Die diesjährige Heidi-Classic durfte auf Petrus zählen. Am Wochenende vom 28. bis zum 30. Juni hat sich der Sommer ausnahmsweise bei bester Laune und sommerlichen Temperaturen gezeigt. Und so war es dann auch für die Fahrer und Fahrerinnen der 45 teilnehmenden Klassiker ein absoluter Genuss, die rund 200 Kilometer lange Route zu absolvieren und die Sinne schwelgen zu lassen.
Dreiländerfahrt
Der Start der Nummer 1 erfolgte pünktlich um 07:45 Uhr im Dorfkern von Bad Ragaz und führte die Teilnehmer durch die Bündner Herrschaft über den St. Luzisteig ins benachbarte Fürstentum Liechtenstein. Dort wartete bereits die erste Herausforderung auf Menschen und Maschine, das Fahren auf Zeit. Das Fahrerduo Ernst und Thomas Nigg konnten mit Ihrem 1973er Porsche 911 T diese Challenge in absoluter Perfektion durchführen und fuhren mit null Strafpunkten von dannen.
Das Finden von Grenzen des eigenen Fahrzeuges war aber nicht die einzige Erfahrung am Rande, der Übertritt der Grenze zu Österreich markierte einen weiteren Punkt im Roadbook. Die Strecke führte über Feldkirch nach Dornbirn rund um das Herz des Bundeslandes Vorarlberg, wo der exzessive Konsum von sanft geschwungenen Serpentinen im Vordergrund stand. Kein Meter Autobahn sollte die Kurzweil trüben, schliesslich galt es dem Genuss zu frönen und dem Trubel des Alltags zu entfliehen, ohne sich auf der Flucht zu fühlen.
Zum Abschluss der ersten Tageshälfte wartete auf dem Losenpass ein üppiges Mittagessen auf die Teilnehmer und die alten Eisen durften sich ein wenig abkühlen. Selbstverständlich wurde die Zeit auch genutzt, um anregende Benzingespräche zu führen und um sich über die Erfahrungen des Vormittags auszutauschen. Rund ein Drittel der Teilnehmer war das erste Mal an der Heidi-Classic dabei und das Roadbook liess vermutlich das eine oder andere Fragezeichen aufpoppen.
Knifflige Sonderprüfungen
Der Nachmittag stellte einen weiteren Höhepunkt im Programm, Distanzbremsen war angesagt. So mussten die Teilnehmer auf dem Gelände des Driving Center in Sennwald schätzen, innerhalb wie vieler Meter ihr Klassiker aus 50 km/h bei einer Vollbremsung zum Stehen kommt. Und der Tenor war ein einiger, die Bremsen von allen Fahrzeugen waren besser als gedacht. Das gab zwar Strafpunkte, aber für einmal hatten diese einen positiven Nachgeschmack.
Trotzdem, dass schon vor dem Mittag die 30-Grad Grenze mancherorts überschritten wurde, stellte dies kein Problem an die 45 Oldtimer und deren Piloten und Pilotinnen dar. Abgesehen von einem dampfenden Kühler und einem angebrochenen Zündschlüssel waren keinerlei Defekte zu beklagen und alle Fahrzeuge konnten die Rallye ohne Schäden zu Ende führen.
Feier und Festival
Das Dinner und die Preisverleihung fand an einer der Quellen eines jeden Eisenschweins statt, im Gonzenbergwerk Sargans, wo bis 1966 noch Eisenerz aus dem Berg geholt wurde. Dort wurde in den noch frischen Erinnerungen geschwelgt und die Teilnehmer liessen den Tag auf hohem kulinarischem Niveau ausklingen.
Am Sonntag durfte man es dann nochmal brennen lassen, für die Teilnehmer stand der Flugplatz in Bad Ragaz zum freien Fahren zur Verfügung. Und so mancher liess es sich nicht nehmen, seinen Oldtimer auch ausserhalb der geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen standesgemäss zu bewegen.
Den furiosen Abschluss stellte das alljährliche Oldtimerfestival im Zentrum von Bad Ragaz dar, wo dann auch der letzte Ehrenpreis vergeben werden durfte. Die Besucher kürten den 1925er Sunbeam 20/60 von Christian und Flavia Thomi zum Sieger der Herzen, kurz bevor Petrus dann doch noch seine Schleusen geöffnet und für eine willkommene Abkühlung gesorgt hat.
Die nächste Heidi-Classic ist bereits beschlossene Sache und wird voraussichtlich am letzten Juniwochenende 2025 stattfinden. Das finale Datum sowie auch das Programm wird auf der Website der Heidi-Classic zu finden sein.

























































Kommentare