Bereits zum dritten Mal jährte sich vom 19. bis 22. August 2015 die Saalbach-Classic. Die Route hatte nur geringfügige Änderungen, die Namen der Sieger (Florian und Dieter Böhmdorfer) waren wie im Vorjahr auch wieder die gleichen und selbst das Fahrzeug (Jaguar Mark ll) war identisch.
Wechselhaftes Wetter und Wellness
Was sich jedoch änderte und das im Stundentakt, das war das Wetter am Freitag auf der grossen Grossglockner-Etappe. Der Wechsel zwischen Sonne, Wolken, Regen und Wolkenbruch fand andauernd statt. Es lohnte sich für all jene ohne Dach nicht einmal, die Klamotten zu wechseln, denn nur rund fünf Minuten später war wieder alles anders.
Der Engländer würde dazu sagen: "Wellness on the road!" Duschen, Sauna, Whirlpool, Dampfbad, das volle Programm in einem Aufguss.
Perfekt organisiert
Die Rallye lief auch in ihrer dritten Ausgabe absolut problemlos vom Band und mittlerweile ist das Organistions-Team rund um Niki Fürstenauer sehr gut aufgestellt. Der Mix zwischen Pausen und Action hat eine perfekte Mitte erreicht.
Wildromantisch
Wenn am frühen Morgen um 8:30 ein Lancia Lambda als erser Vorkriegswagen den Grossglockner erklomm, pfiffen die Murmeltiere zum Angriff. Der Raubvogel zog seine Kreise und beobachtete das Geschehen aus der Luft. Das Wetter war wildromantisch, was für den Fotografen ein Höhepunkt darstellte, denn ein stechend blauer Himmel ist doch deutlich weniger fotogen.
Die alten Motoren liessen im Minutentakt ihren Sound in die atemberaubende Landschaft erklingen, dazwischen war wieder gähnende Stille. Das Einzige, was man zwischen den Fahrten hätte hören können, war der eigene Tinitus ... oder war es das pfeifende Murmeltier?
Schöne Routenwahl
Die Teilnehmer zeigten sich begeistert von der Streckenführung und liessen sich vom wilden Wetter nicht im Geringsten beeinflussen.
Am Freitag auf der Bayern-Route zeigte sich dann der strahlend blaue Himmel von seiner extremsten Seite.
Patronats-Träger Walter Röhrl auf die Frage von Sprecher Walter Zipser, ob er nicht gerne mal mit seinem Ex-Baifahrer Christian Geistdörfer, vielleicht in einem Mini, teilnehmen möchte? Walter: " Wieso denn nicht, aber der Mini wäre wohl das falsche Fahrzeug für meine stattliche Körpergrösse." Zipser dazu: "Ein Vorteil wäre, dass du dir mit den Knie die Ohren zuhalten könntest, wenn dir der Christian auf die Nerven geht."
Der Kleinste als Grösster
Der kleine rote Mini Cooper S war der Star der Saalbach-Classic, gewann er doch mit Tochter / Vater Kombination (Marlene und Florian Kunz) nicht nur die Young Driver Trophy, sondern noch so viel Rotwein wie die beiden im ganzen kommenden Jahr wohl nie trinken können, ohne zu den anonymen Alkoholikern abzugleiten.
Nicht ohne Pannen
Natürlich gab es auch ein paar technische Probleme, so stoppte der Austro Daimler ADR100 nur rund 20 km vor dem Ziel mit Lagerschaden. Der Alvis 12/70 Sports von Wulpillier/Kistler unterlag einem Kurzschluss nach Nässe.
Hohe Messlatte
Die Messlatte der diesjährigen Saalbach-Classic hing extrem hoch da ein italienisches Team mit ihrem Triumph TR2 die Konkurrenz bereits bei ihrer Meldung zu grosser Nervosität trieb. Giordano und Stefania Bianca Mozzi zählen zu den Gewinnern der Mille Miglia (2014).
Es zeigte sich aber, dass auch ein MM-Sieger nicht auf Anhieb die Saalbach-Classic gewinnen kann. Das Mozzi-Team fuhr auf den 15. Gesamtrang und den 2. Platz ihrer Klasse.
Abfahrtsseriensieger mit Enkel unterwegs
Selbst die zur Jahrhundert-Skifahrerin ausgezeichnete Annemarie Moser-Pröll war wieder mit von der Partie. Mit dem Porsche 356 Speedster und ihrem Enkel auf dem Beifahrer-Sitz genoss sie die Fahrt und sicherte sich den 41. Gesamtrang.
Traum in Gelb
Das wohl speziellste Auto im Feld war die wunderschöne, frisch restaurierte Siata Daina Gran Sport Barchetta aus dem Jahre 1951. Ihr Gelb und ihre Soundkulisse begeisterten die Fans.
Die Siegreichen und die Platzierten
Hinter den siegreichen Florian und Dieter Böhmdorfer fuhren Rainer Simuk und Yvonne Popper auf dem Alfa Romeo Giulia Sprint GT von 1965 als Zweite ein. Dritte wurden Peter Maierhofer mit Beifahrerin Michaela Rommel auf einem Austin-Healey 3000 Mk III von 1967. Auf den vorderen Plätzen waren also keine Vorkriegsautos zu sichten.
In ihrer eigenen Klasse bis Jahrgang 1935 siegte Alexander Gruber mit Alexander Kapfenberger auf einem Bentley 6 L Speed 8 von 1927.
Die Klasse von 1936 bis 1945 entschied Josef Panis zusammen mit Gabriele Bürger auf dem BMW 328 von 1938 für sich und die Klasse von 1946 bis 1955 ging an Franz Brachinger zusammen mit Gottfried Sommerauer auf dem Volvo 444 von 1947.
Klassensieger bei der Altersgruppe 1956 bis 1965 wurden natürlich die Böhmdorfers, während Peter Maierhofer zusammen mit Michaela Rommel in ihrem Austin-Healey 3000 MK III von 1967 bei den Jahrgängen 1966 bis 1972 siegten.
Die Teamwertung gewann das Vredestein-Team, vertreten durch Dieter/Florian Böhmdorfer, Rainer Simak/Yvonne Pepper, Willy Matzke/Isabelle Borth, Florian/Marlene Kunz und Dr. walter Kristen/Werner Gassner mit Autos der Jahrgänge 1962 bis 1972.
Die Weekend-Trophy entschieden Christian Zettl und Gerhard Danel auf einem Mercedes-Benz 230 SL von 1965 für sich.
Und auch 2016 wieder
Die vierte Austragung der Saalbach-Classic findet vom 17. bis 20. August 2016 statt. Anmelden kann man sich ab sofort. Wäre doch gelacht, wenn man die Böhmdorfers nicht besiegen könnte ...