Bertone, die italienische Karosserieschneiderei hat offensichtlich wegen Überschuldung Insolvenz angemeldet, , wie verschiedene Quellen melden. Mitarbeiter räumen ihre Arbeitsplätze, eine schnelle Rettung ist noch nicht in Sicht.
Schrecken ohne Ende
Bereits 2008 stand Bertone am Abgrund und war insolvent. Man rappete sich aber nochmals auf. Doch jetzt droht die nächste grosse Krise und vielleicht das Ende.
Die Zukunft des Traditionsunternehmens soll sich bis Ende April entscheiden. Es sollen sich acht Interessenten für eine mögliche Übernahme des Betriebs gemeldet haben. Entweder es findet sich ein seriöser Käufer oder die Tore müssen für immer geschlossen werden.
Der Niedergang der einst einflussreichen italienischen Designschmiede hat sich schon lange abgezeichnet, die aktuelle Situation ist nur das Ende einer langen Durststrecke. Der letzte Grossauftrag für Bretone war die Fertigung des Opel Astra Cabrios. Der letzte kleinere Fremdauftrag war die Produktion der limitierten Sonderserie des Mini John Cooper Works Grand Prix.
Schrittweise Aufgabe
Bereits nach dem Insolvenzantrag von 2008 mussten an der Villa D`Este 2011 sechs Prototypen aus dem hauseigenen Museum versteigert werden, andere werden, soweit noch im Besitz von Bertone, wohl noch folgen. Das Karosseriewerk in Grugliasco ging 2009 an Fiat über.
Der Niedergang der grossen italienischen Karosseriefirmen nahm schon in den Sechzigerjahren seinen Anfang, als die Carrozzeria Touring damals die Tore schliessen musste, andere folgten. Mit Bertone steht jetzt aber eine der grössten unabhängigen Autobaufirmen vor dem Aus.
Ein umfangreicher Bericht über die Geschichte von Bertone, publiziert anlässlich des 100. Geburtstag der Traditionsfirma im Jahr 2012, findet sich im Zwischengas-Archiv.