Die Oldtimer-Freunde, die jeweils vor Dreikönig zur Planai-Classic ihre Garagentore öffnen, haben keine Salz-Allergien, keine Eis-Phobie und keine Ängste vor leitschienenlosen Abgründen. Es ist schon eine Strapaze, wenn man sich und seinen liebenswerten Oldtimer einem Wetter wie in Patagonien aussetzt.
Lob von Rauno Aaltonen
Die letzte Planai-Classic im Januar 2013 war für die finnische Rallye-Ikone Rauno Aaltonen, 75, geradezu ein „Wohlfühl-Szenario, es war die beste Winter-Classic, kompakte Strecke, eine SP nach der anderen, das plötzliche Auftreten von Eis und Schnee mit wassergefüllten Spurrinnen, war eine Herausforderung.“
Wichtige Beifahrer
Jedes Jahr wird das Starterfeld der Planai-Classic gewissermaßen eine „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“: Rutschen und Driften ist angesagt, und vor allem die Beifahrer sind gefordert, sie sind quasi das Navi am Nebensitz.
Was verlangt ein Aaltonen von seinem „Nebensitz-Navi“? Rauno: „Ein Beifahrer muss höflich sein, wie ein Büro-Manager, er muss Führungsqualität und Freundlichkeit besitzen. Er muss sich eindeutig artikulieren. Er muss eine gute Kondition besitzen, denn wenn er müde wird, wird auch sein Gehirn müde, und seine Ansage wird zu langsam.“
Helmut Artacker, sein „Navi“, ergänzt: „Es ist ein Spaß, mit Rauno zu fahren, besonders in den Etappen, wo er freie Fahrt hat und sich nicht an den 40er-Schnitt halten muss. Ein Beispiel: Wenn uns in einer SP ein Touristenbus aufhält, und ich sag’, wir haben minus zehn Sekunden Rückstand auf den Schnitt, dann hat er die Kompetenz, dieses Minus sehr schnell aufzuholen. Ich verlier’ dann meine Freundlichkeit und muss laut schreien, um ihn zu bremsen, damit wir nicht zu schnell sind.“
Erfahrung zählt
Pius Weckerle, ein Sieger sowohl der Planai- als auch der Ennstal-Classic meint: „Erfahrung ist alles“. Als Gewinner der Planai-Classic 2013 hatten Weckerle/Schlager mit ihrem Porsche 912 nach 21 Sonderprüfungen nur 10,03 Sekunden Abweichung gegenüber den Sollzeiten. Die Gesamtzweiten Michael Haberl/Therese Moser (Porsche 911) hatten 16 Sekunden Abweichung, und Aaltonen/Artacker im Mini lagen auch nur 18,65 Sekunden neben der Sollzeit.
Nach bewährtem Rezept mit einigen Neuerungen
Was die Teilnehmer 2013 begeistert hat, wird auch 2014 gefahren und ausgebaut. Der Auftakt erfolgt traditionsgemäß auf der Pferderennbahn von Gröbming.
Neu ist: Es wird statt zwei sogar drei Sonderprüfungen auf dem Flugplatz Niederöblarn geben, eine davon Samstag Nacht, bevor das Ziel im Schloss Pichlarn angepeilt wird. Zwei weitere nächtliche Sonderprüfung steigen auf der Dachstein-Mautstraße bergauf und bergab.
Sonntag steht die Planai-Bergwertung auf dem Programm, die in drei Läufen ausgetragen wird und durch eine zusätzliche Lichtschranke in vier Einzel-SPs zerlegt wird.
Teilnahmeberechtigt sind - wie bei der Ennstal-Classic - Autos, deren Baudatum vor dem Stichtag 31. Dezember 1972 liegt. Elektronische Hilfsmittel sind verboten.
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Die Anmeldefrist für die Planai-Classic 2014 ist bis 15. November 2013 möglich. Die Teilnahme kostet Euro 1000.
Weitere Informationen finden sich auf der Website der Veranstaltung.