Der Supersportwagen Bulldog, den Aston Martin mit dem Ziel baute, den schnellsten Sportwagen der Welt auf die Räder zu stellen, wurde vor kurzem mit der HMS Prince of Wales, dem grösste Kriegsschiff Grossbritanniens, zusammengeführt, bevor das Auto auf einem Flugplatz der Royal Naval getestet werden soll, ob sich die damals angepeilten 200 Meilen pro Stunde (über 320 km/h) nun nach der Restaurierung des Einzelstücks erreichen lassen.
Ziel 1980 verpasst
Als Aston Martin den Bulldog im Jahr 1980 baute, war geplant damit den schnellsten Seriensportwagen mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 200 MPH zu realisieren. Mehr als 191 MPH (307 km/h) schaffte der Flügeltürer damals allerdings nicht. Aufgrund finanzieller Engpässe wurde das Projekt eingestellt.
Aufwändige Komplettrestaurierung
Nach einer 18-monatigen Totalrestaurierung, bei der Techniker von Classic Motor Cars in Bridgnorth, Shropshire, mehr als 6000 Arbeitsstunden in den Wagen steckten, soll er nun das damalige Versprechen mit Hilfe der Royal Navy einlösen.
Am Montagmorgen, dem 8. November, herrschte an einem Liegeplatz in der Werft der Royal Navy in Portsmouth in Hampshire eine ungewöhnliche Aktivität. Ein riesiger Kran wurde neben den Flugzeugträger manövriert, um den Aston Martin Bulldog auf das Flugdeck des 65’000 Tonnen schweren Schiffes zu bringen.
Im September war der Wagen anlässlich des Royal Concours in Hampton Court mit Unterstützung des Corp of Drums der Royal Marines enthüllt worden, nachdem vereinbart worden war, dass der Wagen seine ersten Tests auf der Royal Naval Air Station in Yeovilton absolvieren würde.
Anschließend wurde vereinbart, dass das Fahrzeug zwischen diesen Aktivitäten den Flugzeugträger besuchen sollte, der gerade von einer Seeerprobung zurückgekehrt ist, bei der F35 Lightning Tarnkappenjäger zum ersten Mal auf dem Flugdeck gelandet sind. Er ist nun für weltweite Einsätze bereit.
Auftritt auf einem riesigen Schiff
Die HMS Prince of Wales ist eines der leistungsstärksten Überwasserkriegsschiffe, die je in Großbritannien gebaut wurden. Ihr Flugdeck ist 280 Meter lang – genug für drei Fußballfelder – und ihre Vorräte reichen für 45 Tage. Die Besatzung besteht aus rund 700 Personen, die mit den Flugzeugen an Bord auf 1600 ansteigen wird.
Das riesige Schiff kann 36 F-35B-Kampfflugzeuge und vier Merlin-Hubschrauber an Bord nehmen, bis zu 70 Kampfflugzeuge können unterstützt werden.
Die HMS Prince of Wales ist der zweite Flugzeugträger der Queen-Elizabeth-Klasse, der erste ist die HMS Queen Elizabeth, die sich derzeit nach weltweiten Einsätzen auf dem Rückweg nach Großbritannien befindet. Bestellt wurde das Schiff im Jahr 2007, fertiggestellt dann im Jahr 2019.
Am Montag bereitete sich die Besatzung mit Unterstützung von Hafeningenieuren und Kranführern sowie der Verteidigungspolizei des Ministeriums am Kai und auf der Seepatrouille rund um das Schiff auf den Empfang ihres jüngsten Besuchers vor.
Das Auto wurde in eine speziell konstruierte Schlinge gelegt, die den Wagen zu einem der beiden Flugzeuglifte hob, mit denen Kampfflugzeuge und Hubschrauber von einem massiven Hangar auf das Flugdeck gebracht werden. Es gab einige nervenaufreibende Momente, als das Auto in die Luft geschwungen wurde, aber bald war es an Bord, auf dem Flugdeck und fuhr zu einer Fotoposition neben der vorderen Brücke des Flugzeugträgers.
Als die Besatzung die Schicht wechselte, kamen immer mehr Leute nach oben, um sich das Auto anzuschauen, das auf dem Deck vorfuhr – ein Zusammentreffen der modernsten Militärtechnologie mit der damals neuesten Automobiltechnik von 1981.
Für Richard Gauntlett, dem Sohn des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Aston Martin, Victor Gauntlett, und das Team von Classic Motor Cars in Bridgnorth, Shropshire, das den Wagen restauriert hat, war es ein stolzer Moment. Richard Gauntlett dazu: "Das Auto wurde in einer Zeit großer Widrigkeiten gebaut und in einer Zeit großer Widrigkeiten restauriert."
Nigel Woodward, Geschäftsführer von CMC, sagte: "Hier trifft wirklich eine britische Ingenieursikone auf eine andere. Für die Mitarbeiter von CMC war es ein fantastischer Moment, das Auto nach all ihrer harten Arbeit an Deck der HMS Prince of Wales zu sehen."
Das Auto blieb über Nacht und unter Bewachung an Bord, bevor es von Mitgliedern des CMC-Teams, die das Auto restauriert hatten, Richard Gauntlett mit seiner Mutter und seiner Schwester sowie von Vertretern der Medien besichtigt wurde.
Information
Kostenlos anmelden und mitreden!
Mit einem Gratis-Login auf Zwischengas können Sie nicht nur mitreden, sondern Sie profitieren sofort von etlichen Vorteilen.
Oder anmelden via soziale Netzwerke
Sie haben schon einen Login?