Anfang November fand in den Hallen der Eurexpo am Stadtrand von Lyon die 38. Internationale Messe für alte Autos und Motorräder statt. Auf 53‘000 m2 präsentierten rund 600 Aussteller auf kleinen und grossen Ständen alles, was das Herz des Enthusiasten erfreut. Man erwartete die Besucherzahl von 55‘000 vom Vorjahr noch zu übertreffen. Das freundliche Wetter war einladend.
Neben den grossen Ständen von Renault und Citroën fanden insbesondere die Sonderausstellungen 50 Jahre Delahaye-Club, Aston Martin, Autodiva, Stiftung Berliet und des Auktionshauses Osenat viel Aufmerksamkeit. Die französischen Sammler- und Markenclubs sowie die Museen zeigten herrliche Klassiker und seltene Einzelstücke. Im Village des Artistes waren Bilder, Fotos und Skulpturen der Künstler zu bewundern.
Auf unzähligen Ständen fanden sich schier unglaubliche Mengen von alten und neuen Ersatzteilen und Zubehören für die Liebhaberautos und Motorräder. Kein Wunder, dass diese Ausstellung, mehr noch als die Rétromobile in Paris, sehr viele „Schrauber“ und Amateure, die Veteranen und Sammlerfahrzeuge selber restaurieren oder reparieren, anzieht.
Die Sammler von historischen Dokumenten, von Zeitschriften und Büchern, von Reklameschildern, Schallplatten und Bildern kamen allesamt auf ihre Rechung. Last but not least war auch für das leibliche Wohl der vielen Besucher bestens gesorgt. Restaurants, Brasserien, Bars und Sandwich-Stände befanden sich in allen Hallen in Reichweite.
Für die tausenden Autos der Besucher und Aussteller standen rings um die Ausstellungshallen grosse Parkplätze zur Verfügung. Die Zufahrt mit teils etwas umständlicher Routenführung wurde von Ordnungskräften überwacht.
Natürlich kamen neben den französischen Besuchern auch viele Schweizer nach Lyon. Der welsche Veteran Car Club Romand zeigte im zentral gelegenen Stand einen schönen Clement aus der Gründerzeit und einen MG mit Kompressor. Mitglieder und Freunde wurden zu einem sehr geschätzten Apéro eingeladen.
Zum Anlass des 50. Geburtstags des Delahaye-Clubs belegte dieser einen grossen Stand und war mit über 25 Fahrzeugen aus allen Epochen eine der heraus-ragenden Attraktionen der Ausstellung. Neben den Veteranen und Nutzfahr-zeugen wurden die Reihen von prachtvollen Touren- und Sportwagen der 30er und 40er-Jahre bewundert. Vier Wagen waren aus der Schweiz. Das bekannte Saoutchik-Cabriolet des Typs 135M, das am Pariser Salon 1949 seine Première gefeiert hatte, begleitete seinen Besitzer und den Autor im Anhänger nach Lyon.
Ebenfalls mit sehr zahlreichen Wagen präsentierte Aston Martin Modelle aus der Nachkriegszeit. Von dem ebenfalls aus einer Schweizersammlung stammenden DB1 bis zu den neuesten Prototypen und gleich zwei James Bond-Autos die eigens vom Werk entsandt worden waren, gab es viel „britisches Edelmetall“ zu bestaunen.
Die Auktion von Osenat fand am Sonntag statt. Die meisten Fahrzeuge waren aus der Nachkriegszeit. Ein elegantes Delahaye-Cabriolet 135M von Chapron wurde zum erstaunlich günstigen Preis von 150-180‘000 Euro ausgerufen. Für kleine Börsen gab es Automobilia, Verkaufskataloge, Kühlerfiguren etc.
Trotz dem zeitweilig starken Andrang und den tausenden von Besuchern, die sich aber gut verteilten, sah man viele lachende, freundliche Gesichter. Für manche war diese grosse Messe vor dem Winter ein schönes Erlebnis, gab Gelegenheit sich mit Freunden und Kollegen zu treffen und auszutauschen. Aus der Schweiz ist Lyon auf der Autobahn gut und schnell zu erreichen. Auch wir freuen uns bereits auf die Ausstellung 2018.
Die meisten Aussteller begannen am späten Sonntagnachmittag zusammenzupacken und reisten mit ihren Schätzen abends nachhause. Am Montagmorgen waren die Hallen fast leer und so konnten auch wir den 2-Tonnen schweren Delahaye ohne Behinderung aufladen und die Heimfahrt in die Schweiz antreten.




























































































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