Gemäss dem Deutscher Oldtimer Index des VDA legten die Preise über 30-jähriger Autos im Jahr 2018 um 2,2 Prozent zu. Man könnte also von einem moderaten Anstieg sprechen, allerdings ist die Inflation fast gleich hoch, was Wertgewinne wieder neutralisiert.
2017 war der Zuwachs mit 1,4 Prozent sogar noch geringer. Diese Steigerungsraten sind im Langfristvergleich eher niedrig. Der Deutsche Oldtimer Index wird seit 1999 berechnet.
Ausgehend von einem Basiswert von 1000 Punkten zeigen die letzten 20 Jahre eine Wertsteigerung in Deutschland von eindrückliche 160 Prozent.
Sprunghafte Wertentwicklung für BMW E9
Trotz der über den gesamten Markt verlangsamten Preisentwicklung legten einzelne Modelle im vergangenen Jahr stärker zu. Dabei liegt ein deutsches Auto der 1970er vorne: Der BMW 3.0 CSi erlebte im vergangenen Jahr eine sprunghafte Wertentwicklung.
Die Seltenheit dieses Typs dürfte ein Grund sein. Heute gibt es nur noch 441 zugelassene Fahrzeuge des BMW-Sportcoupés.
Im Gegensatz dazu ist der VW-Käfer der am häufigsten vorhandene Oldtimer in Deutschland, er erlebte im vergangenen Jahr die zweitstärkste Preissteigerung. Die in der Vergangenheit recht günstigen Fahrzeuge erfordern aufgrund ihres Alters vermehrt aufwendige Reparaturen oder Restaurierungen, die sich dann im Preis niederschlagen.
Bulli immer noch an der Spitze
Im Vergleich der Preisentwicklung der letzten 20 Jahre bleiben die Plätze 1 bis 3 zum Vorjahr hin unverändert.
Der VW-Bus Typ 2 „Bulli“ führt vor dem kultigen Citroen 2 CV und dem immer populäreren 3er-BMW.
Auf die Plätzen 4 und 5 haben sich die Typen BMW 3,0 CS und VW-Käfer aufgrund der positiven Entwicklung im letzten Jahr geschoben. Insgesamt acht der Top 10 sind Fahrzeuge deutscher Marken.
Funktioniert ähnlich wie ein Börsen-Index
Der Deutsche Oldtimer Index wurde vom Verband der Automobilindustrie (VDA) ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem Bochumer Bewertungsspezialisten classic-analytics wurde ein System entwickelt, welches die Preisentwicklung der gängigsten Oldtimer in Deutschland abbildet. Dafür werden 88 repräsentative Fahrzeuge ausgewählt und abhängig von ihren Zulassungszahlen gewichtet. Fahrzeuge, die aufgrund ihrer Seltenheit oder ihrer Geschichte besonders teuer gehandelt werden, sind nicht berücksichtigt.
Anmerkung der Redaktion
Ob die Preise von alten Autos wirklich immer noch steigen, wird man vermutlich erst im Nachhinein herausfinden. Wie etwa soll der Bestand bei Händlern und bei Besitzern bewertet werden, wenn er nicht gehandelt wird? Tatsächlich hinken statistische Oldtimer-Bewertungen der Realität meist ein wenig hinterher. Dies ist sowohl bei starken Anstiegen als auch be Wertverlusten der Fall.
Weitere Informationen zum Deutschen Oldtimer Index gibt es auch auf der Website des VDA.