Die dritte Auflage des Historischen Flugplatzrennen in Kassel-Calden vom 23. bis 25. August 2019 war ein voller Erfolg. Über 8000 Zuschauer erlebten an drei Tagen ein bemerkenswertes Revival auf dem ehemaligen Caldener Flugplatz.
Mit über 400 Startern vom Zwei- über Drei- bis zum Sechsrad und von Vorkriegsfahrzeugen bis zu den Klassikern der Zukunft wurde wirklich alles an Fahrzeugen präsentiert, was man sich auf einer Rennstrecke vorstellen kann. Das ganze nonstop und ohne Pausen. Am Samstag und Sonntag wurden die Fans jeweils mit über 30 Demo-Läufen am Stück verwöhnt!
Fahrtrichtung umgedreht
Das Organisationsteam um Heinz W. Jordan hatte viele Anregungen und Kritikpunkte aus dem vergangenen Jahr aufgenommen und im überarbeiteten Konzept berücksichtigt. Die Hauptänderung betraf weniger die Strecke, als vielmehr die Rennrichtung.
Statt im Uhrzeigersinn wurde die 2,6 km lange Flugplatzpiste jetzt entgegen dem Uhrzeigersinn befahren. Damit konnte insbesondere die Kurve eingangs der in zwei Richtungen befahrenen Landebahn entschärft werden. Statt der Gegenfahrbahn bildete jetzt eine Wiese die Auslaufzone der schnellsten Kurve des Kurses. Gebraucht wurde diese Auslaufzone indes nicht.
Die ganze Veranstaltung verlief bis auf einen Sturz eines Motorradfahrers (angebrochenes Schlüsselbein) weitestgehend unfallfrei.
Sechsrädriger Indy-Monoposto als Publikumsliebling
Den Hauptteil des Feldes stellte die sehr breit aufgestellte nordhessische Histo- und Youngtimer-Szene, aber auch Piloten aus anderen Ecken der Republik hatten sich auf den Weg nach Calden gemacht.
Das außergewöhnlichste Auto, einen Kurtis Kraft Pat Clancy Special mit zwei angetrieben Hinterachsen, hatte Heiko Budzynski mitgebracht. Der aussergewöhnliche Bolide war in den Jahren 1948 und 1949 in Indianapolis gelaufen.
Clancy, in jenen Tagen als LKW-Hersteller aktiv, hatte die Idee gehabt mit vier angetriebenen Rädern deutlich mehr Grip aufzubauen.
Billy De Vore hatte 1948 mit zehn Runden Rückstand Platz 12 erreicht. Im Folgejahr war der Rookie Jackie Holmes nach 65 Runden mit einem Antriebswellenschaden ausgeschieden. Letztlich scheiterte das Konzept am Mehrgewicht von über 100 kg, das auch durch die erstmals in Indy eingesetzten Scheibenräder aus Magnesium nicht kompensiert werden konnte.
Der grosse Erfolg blieb damals also letztlich aus, das Konzept aber erfuhr später durchaus Nachahmer, etwa in Form eines March Formel 1.
Technische Probleme hatte der heutige Fahrer Budzynski nicht, er drehte mit seinem blauen Boliden völlig problemlos und zu Freude der Zuschauer seine Runden.
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Zur Tradition werdend
Die Veranstaltung dürfte sich spätestens nach dieser dritten Auflage als fester Bestandteil der deutschen Histo-Szene etabliert haben. Organisatorisch gab es wenig zu mäkeln. Der eine oder andere Teilnehmer ohne Lichtmaschine im Rennfahrzeug hätte sich mehr Stromanschlüsse zum Laden gewünscht, was in den Weiten eines stillgelegten Flugplatzes nicht immer so einfach zu leisten ist.
Die über 30 Durchgänge pro Tag, am Stück und ohne Pausen liessen wenig Spielraum bei unvorhersehbaren Unterbrechungen. Zumindest die beiden Formelklassen hätte sich in einem gemeinsamen Feld bündeln lassen.
Lassen wir uns überraschen, wie es 2020 in Kassel Calden weitergeht.




















































































































































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