So lange hatte man noch nie warten müssen. Mehr als Jahr ist seit dem letzten Albisgütli Classic Cars & Bikes vergangen. Wegen Bauarbeiten waren die anderen drei Termine des Jahres 2023 ersatzlos abgesagt worden. Und es schien, hätte wäre nun das gesamte Teilnehmerfeld von vier Austragungen an diesem einen 6. Oktober am Fusse des Uetlibergs zusammengekommen, um verpasstes nachzuholen.
Einlass war ab 9:00 Uhr. Und bereits eine Stunde später musste der Kiesplatz oberhalb des Strassenverkehrsamtes geöffnet werden, um die pausenlos zuströmenden Oldtimer aufzunehmen.
Bei dieser Masse an Autos lassen sich Mehrfachsichtungen natürlich nicht vermeiden: Citroën 11 Légère, Alfa Romeo GTV6 2.5 und Studebaker Gran Turismo Hawk sah man doppelt. Eher selten begegnet man allerdings einem Zwillingspaar von Ferrari 365 GT 2+2. Die beiden Langstreckenkreuzer in elegantem "Blu Chiaro" unterschieden sich nur in den Rädern voneinander: Drahtspeichen hier, Leichtmetallguss dort.
Doch selbst diese beiden edlen Rösser sind geradezu alltäglich, wenn man sie mit dem vergleicht, was auf der untersten Ebene wartete. Dort versammelte sich der Gegenwert von 100 gewöhnlichen Oldtimern in einem einzigen Automobil. Fernab jeder klimatisierten und feuchtigkeitsregulierten Halle hatte sich ein Ferrari 275 GTB von 1966 unters gemeine Volk gemischt.
Weniger offensichtlich war eine andere Rarität ein paar Autos weiter südlich. Dort offenbarte sich dem aufmerksamen Betrachter einer von nur 1457 gebauten Buick Grand National. Dieser pechschwarze Klotz hat mit seinem turbogeladenen 3,8-Liter-V6 einst Ferrari F40 und Porsche 911 Turbo auf der Viertelmeile abgehängt – und wie wir wissen, ist das der einzige Vergleichswert, der in den USA etwas bedeutet.
Amerikaner waren allgemein gut vertreten, wobei im ganzen V8-Gebrabbel vor allem die Anwesenheit sanfter Sechszylinder-Sonderlinge gefiel, etwa des Kaiser Manhattan oder des '54er Chevrolet 210 Club Coupe. Kurios war ausserdem die Entdeckung, dass etwa viermal so viele Triumph TR 4 A wie beim Triumph-Day in Zihlschlacht-Sittersdorf anwesend waren – nämlich vier.
"Vier" ist auch ein gutes Stichwort. Denn das Albisgütli Classic Cars & Bikes 2024 hat vor allem eines gezeigt: Dass eine einzige Ausgabe im Jahr viel zu wenig ist. Die Masse der Oldtimer war quasi durchgehend in Bewegung. Selbst kurz vor Torschluss kamen um 14:30 Uhr noch neue Autos hinzu und lösten andere ab. Hoffentlich verteilt es sich nächstes Jahr wieder auf vier Termine. Nicht, weil der grosse Andrang im Herbst etwas Schlechtes wäre. Sondern damit wir nicht wieder so lange warten müssen.
































































































































































































































































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