Bereits zum fünften Mal fand an der deutsch-französischen Sprachgrenze in Biel/Bienne der Oldtimeranlass “Old Wheels” statt. In den Austragungen seit 2018 hat diese Veranstaltung auch überregional viele Freunde gefunden, auch aus Zürich oder gar St. Gallen reisten Besucher mit und ohne Oldtimer an.
Beste Bedingungen
Die beiden Organisatoren Stefan Mäder und Gérard Häfeli konnten am 16. Juni 2024 von geradezu perfekten Wetterbedingungen profitieren. Die Sonne schien, aber die Temperaturen blieben im tiefen 20-Grad-Umfeld.
Besser hätte man es nicht treffen können, gerade wenn man vergangene Wochenenden mit praktisch ununterbrochenen Niederschlägen zum Vergleich heranzieht.
Über zwei Dutzend Monteverdi in der Sonderschau
Als Höhepunkt für die 2024-er Austragung konnte eine grosse Sonderschau zu Ehren von Peter Monteverdi und seiner Automarke organisiert werden. Mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge konnten in der Eishockey-Halle der Tissot Arena gezeigt werden.
Organisiert wurde die Sonderschau mit der Monteverdi Stiftung und dem Verkehrshaus Luzern. Daniel Geissmann, Gregory Holzapfel und weitere Unterstützer schafften es, die bisher vermutlich grösste Monteverdi-Schau ausserhalb des einstigen Monteverdi-Museums und der Ausstellung im Verkehrshaus aufzubauen.
Beginnend beim Special von 1952 bis zu den Coupé- und Limousinengenerationen der Sechziger- bis Achtzigerjahre sowie der Geländewagen und SUVs konnte das ganze Schaffen Monteverdis auf einer sehr grosszügig angelegten Fläche gezeigt werden.
Natürlich fehlten weder die frühen High Speed Coupés, noch der Quartett-Sieger Hai 450 SS in der Ausstellung, auch der von Monteverdi zum Viertürer umgebaute Range Rover war vertreten.
Und auch die motorsportlichen Wagen waren zu bewundern, angefangen bei den frühen MBM bis zu den F1-Kreationen der Achtzigerjahre.
Viele Besucher dürften zum ersten Mal einem echten Monteverdi gegenübergestanden sein, gerade die jüngeren Betrachter wussten teilweise noch gar nichts von der Marke. Auch für das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern war Biel eine gute Gelegenheit, die Marke einem breiteren Publikum in Erinnerung zu rufen.
Wer seine Kenntnisse vertiefen wollte, der konnte sich bei Daniel Geissmann und dem Standpersonal durchfragen oder eines der Monteverdi-Bücher kaufen.
Leider konnte Paul Berger, dem Lebenspartner Peter Monteverdis, dem diese Ausstellung auch gewidmet war, krankheitsbedingt nicht persönlich teilnehmen. Die Sympathie, die in Biel dem Lebenswerk Monteverdis von den vielen interessierten Besucher entgegengebracht wurden, werden Berger aber sicherlich gut tun.
Mit Publikumsbeteiligung
Neben der Monteverdi-Sonderschau gab es natürlich noch viel mehr zu sehen. Unter dem Dach der Arena standen weitere interessante Fahrzeuge verschiedener Marken bereit und auch Anbieter von Autos und Dienstleistungen stellten sich dem Publikum vor.
Deutlich gewichtiger war aber noch der Beitrag, den die Besucher selber lieferten. Sie konnten nämlich ihre Klassiker um die Tissot Arena herum aufstellen und schufen damit ein mobiles Klassikermuseum.
Gezeigt werden konnten die Autos auf zwei Ebenen, nämlich oben auf dem Damm rund um die Hallen herum und eine Ebene tiefer auf dem Boulevard du Sport. Weitere Parkflächen standen zur Verfügung, so dass keine Oldtimer abgewiesen werden mussten.
Bunte Mischung
Bewusst verzichten die Organisatoren auf eine marken- oder epochen-spezifische Parkordnung. Und so stand dann eben ein VW Golf neben einem Ferrari F355, ein Opel neben einem Maserati oder ein noch junger Renault Sport Spider neben einem deutlich älteren Triumph Spitfire.
Egal, wofür sich die Betrachter, die locker um die Hallen und durch die Parkflächen flanieren konnten, interessierten, es fand sich immer etwas Interessantes.
Gross war der Anteil an einstigen Alltags- oder Brot-und-Butter-Autos, aber es trafen auch viele Amerikanerwagen und Cabriolets verschiedener Herkunftsländer in der Tissot Arena ein.
Auch Exoten wie ein BMW M1 oder ein Maserati Khamsin wurden gesichtet, omnipräsent war natürlich der VW Käfer, immerhin lange das meistproduzierte Auto der Welt.
Rundumpaket
Natürlich fehlte es nicht an Verpflegungsmöglichkeiten, auch zu trinken konnte man sich an verschiedenen Ständen kaufen. Musikalische Begleitung lieferte die Band “Silverhead”. Und wer noch etwas von Biel sehen wollte, ohne ins eigene Auto zusteigen, konnte sich im Trolleybus aus dem Jahr 1940 kostenlos durch die Umgebung der Tissot Arena chauffieren lassen.
Für gute Stimmung war jedenfalls gesorgt und so zeigten sich denn auch den ganzen Tag fast nur freundliche und lachende Gesichter.
Beeindruckend
Was Stefan Mäder und Gérard Häfeli in Biel organisiert haben, ist bewunderungswürdig. Mit nicht unerheblichem finanziellen Risiko und vielen Fronstunden wurde eine Veranstaltung mit überregionaler Strahlkraft etabliert und man will hoffen, dass dieser schöne Anlass auch in Zukunft weiterhin stattfinden kann.
























































































































































































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