50 Jahre nach dem legendären Woodstock-Festival ist der „Light-Bus“ auferstanden. Dank eines Pressefotos wurde das Original berühmt und mauserte sich schnell zum Symbol der Bewegung. Das war auch leicht möglich, denn der Bus war übersät mit Zeichnungen ganz in den Hippie Farben Gelb, Grün, Orange und Rot.
Das Original - "magic bus"
Der Künstler Robert Hieronimus, besser bekannt als „Dr. Bob“ war erst 26 Jahre alt, als er vom Musiker Bob Grimm beauftragt wurde einen „magic Bus“ zu bemalen. Grimm war Mitglied der in Baltimore beheimateten Band „Light“. Beim Bus handelte sich um einen VW Bus Typ 2, welcher Hieronimus in psychidelischem Stil bemalte. Die Gruppe plante mit dem Bus auf Tour und unter anderem ans Woodstock-Festival von 1969 zu fahren.
Hieronimus brauchte sechs Monate, um das Projekt fertig zu stellen. Er bemalte den Bus mit kosmischen Symbolen, archetypischen Motiven und Wörtern in antiken Sprachen. Für seine Arbeit bekam er Tausend Dollar, damals eine grössere Summe. Auch er kaufte wie so viele ein Ticket zum Festival, doch als er hörte, dass über 50’000 Leute erwartet würden, verzichtete er auf die Teilname.
Das tatsächlich fast eine halbe Million Menschen zusammenkommen und „sein Bus“ zu einem Woodstock Maskottchen werden würde konnte er damals nicht ahnen. In den Zeitungen machte ein Foto des Busses die Runde und Magazine landab landauf halfen dabei diesen unsterblich zu machen. Hieronimus sagte später, der Van simbolisiere wie kein anderes Auto den Summer der Liebe.
Der VW-Bus war mit seinen 40PS und luftgekühltem Motor nicht wirklich auf Geschwindigkeit ausgelegt, aber billig im Unterhalt und leicht zu reparieren und konnte einen Haufen Leute transportieren. „Es war wirklich ein Volkswagen“, meinte Hieronimus, „es repräsentierte Freiheit“.
Die Replika - "Light bus"
2017, als das 50 Jahr-Jubiläum von Woodstock bereits in greifbare Nähe gerückt war, machte sich Hieronimus zusammen mit dem kanadischen Dokumentarfilmer John Wesley Chisolm auf, den originalen Bus aufzutreiben und zu restaurieren. Zusammen mit zahlreichen Helfern und der Unterstützung von VW durchkämmten sie die USA, von New Jersey bis zu Arkansas. Doch die Spur war zu alt und das Original fristet sein Dasein wohl weiterhin auf irgendeinem Schrottplatz, sofern es überhaupt noch existiert.
Anfangs 2018 entschied man sich stattdessen eine genaue Replika anzufertigen. Glücklicherweise fand das Team eine Typ 2 Version, die dem Original wie ein Zwilling dem anderen glich. Man heuerte ein Team von Restaurationsexperten an und machte sich an die Arbeit.
„Wir hatten drei Wochen, um die Arbeit von drei Monaten zu machen“, gab Robert Skinner, Besitzer des Auto Body Center’s in Kalifornien zu Protokoll. „Wir wollten eine solide Basis schaffen, dass der „Light-Bus“ auch noch in 50 Jahren voll im Saft stehen könne.“
Nach der Grundrestauration kam der Bus zu Hieronimus und seinem Team. In kurzen sechs Wochen bemalten er und fünf Künstler den Bus genau gleich wie das Original.
„Hinter jeder Zeichnung steckt eine Geschichte, viele Geschichten, und alle haben den gleichen Kern, von Unifikation, Zusammenarbeit und höherem Bewusstsein, was den „light“ erst richtig ausmacht", sagte Hieronimus.
Anfangs März 2019, nachdem die Restauration komplett abgeschlossen war, nahm die Inkarnation bereits am „VW Bus onwers gathering“ in Kalifornien teil.
Chisolm dokumentierte den ganzen Prozess, von der Suche, bis zum fertigen Light Bus, seine Doku wird diesen Sommer unter dem Titel „A Bus Called Light“ veröffentlicht werden.
Währenddessen wird der Bus quer durchs Land fahren und am „Bethel Woods Music and Culture Festival“ im August erscheinen. Chrisholm merkt an:“ Der Bus zaubert den Menschen ein Lächeln aufs Gesicht und macht sich glücklich. Alle wollen mitfahren und ein Teil davon sein. Was immer ein Traum ist, wo immer du hin willst, der Bus bringt dich hin.“
Die offizielle Pressemeldung von VW gibt es hier zu lesen.