Ein sensationeller Alfa Romeo 8C 2300 Monza Spider Zagato, welcher von der Scuderia Ferrari in den Dreissigerjahren gefahren wurden, hat als “Best of Show” am diesjährigen Salon Privé Concours d’Élégance auf dem ersten Platz abgeschnitten. Die italienische Schönheit trumpft mit einer beneidenswerten Rennhistorie auf, mit einem Sieg der Coppa Principe di Piemonte im Juli 1932, gefahren von keinem Geringeren als Tazio Nuvolari. Der “fliegende Mantuaner” fuhr das Fahrzeug auch am prestigeträchtigen Klausenrennen im selben Jahr.
Das Beste vom Besten
Der Boden des Blenheim Palace wurde von einigen der elegantesten und bedeutendsten Autos der Automobilgeschichte bevölkert. Das Gremium der ICJAG-Juroren verliehen den zweiten Rang, betitelt als “Best of Show Runner Up”, der berühmten Ferrari 166MM Touring Barchetta, welche 1949 die Mille Miglia und die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte. Das letzte Treppchen auf dem Podium ging an einen seltenen rechtsgelenkten Ferrari 250 GT Lusso von 1964.
Neu war dieses Jahr ein Preis für das aussergewöhnlichste Design (Most Exceptional Design). Benannt in Ehren Winston Churchills, welcher im Blenheim Palace geboren war, wurde der Churchill Cup von einigen der meist respektierten Designern der Automobilbranche verliehen, inklusive Marek Reichmann von Aston Martin, Stefan Sielaff von Bentley, Russell Carr von Lotus, Louis de Fabribeckers von Touring Superleggera und Julian Thompson von Jaguar, um nur einige berühmte Namen von vielen zu nennen.
Sie wählten einen Lancia Astura Pinin Farina Cabriolet ‘Bocca’ von 1933 aus. Einer von nur einer Handvoll Autos, entworfen von Mario Revelli di Beaumont, für Lancia-Händler Ernesto Bocca. Mit seinen geschwungenen Kotflügeln und der elegant geformten Heckpartie war es wenig verwunderlich, dass dieses höchst originale Fahrzeug die Vorstellungskraft der Jurore in seinen Bann zog. Ihm wurde auch der Preis für das eleganteste Auto (Most Elegant Award) verliehen.
Des Royals Favoriten und ein Strassen-GT40
An einem so spektakulären Ort war es nur passend, das seine Hoheit, der zwölfte Duke von Marlborough, seine Favoriten auf zwei und vier Rädern kürte. Auf zwei Rädern fiel seine Wahl auf einen AJS 2A von 1939, während der Preis für ein Fahrzeug auf vier Rädern an einen Aston Martin DB4 GT von 1960 ging, welcher an historischen Rennen teilgenommen hatte, bevor er in den Originalzustand zurück restauriert wurde.
Der Vorsitzende des Salon Privé, Andrew Bagley, verlieh währenddessen einem Ford GT40 den “Chairman’s Award”. Das Fahrzeug mit Chassisnummer 1034 ist der vierte von nur 31 gebauten Mk I Strassenversionen und der erste, welcher in Privatbesitz überging. Die ersten drei Fahrzeuge blieben im Besitz von Ford. Der GT40 wurde erst kürzlich vorsichtig und einfühlsam in einen einzigartigen, periodisch korrekten Zustand restauriert.
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Gleich zwei McLaren-Erfolge
25 Jahre nachdem der McLaren F1 sein Debüt an den 24 Stunden von Le Mans gewann, wurde dem von Gordon Murray entworfenen Hypercar eine eigene Klasse gewidmet. Und es gab sogar noch mehr McLaren-Erfolge, als ein F1 GTR Longtail von 1997 den “People’s Choice Award” abstaubte. Chassis 28R nahm damals an der GT-Meisterschaft unter dem GTC Gulf Team Davidoff teil und war der letzte F1 GTR, der gebaut werden sollte.
Entzückende Patina und unglaubliche Motorräder
Zwei legendäre Rennwagen der Neunzehnfünfziger wurden durch die beiden Spezialpreise der Juroren geehrt. Einmal handelte es sich dabei um einen Ex-Equipe-Nationale-Belge Ferrari 500 TRC, welcher einen Klassensieg in Le Mans 1957 zu verzeichnen hat. Das Auto wurde über lange Zeit von David Cottingham an einige historische Rennveranstaltungen ausgeführt und gewann nun den “Passione Corsa Award”.
