Am 5. März 1955 präsentierte BMW der Öffentlichkeit einen neuen Wagen: die Isetta. Doch so neu war sie gar nicht. Denn in Italien gehörte die Isetta schon seit einiger Zeit zum Strassenbild. Dort stammte sie von Renzo Rivolta, dem Firmenchef des italienischen Motorradherstellers Iso Rivolta, und wurde Iso Isetta genannt.
Als das dreirädrige Rollermobil Isetta in Italien im Jahr 1953 vorgestellt wurde, sicherte sich BWM kurz darauf die Lizenzrechte für Deutschland, Österreich, die Schweiz und Skandinavien. BMW verfeinerte das Wägelchen in wesentlichen Punkten und so erhielt die deutsche Variante einen eigenen 250-Kubik-Motorradmotor mit Gebläsekühlung sowie ein zweites Hinterrad, was das Fahrverhalten entscheidend verbesserte.
Bequem und einfach
Wie bei einem Kühlschrank klappte man bei der Isetta die Fronttür auf. Das Lenkrad schwenkte mit dieser nach vorne und zur Seite und bot so einen guten Einstieg in das sogenannte Motocoupé. Probemlos fanden so zwei Personen Platz im Innenraum.
Da man für die Knutschkugel keinen "normalen" Führerschein brauchte, wurde die Isetta schnell erfolgreich. Denn viele Moped- oder Motorradfahrer wollten in den Wirtschaftswunderjahren endlich ein Dach über dem Kopf haben.
Retter in der Not
Die guten Verkaufszahlen der Isetta waren aber auch bitter notwendig für BMW, denn diese hatte mit einer Finanzkrise zu kämpfen. Der Kleinstwagen verschaffte den Bayern einen Zeitgewinn und verhalf zu dringend benötigten Finanzen. Denn das einzige Auto im Verkaufsprogramm zu dieser Zeit, der Barockengel, verkaufte sich aufgrund seines hohen Preises nur schleppend. So trug der Erlös der bis 1962 über 160'000 gebauten Isetta ihren Teil dazu bei, dass die Marke überleben konnte.
In der Zentrale in München war man derweil von dem Wägelchen so angetan, dass man sich bald Gedanken über eine viersitzige Variante des Konzepts machte. Diese kam dann im Jahr 1957 als BMW 600 auf den Markt. Aber das ist eine andere Geschichte...
Als die BMW-Isetta im Jahr 1955 produktionsreif war, wurde sie den Testern der Zeitschrift Hobby vor die Nase gestellt. Was bei dem Fahrzeugtest herauskam, kann in unserem Testbericht von damals zur neuen Knutschkugel nachgelesen werden.
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