Bisher waren die Sonderausstellungen des Pantheon in Basel meist Automarken, oder in wenigen Fällen einer bestimmten Fahrzeugart oder einer Sammlung gewidmet. Mit der neuen Sonderschau wagt man sich in neue Themen und legt wahrhaft museal vor. Aus aktuellem Anlass - Eröffnung der NEAT im Sommer 2016 - widmet man sich dem Gotthard, dem wichtigsten Alpenübergang der Schweiz.
Für lange Zeit ohne Autos
Schon lange bevor das erste Auto über den Gotthard fahren konnte, nutzten berggängige Nomaden, Händler und Reisende den Alpenübergang, um vom Norden in den Süden zu gelangen. Doch war die Reise immer gefährlich und bis zum Bau der Teufelsbrücke auch wahrhaft mühselig. Doch im 19. Jahrhundert wurden beidseitig des Gotthards Strassen errichtet und ab 1842 konnte die Postkutsche von Chiasso nach Flüelen fahren. Die Reise dauerte 23 Stunden, mehrfaches Wechseln der Kutscher und Pferde inbegriffen.
1882 dann wurde mit dem Gotthard-Tunnel eine neue Ära eröffnet, statt mit Pferden konnte man nun mit der Bahn in den Süden (oder den Norden).
Dann begann der Siegeszug des Automobils
Der erste Wagen, der 1907 den Gotthard bezwang, war ein Peugeot Type 3. An Bord war ein Graf samt Gräfin, Mechaniker und Wachhund, sowie 75 kg Gepäck. Das war einiges für den rund 2 PS starken Wagen, bei dem man sich gegenüber sass.
Weitere Alpenüberquerungen folgten natürlich schon bald, eine zum Beispiel mit einem Adler mit 8 PS, der die Strecke von Bellinzona nach Brunnen in neun Stunden schaffte.
Bis 1967 mussten alle Passüberquerer die kopfsteingeplasterte Tremola mit ihren vielen Haarnadeln bezwingen, etwas was ein Käfer noch relativ locker schaffte, einem Citroën 2 CV aber bereits zünftig zu schaffen gab. Ab 1967 dann gab es eine neue komfortablere Passstrasse, die die Reisezeit für sportliche Limousinen wie den Renault 16 TS deutlich verkürzte.
1980 dann schliesslich setzte mit dem Autobahn-Tunnel die Zeit der schnellen und geraden Durchfahrt und auch das langsame Ende der Passstrasse ein. Nur die Fans oder die Stau-Ausweicher nutzen seither die Passstrasse oder gar die Tremola, um noch richtiges Kurvenfahren zu erleben.
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Damals und heute
Einmal mehr schaffen es Stephan Musfeld mit Fahrzeugen und historischen Bildern eine sehr dichte Atmosphäre zu schaffen, die die Vergangenheit mit der Gegenwart verwebt. Es ist gelungen, viele Automobile aufzutreiben, die auch auf den alten Bildern anzutreffen sind. Dass dabei gerade Brot-und-Butter-Autos dabei sind, liegt auf der Hand. Denn das Gros der Touristen fuhr schliesslich nicht im Ferrari oder im spezialkarosserieten Delahaye über den Pass, sondern im Peugeot 404, im Auto Union 1000 S oder im Chevrolet. Und genau diese Fahrzeuge sieht man nun in der Ausstellung wieder.
Dass dazu auch noch Fahrräder und Motorräder, Kutschen und Schlitten aus der Geschichte des Gotthards zu sehen sind, zeigt die Vielseitigkeit des Passübergangs.
Sie ist lehrreich, interessant und unterhaltsam, die neue Sonderausstellung. Und aktuell dazu. Auf jeden Fall ist sie einen Ausflug nach Muttenz ins Pantheon Basel wert. Am besten reist man im Oldtimer an und nützt die Gelegenheit auch noch zu einem Mittag- oder Abendessen im Museums-Restaurant.
Zu bsichten ist die Ausstellung noch bis zum 16. Oktober 2016. Weitere Informationen und die Öffnungszeiten finden sich auf der Website des Pantheons .


























































































































































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