Schon jetzt ist klar, wer der Star an der Versteigerung von Bonhams am Festival of Speed in Goodwood am 26. Juni 2015 sein wird. Ein Aston Martin Ulster LM19 steht schon jetzt als Aushängeschild fest. Der Schätzpreis für das rare Stück steht bei 1.6 bis 2.2 Mio. Pfund.
Die LM-Serie der Aston Martin Teamwagen aus der Vorkriegszeit war einst für die 24 Stunden von Le Mans hergestellt worden und jedes produzierte Exemplar erhielt eine Nummer vom LM1 bis zum LM23, der LM19 ist einer dieser Exemplare.
Sehr interessante Geschichte
Die ersten Fahrzeuge (LM1 und LM2) fuhren 1928 in Le Mans und über die nächsten sieben Jahre entwickelte sich die LM-Serie eindrucksvoll weiter. Im Jahr 1935, nach einigen Versuchen in Le Mans, wurden vier Spezial-Versionen der heiss begehrten LM-Serie hergestellt, welche heute zu den besten Vorkriegs-Sportwagen zählen. A.C. "Bert" Bertelli, Chef-Designer und Mitgründer von Aston Martin beschrieb sie als "die besten Autos, die ich je gebaut habe".
Drei der vier Wagen - LM18, 19 und 20 - waren eigens für die Teilnahme am angesehenen "Grand Prix d'Endurance" der 24 Stunden-Rennen von Le Mans in Frankreich entwickelt worden. Der Aston Martin LM19 hatte ein ereignisreiches Rennen und trug die Startnummer 28. Mit Thomas Fothringham am Steuer lief der Wagen sehr solide und kraftvoll und übernahm so die Führung in seiner Klasse. Doch nach 45 Runden hatte er einen Unfall, was seinen Kumpanen den LM20 alleine im Rennen zurück liess. Dieser wurde Dritter im Gesamtklassement und gewann für Aston Martin den begehrten Biennial Cup.
Der LM19 wurde nach dem Unfall vom Werk neu aufgebaut und nach Ards gebracht, um an der Tourist Trophy in jenem Jahr teilzunehmen. Mit dem Privatfahrer Charlie Martin hinter dem Steuer war der LM19 der Schnellste unter den Werks-Teamwagen. Doch ein fehlerhafter Satz Rohrleitungen verursachte einen Abfall des Öldruckes, was ihn in die Boxen sandte. Dies verursachte solch einen entscheidenden Zeitverlust, dass der LM19 zwei Runden hinter dem erforderlichen Distanzminimum war, um sich weiter zu qualifizieren.
Im Jahr 1936 wurde der LM19 nach Italien geschickt, um an der legendären Mille Miglia teilzunehmen. Mit Tom Clarke und Maurice Falkner am Steuer fuhr der Wagen in seiner Klasse an vorderster Spitze mit 1.5 Stunden Vorsprung bei Rom. Doch in den Apenninen auf dem Rückweg des Rennens verheizte ein Ventil, was zur Folge hatte, dass der Wagen das Rennen in Fano aufgeben musste. Und so hatte ein weiteres Rennen enttäuschend geendet.
Erstklassige Herkunft
"Was wir hier haben, ist ein Vorkriegs-Rennwagen ab Werk mit einer erstklassigen Herkunft, gebaut, um auf dem höchsten Level von Langstreckenrennen teilzunehmen" sagt James Knight, Leiter der Fahrzeugabteilung bei Bonhams. "Wir haben in den vielen Jahren bereits zwei Ulster verkauft, doch keiner der beiden war einer der berühmten LM Werksfahrzeuge. Der LM19, welchen wir hier anbieten, ist in vielerlei Hinsicht sehr interessant für jeden ernsthaften Sammler: er ist ein originaler Teamwagen ab Werk, bis ins letzte Detail originalgetreu restauriert und er war bei der Königsklasse des Automobilrennsports dabei - den 24-Stunden von Le Mans, dem RAC TT und der Mille Miglia mit dem Grossen Preis von Frankreich 1936 als I-Tüpfelchen."
"Die aussergewöhnliche Herkunft des Wagens beinhaltet, dass er seit 1969 im Besitz derselben Familie war und in einem exzellenten Zustand ist. Wer einen Ulster mit einwandfreien Referenzen möchte, sollte nicht länger suchen, denn der LM19 ist perfekt."
Weitere Informationen zur Bonhams Versteigerung anlässlich des Goodwood Festival of Speed finden sich auf der Bonhams-Website.