Seit der letzten Durchführung des Klausenrennens ist es ruhig geblieben, so ruhig, dass Gerüchte aufkamen, dass im Jahr 2013 wohl letzte Klausenrennen stattegefunden habe. Doch nun meldet sich Fritz Trümpi, der für die Durchführungen in den Jahren 2006 und 2013 verantwortlich war, zu Wort.
Im Jahr 2017 oder 2018 werde es das 12. internationale Klausenrennen geben und bereits sei auch das übernächste Memorial im Jahr 2022, hundert Jahre nach dem Eröffnungsrennen, konzeptionell angedacht, liess sich der Glarner Unternehmer in der “Zentralschweiz am Sonntag” zitieren.
Dies kam in der Tat überraschend, weiss man doch, dass Trümpi beim letzten Anlass tief in seine eigene Tasche greifen musste, um die Veranstaltung überhaupt durchführen zu können.
Schwierige Umstände
Es ist nicht einfach, in der heutigen Zeit ein Rennen auf der Strecke des Klausenpasses zu organisieren. Zum einen will eine 21,5 km lange Landstrasse nach FIA-Normen gesichert werden. Dazu sind bauliche Massnahmen, aber auch eine Vielzahl von Streckenposten nötig. Und die kosten, selbst wenn sie freiwillig arbeiten, Geld, denn sie wollen essen und müssen auch irgendwo übernachten.
Das Gelände in der engen Bergwelt ist nicht gerade das Paradies für grosse Unternehmen, die als Sponsoren ihre Kunden zum Rennen bringen möchte, vor Ort an der Veranstaltung teilhaben lassen, sowie stilvoll verpflegen und unterbringen will. Entsprechend aufwändig und anspruchsvoll ist es, Sponsoren zu finden. Nur schon aus diesem Grunde dürfte eine nächste Durchführung im Jahr 2018 wahrscheinlicher sein, als eine solche im Jahr 2017. Aber lassen wir uns überraschen.
Eine weitere Schwierigkeit ist es, dass immer weniger Fahrer von Vorkriegsautomobilen lizensiert sind, also auch tatsächlich ein Rennen fahren dürfen. Ähnliches gilt für die Fahrzeuge, die dazu über einen Wagenpass namens FIA-HTP haben müssen. Ob es dem Klausenrennen schaden würde oder wird, wenn die Gleichmässigkeitskategorie weiter ausgebaut wird, bleibe dahingestellt.
Umwelttechnisch weht den Organisatoren ebenfalls ein eisiger Wind entgegen, die Elektroauto-Kategorie vom Jahr 2013 konnte hier wohl nur begrenzt für Abhilfe sorgen.
Und wird das Volk kommen?
Das Interesse am Klausenrennen ist gross, das spürt man, wenn man mit den Zuschauern von früheren Durchführungen spricht.
Nur werden die Besucher immer bequemer und anspruchsvoller, was die Organisation des Anlasses nicht gerade vereinfacht. An Vorbildern, wie man historischen Rennsportveranstaltungen heutzutage publikumswirksam (z.B. mittels Liveübertragung via Internet) hochzieht, mangelt es nicht. Aber einen Anlass zu vermarkten, der nur alle vier oder fünf Jahre stattfindet, stellt eigene Herausforderungen.
Wir hoffen, dass Trümpi es schafft, die richtigen Leute um sich zu scharen, die mit Weitblick und Fachwissen, aber vor allem auch mit wichtigen Beziehungen den Erfolg dieser einmaligen Rennveranstaltung in der schweizerischen Alpenwelt sichern können.
Zwischengas jedenfalls wird sicher wieder dabei sein, denn an kaum einer anderen Veranstaltung ist das richtige Herunterschalten so essentiell wie am Klausenrennen ...