Historischer Motorsport at its best
Zum nunmehr 36.mal nehmen am Freitag, 08. November ab 16.00 Uhr, 90 mutige Teilnehmer und 40 Vorauswagen die 150km der Rallye-Köln-Ahrweiler unter die Räder und bieten wie jedes Jahr Spannung und guten Motorsport vom Feinsten. Nicht nur der Start- und Zielort Mayschoss, mit der ältesten Winzergenossenschaft Deutschlands, ist historisch, sondern neben den Boliden aus den 70er und 80er Jahren ist auch das Konzept der Wertungsprüfungen einmalig.
Die Rallye ist die einzige Veranstaltung Deutschlands, welche die legendäre „Südschleife“ alle Jahre wieder zum Leben erweckt. Früher noch angebunden an die berühmt-berüchtigte „Nordschleife“, wird sie heute getrennt gefahren, ist aber ebenso anspruchsvoll wie der große Bruder „Nordschleife“, welche ebenfalls dieses Jahr wieder gefahren wird – jedoch untrainierbar und einzigartig in entgegengesetzter Richtung! Unter den diesjährigen 13 Wertungsprüfungen ist dies sicherlich ein absolutes Highlight. Doch den Charakter dieser Rallye prägen insbesondere die typischen kurvigen Landstraßen der Eifel, welche sich ausgehend vom Ahrtal bis zum Nürburgring durch die nassen, rutschigen und nebeligen Wälder schlingen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen – manche Aktive sind der Meinung, es müsste mehr von diesen Abschnitten geben, um den Charakter der Rallye nicht zu verlieren. Ein Argument, dass sich nicht verneinen lässt.
Auch bei den Fahrzeugen gibt es neue Entwicklungen. So erweiterte der Veranstalter dieses Jahr erstmalig Fahrzeugklassen bis Baujahr 1996 (Klasse N und A) bzw. 2005 (Kit-Cars, Super1600) aus. Die Starterliste zeigt jedoch eindeutig, dass die historischen Old- und Youngtimer bis Baujahr 1988 über 90% des Starterfeldes ausmachen, auch weil der Sieger der Rallye Köln Ahrweiler aus diesen Klassen ermittelt wird. Somit ist der typische Charakter der Rallye nicht in Gefahr, auch auf Grund der 40 Vorausfahrzeuge, mit Boliden der legendären Gruppe B, wie beispielsweise drei Audi Quattro!
Meisterschaften
Auch in den zwei Meisterschaften der Youngtimer Trophy und Youngtimer Rallye Trophy ist höchste Spannung geboten, da in beiden Wettbewerben die Wertung noch offen ist und erst bei der Rallye Köln Ahrweiler der Sieger ermittelt wird.
In der Youngtimer Trophy streiten sich Michael und Herbert Schmitz im VW Golf und Jürgen und Peter Schumann im Ford Escort RS2000 noch um die Meisterkrone.
In der Youngtimer Rallye Trophy haben gleich vier Fahrer noch Chancen auf den Titel. Die besten Karten hat Norbert Zaremba/Georg Kehren im BMW M3 E30 vor dem Nordduo Axel Schütt/Klaus Finke. Aber auch zwei weitere Teams hätten noch die Möglichkeit auf den Titel. Naben dem erfahrenen Duo Uwe Hahne/Patrick Buhr auf BMW M3 E30, ärgerte sich das Team Toni Kluth/Philipp Kluth mit dem Lancia Delta Integrale, da sie aus beruflichen Gründen dieses Jahr nicht an der Rallye Köln Ahrweiler teilnehmen können, obwohl die Neueinsteiger in der Youngtimer Rallye Trophy eine beachtliche Lernkurve, speziell auch bei der Rallye Köln Ahrweiler, hinlegten.
Highlights
Zu den fahrerischen Highlights zählt natürlich – wie sollte es anders sein – der achtmalige Sieger der Rallye Köln Ahrweiler, Georg Berlandy. Zudem kommt der Stromberger dieses Jahr mit großem Rückenwind an die Ahr. Vor kurzem konnte Berlandy und sein langjähriger Beifahrer Peter Schaaf den Gewinn der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) im Peugeot 207 S2000 feiern! Er ist auch dieses Jahr wieder das Maß der Dinge wenn er im Opel Ascona A an den Start geht.
Zu den härtesten Gegnern dieses Jahr zählen u.a. die viertplatzierten aus dem letzten Jahr Michael Küke/Joachim Carl im Porsche 911RS von Kremer Racing und der zweitplatzierte des Jahres 2011 Reiner Hermann/Steven Hermann im bärenstarken Opel Ascona B400.
Nicht aus den Augen lassen, darf man jedoch auch weitere Fahrer wie Carsten Meurer (Ford Escort RS2000), Bertram Altena (Opel Manta 400), Jürgen Lenarz (Opel Kadett C), den letztjährigen Youngtimer Rallye Trophy Sieger Axel Potthast (Ford Escort RS2000) und Dominik an der Heiden (Porsche 911RSR). Jedoch ist die Rallye Köln Ahrweiler immer für Überraschungen gut. Besonders bei rutschigen und schwierigen „Eifel-typischen“ Bedingungen zeigten begabte Fahrer in vermeintlich „schwächer“- motorisierten Fahrzeugen schon öfters in der Vergangenheit ihr Können.
Ein weiterer Ohren- und Augenschmaus ist eindeutig Claus Aulenbacher/Andreas Mirow in ihrem „Motor auf Rädern“, alias Lancia Stratos! Solche Fahrzeuge machen den Mythos dieser Veranstaltung aus. Nur selten bekommen Zuschauer solche Raritäten noch Live und im Wettbewerb vor die Augen. Die charakteristischen Landstraßen, welche sich aus den unzähligen Eifeltälern in Serpentinen hinauf winden, erwecken Erinnerungen an die Rallye Monte Carlo in den „Goldenen Rallyezeiten“. Vielleicht klappt es auch mal mit dem Schnee in der Eifel? Sicherlich nicht ausgeschlossen, wenn man den alten Geschichten dieser Rallye lauscht.
Den wohl spektakulärsten Fahrstil wird alle Jahre wieder der Holländer Edwin Wolves im bärenstarken Opel Kadett zeigen. Dass er trotzdem schnelle Zeiten fahren kann, hat er in den letzten Jahren unter Beweis gestellt.
Last but not least noch zwei Besonderheiten. Mit Heinz-Robert Jansen im Opel Manta (mit Fuchsschwanz!) und Heinz Kottmann im Opel Kadett C sind zwei Fahrer am Start, welche seit 1994 ununterbrochen am Start sind. Jansen stellt jedoch alle Jahre wieder unter Beweis, dass er nicht zum alten Eisen gehört und immer für eine vordere Platzierung gut ist – dank schneller und beherzter Fahrweise.
Zeitplan
Freitag, 08.11: Start 16.15 Uhr ab Mayschoss zu Wertungsprüfung 1(Wirft-Rodder)
Samstag, 09.11: Re-Start ab 8.01 zu Wertungsprüfung 2 – 13,
Links