfzigerjahren Eleganz und Komfort eines Personenwagens mit dem Nutzwert eines Lieferwagens. Mit dem Opel Rekord D löste sich die deutsche GM-Tochter erstmals von der US-Formensprache und präsentierte den wohl italienischsten und grazilsten Opel, den es je gegeben hat. Auch die praktischen Fünftürer waren stilistisch wieder äusserst gelungen. Doch leider konnten sie nicht nur gut aussehen, sondern auch gut einladen, weshalb viele von ihnen früh dahingerafft wurden. Dieser Artikel ist dem eleganten Raumwunder gewidmet und zeigt einen überlebenden Rekord 1900 Caravan auf vielen Bildern.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Italienisches von einem Amerikaner
- Dreifach stabil
- Ärgert die Oberklasse
- Blei-Ersatz
- Unter den Praktischen der Schönste
- Nur keine Hektik
Geschätzte Lesedauer: 9min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Es ist fast schon symbolisch, dass uns der zweitürige Rekord Caravan für die Fotoproduktion mit vollgepacktem Kofferraum übergeben wird. Bis zur Gürtellinie voll mit Schachteln, Kisten und Kartons steht er da, bereit für die tägliche Fahrt zum Kunden oder zum Grosshändler. Kann man ihn sich überhaupt anders vorstellen? Mit sauberer, nicht verkratzter und vor allem leerer Ladefläche? Das gab es doch fast nur im Prospekt. Denn schliesslich war dies einst die einzige Bestimmung eines Opel-Kombis: den Kofferraum vollhaben. Wer ein Auto mit grossem Stauraum kaufte, wollte ihn in der Regel auch nutzen. Gerade der Zweitürer – Familien bevorzugten meist die doppelte Anzahl Pforten – war ein braves Nutztier für pflegescheue Pragmatiker, die ihn malochen liessen, bis er auseinanderfiel.
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Bilder zu diesem Artikel

Bei ihm hörte ich das Klingeln von außen, wenn er vorbeifuhr und im niedrigen Drehzahlbereich zu viel Gas gab. Als Mitfahrer hörte man es selbstverständlich erst recht.
Mein Kommilitone bekam dann in der Werkstatt den Rat, immer bestes Super-Benzin zu tanken, im niedrigen Drehzahlbereich Vollgas zu vermeiden und Höchstgeschwindigkeitsfahrten zu unterlassen. Als junger Mann war er ziemlich enttäuscht darüber.
Ansonsten war der Rekord D ein optisch gelungenes, geräumiges Auto, mit dem ich gerne mitgefahren bin.




















































































































































































































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