Der Mini, vorgestellt 1959, blieb über mehr als vier Jahrzehnte in Produktion, was wohl selbst Alec Issigonis damals nicht für möglich gehalten hätte. Trotz zahlreicher Veränderungen im Detail blieb die Grundform des klassischen Mini 41 Jahre lang unangetastet. Aus dem revolutionären Kleinwagen wurde ein Klassiker der Automobilgeschichte, ein zeitloses Fahrzeug, das 1995 von den Lesern der britischen Zeitschrift Autocar zum „Auto des Jahrhunderts“ gewählt wurde.
Ebenso wie sein Fahrverhalten blieb auch das Erscheinungsbild des klassischen Mini über Jahrzehnte hinweg Spiegelbild seines Charakters – und lieferte schließlich auch die Vorlage für das Design des modernen Mini.
Der neue Mini entsteht - völlig neu, doch mit unverkennbaren Wurzeln
Schon Mitte der 1990er-Jahre, bald nach der Übernahme der Rover Group durch BMW, reiften Pläne für eine Neuauflage des einzigartigen Kleinwagens. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt wurde 1997 eine Studie des Mini Cooper vorgestellt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war erkennbar, dass keine Kopie des Klassikers entstehen würde, sondern die moderne Interpretation des traditionsreichen Fahrzeugkonzepts.
Die Studie kombinierte die klassischen Werte des classic Mini mit den Anforderungen an ein modernes Automobil an der Schwelle zum 21. Jahrhundert.
Bereits zu Beginn des Jahres war anlässlich der Rallye Monte Carlo eine spektakuläre Sportwagen-Studie gezeigt worden. 30 Jahre nach dem letzten Sieg des klassischen Mini bei der Monte sorgte die zweisitzige, rechtsgelenkte und mit einem Mittelmotor ausgestattete Studie ACV 30 (Anniversary Concept Vehicle) nicht nur aufgrund ihrer ausgesprochen kraftvollen Proportionen für Aufsehen. Sichtbar wurde auch, wie die charakteristischen Designmerkmale des klassischen Mini – etwa der Hexagon-Kühlergrill und die großen Rundscheinwerfer – in ein modernes Fahrzeugkonzept übertragen werden könnten.
Mini modernisiert
Wie sähe der ideale Kleinwagen aus, wenn die Überzeugungen des Konstrukteurs Issigonis aus den 1950er-Jahren mit den technischen Möglichkeiten und Kundenwünschen des 21. Jahrhunderts umgesetzt würden? Eine Antwort auf diese Frage zu suchen, erschien auf Anhieb viel versprechend, zumal über rund vier Jahrzehnte weder das Antriebskonzept des klassischen Mini an Aktualität noch sein kaum verändertes Erscheinungsbild an Charme eingebüßt hatten. Das Mini-Projektteam, anfangs unter der Führung von Frank Stephenson und später mit Mini-Designchef Gert Volker Hildebrand an der Spitze, legte deshalb großen Wert darauf, nicht nur gestalterische Details, sondern vor allem die grundlegende Idee aus den Anfangsjahren des klassischen Mini in die automobile Neuzeit zu übertragen.
Auch der neue Mini sollte einzigartig sein, genügend Platz für vier Personen samt Gepäck zur Verfügung stellen, ein möglichst wirtschaftliches Antriebskonzept bereithalten und dabei mit Fahreigenschaften begeistern, die kein anderes Modell in seinem Segment bislang zu bieten hatte. Darüber hinaus berücksichtigten die Entwickler die aktuell gültigen Komfortansprüche sowie die höchsten Sicherheitsstandards. So entstand abermals ein revolutionär neuer Kleinwagen – in allen Kriterien an den Erfordernissen seiner Zeit orientiert und diesmal obendrein nach den Qualitätsmaßstäben einer Premium-Marke entwickelt und gefertigt.
Erkennungsmerkmale und Designikonen
Die Übereinstimmung in der Zielsetzung der Entwickler und den fundamentalen Werten des Konzepts spiegelt sich in einem Design wider, das die Parallelen im Charakter des klassischen Mini und des neuen Mini authentisch visualisiert und auf einer Formensprache basiert, die vom Spiel mit Linien und Fugen sowie Kreisen und Ellipsen geprägt ist. Bei einer auf 3,63 Meter gewachsenen Außenlänge blieben die Proportionen einschließlich der knappen Überhänge vorn und hinten, die das agile Handling des Fahrzeugs in seinem Exterieur zum Ausdruck bringen, erhalten. Auch die klassische Dreiteilung des Fahrzeugs in den Wagenkörper, die als umlaufendes Band dargestellte Fenstergrafik und das freischwebend wirkende Dach wurden in moderner Form wieder aufgenommen. Die Schulterlinie verläuft von den Frontleuchten über eine muskulöse Schulterpartie hinweg bis zur C-Säule, wo der Abstand zum Dach geringer ist als im Bereich der A-Säule. Dadurch entsteht eine sich nach vorn öffnende Seitenscheibengrafik, die den Vorwärtsdrang und die Sportlichkeit des Fahrzeugs betont.
Zusätzlich wurden markentypische und schon beim klassischen Mini unverwechselbare Details neu interpretiert. Die moderne Ausführung des Hexagon-Kühlergrills und der Rundscheinwerfer, die jetzt nicht mehr von den Kotflügeln umrahmt, sondern in die Motorhaube eingelassen wurden, prägen das markentypische Gesicht des neuen Mini. Als Designikone etabliert sind auch die Seitenblinkereinfassungen, die beim Mini zur Differenzierung der Motorvarianten dienen. Sie lenken zudem den Blick auf die Motorhaubenfuge des neuen Mini, die ebenso schräg verläuft wie die Blechnaht der Seitenwände beim classic Mini. Auch die aufrecht stehenden Heckleuchten dienen erneut als Erkennungsmerkmal.
Beim Mini R50 tragen sie einen edlen Chromrahmen. Auch dies ist eine Reminiszenz an den klassischen Mini, der dem Chromglanz stets treu blieb und sich so den Plastikauswüchsen im Automobildesign der 70er- und 80er-Jahre standhaft widersetzte. Ebenso werden beim sehr konkav dreidimensionalen und kraftvollen Felgendesign nach wie vor Anleihen beim Stil des classic Mini gemacht – wenn auch die Räder heute größer, breiter und mit Runflat-Bereifung bestückt sind.
Ein unverwechselbares Design prägt auch den Innenraum des neuen Mini. Mit dem als “Center Speedo" bezeichneten Zentralinstrument wurde ein charakteristisches Merkmal des klassichen Mini aufgegriffen und zu einem einzigartigen Designelement weiterentwickelt. Bis 1968 war dessen Tacho ebenfalls als Zentralinstrument ausgeführt. Sein Erscheinungsbild lieferte auch die Inspiration für die Gestaltung der Einfassungen der Kontroll- und Bedienelemente im neuen Mini. Weitere, ebenfalls einzigartige Akzente setzen die runden Luftausströmer und die elliptischen Hauptelemente der Türverkleidungen, in denen sich die Mini-typische und auch im Exterieur umgesetzte Formensprache der „circular elements“ widerspiegelt. Und so ist es bis heute geblieben.
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