Am 19. Oktober 2015 feierte der Film “Pistons, Passions, Pleasures - A Sicilian Dream” in London seine Premiere nun ist er auch auf DVD und Blu-Ray erhältlich. Im Film folgen der Regisseur Alain de Cadenet und der renommierte italienische Historiker Francesco da Mosto im Alfa Romeo 8C von 1931, den faszinierenden Spuren und Mythen des ältesten aller Strassenrennen quer durch die sizilianische Bergwelt. Dabei wird die ganze Epoche vom ersten bis zum Letzten Rennen (1906-1977) abgedeckt und auch die Geschichte des Motorsportbegeisterten Vincenzo Florio kommt nicht zu kurz, der eigentlich immer nur einen Traum hatte, das Rennen sollte niemals vergessen werden.
Auf den Spuren des sizilianischen Strassenrennen
Die Targa Florio war ein sizilianisches Bergstrassenrennen, das im Jahr 1906 eine neue Ära des Motorsports erschuf, die es bis heute noch gibt. Erträumt von Vincenzo Florio, dem jüngsten Sohn einer reichen sizilianischen Unternehmerfamile, lief es bis 1977 und galt also total verrückt aber auch ein absolutes Muss für alle guten Rennfahrer und Autohersteller. Mit dem Film beginnt eine emotionale Reise zum Herzen der Geschichte, die der Mutter aller Bergrennen auf den Grund gehen soll.
Doch für Alain de Cadenet ist die Reise mehr als nur eine Dokumentation über ein berühmtes Rennen und dessen Begründer. Für ihn soll mit dieser Fahrt ein Alptraum enden, der vor über 40 Jahren bei der Targa Florio 1970 begann. Damals war er selbst einer der wagemutigen Teilnehmern des Rennens, doch ein schrecklicher Unfall kostete ihn beinahe sein Leben. In letzter Sekunde wurde er von einem sizilianischen Bauer bewusstlos aus dem brennenden Wrack seines Lola T212 gezogen.
Seither liessen ihn die Erinnerungen an dieses Erlebnis nicht mehr los. Um das alles nun endlich hinter sich zu lassen, beschliesst er die Route der Targa Florio noch einmal zu fahren und dieses Mal sah er darin nicht das Strassenrennen, das er um jeden Preis gewinnen wollte, sondern das ruhmreiche Rennen, das die Welt faszinierte und Legenden und Träume erschuf.
Mit Francesco da Mosto hat er den perfekten Begleiter gefunden, um die Magie der Targa Florio zu entdecken. Denn auch er hat eine ganz besondere Beziehung zu Sizilien und somit auch zum Rennen. Der italienische Historiker aus Venedig hat nämlich seine Wurzeln in Sizilien. Für Francesco beginnt mit dieser Reise die Suche nach seiner sizilianischen Seite, einem Teil von ihm, der ihm schon lange gefehlt hatte.
Spektakuläre Szenen von damals
Während Francesco und Alain auf der Rennstrecke unterwegs sind im Alfa Romeo 8C, können die Zuschauer in die Geschichte des Rennens und die von Vicenzo Florio eintauchen. Dabei werden alle Aspekte gezeigt, die das Rennen bedeutsam und einzigartig machten. Es werden originale Aufnahmen von damals gezeigt und Da Mosto bereichert den Film zusätzlich mit Kommentaren zur Geschichte. Zudem kommen auch viele weitere Zeitzeugen zu Wort.
Mit jedem neu entdeckten Aspekt des Rennens kommt Alain der Magie des Rennens näher und dies lässt ihn die Kollision mehr und mehr vergessen, während Francesco seinen Wurzeln Schritt für Schritt näher kommt. Er erfährt mehr über seine verlorenen Sizilianische Hälfte, denn jedes neue Dorf, in das sie kommen, hat eine ganz eigene Geschichte zu erzählen.
Der Anfang vom Ende
In der Zeit zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg werden die Fahrer immer unvorsichtiger und die Rennen immer gefährlicher. Kurz darauf im Jahr 1926 hat das Rennen sein erstes Todesopfer zu beklagen, worauf Vincenzo von seiner Familie enterbt wird. Damit beginnt eine düsteres Kapitel für das Rennen und für Florio selbst.
Nach dem Krieg 2. Weltkrieg, begannen dann die goldenen Jahre des Motorsports. Fahrer wie der Sizilianer Nino Vaccarella, Achille Varzi, Brain Redman, Vic Elford, Graham Hill und Stirling Moss machten das Rennen wieder weltweit populär. So konnte Vincenzo noch miterleben, wie all diese Fahrer im Jahr 1955 dem Rennen wieder zu seinem alten Ruhm verhalfen. So starb er schliesslich besitzlos, aber glücklich.
Aber die Zeiten änderten sich und das Rennen wurde immer gefährlicher. Die Teilnehmerzahlen stiegen, worauf auch die Zahl der Todesopfer immer dramatischere Dimensionen annahmen. Ein fataler Unfall im Jahr 1971 kündete das Ende des spektakulären Strassenrennen an. Als dann 1977 ein Fahrzeug in eine Gruppe Zuschauer raste, bedeutete dies endgültig das Aus für das Rundstreckenrennen.
Emotionale Schlussszenen
Zum Schluss kehrt Alain de Cadenet zurück an die Stelle, an der er damals beinahe ums Leben gekommen währe, bevor er von dem sizilianischen Bauer gerettet wurde. In einer emotionalen Schlussszene trifft er zum ersten Mal dessen Sohn, der als 12-Jähriger den gesamten Unfall miterlebt hatte.
Auch für Francesco schliesst sich der Kreis. Als die beiden Männer, am Ende der Streck und ihrer Reise durch die sizilianische Geschichte ankommen, fühlt er sich zum ersten Mal komplett. Auf verschiedene Weisen haben sie beide die Targa Florio im Blut: Vizenco, das Rennen und die Insel. Schlussendlich geht aber auch Florios Traum in Erfüllung, denn das Rennen lebt in den Köpfen und den Seelen vieler Menschen weiter und so wird die Targa Florio auch niemals vergessen gehen.
Alle weiteren Details zum Film und den Trailer finden sie auf der Webseite.