Der “Preservation Award” (deutsch: Erhaltungspreis) ging an einen Jaguar D-Type mit entzückender Patina, welcher der wohl originalste D-Type ist, der heute noch existiert. Chassisnummer XKD509 wurde damals als Neuwagen in Amerika gefahren und ist nun ein bemerkenswerter Zeitzeuge.
Nicht zu unterschätzen waren auch die Fahrzeuge, die ausserhalb des Blenheim Palace geparkt waren. Die Motorräder umfassten drei Klassen, die sich über 75 Jahre erstreckten, von einer Triumph von 1914 bis hin zu einem Ducati 851 Corse von 1989. Sie wurde bewertet von einer äusserst bewanderten Jury, bestehend aus Somer Hooker, Ex-Rennfahrer Steve Parrish, Henry Cole, Dennis Frost und Mike Jackson.
“Der Standard der Motorräder am diesjährigen Salon Privé war absolut unglaublich, sagte Parrish. “Die unfassbare Ducati 750 Super Sport gewann die Ducati-Klasse. Es ist wahrscheinlich eines der schönsten Motorräder, das ich je gesehen habe. Es war eine harte Entscheidung und Henry Cole und ich arbeiteten hart daran, uns für einen Gewinner zu entscheiden, doch die 750SS stach durch ihre Originalität heraus.”
Parrish fährt fort: “Eine Suzuki RG500 schnappte sich den Sieg in der “Competition Class”. Ich bin vielleicht kein Experte in vielen Dingen, doch sehr wohl, wenn es um eine RG500 geht, dadurch, dass ich so viele gefahren und auch gecrasht habe! Das Modell von 1980 ist weitaus besser, als es jemals gewesen ist, als es frisch aus dem Karton aus Japan kam. Ich würde es liebend gerne selber besitzen, doch ich denke nicht, dass ich mir das leisten könnte.”
Eine Norton Unified Twin von 1965 schnitt an der Spitze der Motorräder ab mit einem Sieg der “Exceptional Street Motorcycles Class”.
Gewinner mit hohem Stellenwert
Andrew Bagley, Salon Privé Concours Vorsitzender, sagt: “Ich bin vollkommen begeistert, dieses Jahr den Preis für “Best of Show” an Ian Livingstones Alfa Romeo 8C 2300 Monza Spider Zagato von 1931 zu verleihen.” Der Wagen fungierte damals als eines von Alfa Romeos Werksrennwagen und zu dieser Zeit war kein Geringerer für das Werksrennteam und die Entwicklung der Autos verantwortlich, als Enzo Ferrari. Das Team war unter dem Namen “Scuderia Ferrari” am Start, was das “Cavallino Rampante” auf der Motorhaube erklärt.
“Das sehr charakteristische Dröhnen stammt von einem kompressorgeladenen 2.3-Liter-Motor mit fast 180 PS, der zwei Vierzylinderblöcke zu einem Reihen-Achtzylinder-Motor vereint für eine bessere Zuverlässigkeit. Der Alfa Romeo erhielt seine Zagato-Spider-Karosserie in 1932, doch als Tazio Nuvolari mit ihm an den Start seines ersten Rennen ging, gefiel ihm die Form der Fahrertür nicht, worauf er sie herausschneiden liess.”
“Der Wagen, welcher immer noch in voller Monza-Spezifikation ist, fuhr mehrere Siege mit Nuvolari am Steuer ein und ist einer der bedeutendsten Rennwagen Alfa Romeos. Es ist ein wahrer Sportwagen seiner Ära und wir waren begeistert, dass die ICJAG-Juroren diesem immens wichtigen Rennwagen den Gesamtsieg mit dem Preis “Best of Show” schenkten.”
Der “Best of Show” Gewinner Ian Livingstone kommentierte: “Es ist eine grosse Ehre der letzte Besitzer dieser unglaublichen Maschine zu sein und jetzt so einen wichtigen Preis zu gewinnen, ist ein weiteres Testament an die Geschichte eine speziellen und wichtigen Fahrzeuges.”
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