Covid-19 hat die Welt im Griff, aber innovative Firmen machen das beste aus der Not. Ölhersteller wie Panolin oder Motorex stellen nun nicht mehr nur Motorenöl her, das unseren Oldtimern gut tut. Als weiteres Standbein haben die Unternehmen seit einigen Wochen auch Desinfektionsmittel im Angebot, das unserer Hygiene hilft. Wirtschaftlich rechnet sich diese Produktion nicht, aber in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtiger zu helfen, wo Hilfe nötig ist.
Jetzt auch für Kunden erhältlich
Ursprünglich wurden die Produkte primär für die Mitarbeitenden sowie das Gesundheitswesen hergestellt. Reto Tschannen von Motorex: "Aufgrund zahlreicher Anfragen für Desinfektionsmittel haben wir vor rund zwei Wochen vom BAG die Bewilligung zum Vertrieb unseres eigenen (bisher intern verwendeten) Produkts beantragt und erhalten. Die speziell eingerichtete Produktionslinie wird derzeit in zwei Schichten betrieben. Abnehmer sind unsere Kunden aus sämtlichen Bereichen aber auch Spitäler, Rettungsdienste, Spitex-Organisationen und Polizeicorps."
Innovationen für die Zeit danach
"Heute ist absehbar, dass die Auflagen im Rahmen der Corona Pandemie früher oder später gelockert werden. Entscheidend wird in diesem Fall die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitenden sein. Wir haben deshalb in Zusammenarbeit mit der Firma Lanz-Anliker ein Lösungskonzept entwickelt, welches zusätzlich zur Hände- und Flächendesinfektion auch eine Mehrweg-Schutzmaske mit austauschbaren Einlegmembranen umfasst. Lanz-Anliker ist ein führender Hersteller von medizintechnischen Textilien. Mit diesem Angebot wenden wir uns an Gewerbetreibende, die voraussichtlich effektive Schutzmassnahmen für Kunden und Mitarbeitende umsetzen müssen, um ihren Betrieb rasch wieder aufnehmen zu können.", so Tschannen.
Idee stammt von Mitarbeitenden
Bei Panolin stammt die Idee, ein eigenes Desinfektionsmittel herzustellen, von einigen Mitarbeitenden. "Da Desinfektionsmittel fast überall ausverkauft war, kamen Mitarbeitende ins Labor und fragten, ob wir selber Desinfektionsmittel herstellen können", sagt Dr. Patrick Galda, Leiter Entwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung. "Wir haben die Idee sofort aufgenommen, uns an die Arbeit gemacht und konnten bald mit der Produktion beginnnen", so Galda. "Die Entwicklung, Formulierung, Erprobung und Herstellung hat einige Tage in Anspruch genommen" so CEO Silvan Lämmle. "Geld verdienen werden wir damit nicht wirklich. Zu viele Stunden hat die Entwicklung gekostet, um diese auf die kleine Menge abzuwälzen. Aber darum geht es jetzt nicht. Wir kalkulieren einen Produktpreis und keinen Marktpreis", so Lämmle weiter.
Schön zu sehen, wie die Welt in der Krise auch in der Wirtschaft zusammenzuwachsen scheint und innovative Unternehmer Produktideen entwickeln, die uns allen helfen.