Die OCC Jungfrau-Rallye ging dieses Jahr am 25./26. August 2017 bereits zum 12. Mal über die Bühne. Ausgangspunkt war der Deltapark Vitalresort in Gwatt bei Thun. Von dort aus absolvierten die 90 Teams mit Ihren Oldtimern zwei Tagesetappen.
Das Steuer war dabei – wie es bei der OCC Jungfrau-Rallye Tradition ist – ausschliesslich in Damenhand. Rund ein Viertel waren reine Damenteams, drei Viertel waren gemischt. Die Rallye war auch 2017 ausverkauft.
Abwechslungsreiches Teilnehmerfeld
Die Autos waren diesmal besonders breit gestreut: sie stammten aus sieben verschiedenen Jahrzehnten. Der älteste Wagen war ein Studebaker von 1916. Leider fiel das wunderschöne Fahrzeug im Lauf der ersten Tagesetappe wegen eines technischen Defektes aus.
Das Team konnte allerdings am Folgetag mit einem Ersatzfahrzeug antreten, nämlcih mit einem nicht minder spektakulären Vorkriegs-Bentley.
Die meisten Fahrzeuge stammten erneut aus den Fünfziger- bis Siebzigerjahren. Vom putzigen Fiat 500 über den eleganten Lancia Flaminia Zagato bis hin zum grossen Chevrolet Impala war auch typenmässig viel Abwechslung vorhanden. Die Baujahresgrenze lag 2017 bei 1987.
Schön auch, dass man viele einstige Brot-und-Butter-Autos im Startfeld fand, so etwa einen Opel Kadett City oder einen frühen Ford Fiesta, die heute auf der Strasse bald seltener zu sehen sind als ein Jaguar E-Type.
Genau an der Baujahresgrenze orientierte sich eines der jungen Autos, wie man sie erst neuerdings an Oldtimer-Rallyes zu sehen kriegt: Ein beigefarbiger VW Golf CL mit deutlicher “Patina” aus dem ehemaligen Bestand der Schweizer Armee, pilotiert von zwei begeisterten Rallyenovizen aus dem Kanton Luzern.
Zwei Tage - zwei Themen
Der Auftakt am Donnerstag mit der Testlichtschranke und einem kleinen Testparcours wurde von ein paar Regengüssen begleitet, danach aber herrschte bestes Rallyewetter. Die erste der beiden Tagesetappen stand unter dem Motto "Gipfelblick". Die Route führte zunächst in die Jungfrau-Region und anschliessend weiter über den Brünig Richtung Obwalden.
Dort stand die Panoramastrasse auf dem Programm, die von den Rallye-Teilnehmern und den Damen am Lenkrad mit ihren Steigungen und der knappen Strassenbreite einiges abforderte, dafür auch mit traumhaften Bergsichten entschädigte.
Nach dem Mittagshalt auf der Mörlialp ging es weiter Richtung Sörenberg und von dort wieder zurück Richtung Emmental – Thun.
Am Samstag schliesslich stand der Röstigraben - die Sprachgrenze zwischen der deutsch- und französischsprachigen Schweiz - im Fokus. Die Route führte durchs Simmental über den Jaunpass zur Hauptdestination Gruyères. Ab dort fuhren die Teams über Rossens und Le Mouret ins Freiburger Oberland. Anschliessend folgte die Überquerung des Gurnigels und die Rückkehr ins Gwatt.
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Auf die Probe gestellt
Unterwegs hatten die Teams auch dieses Mal verschiedene Zwischenprüfungen zu absolvieren, pro Tag waren es rund zehn Stück. Neben den traditionellen Lichtschranken-Prüfungen bauten die Organisatoren auch immer wieder etwa Sonderprüfungen ein, die einen Bezug zum jeweiligen Tagesmotto hatten. So mussten die Teams am ersten Tag etwa den Gipfelblick testen: Es ging darum, ein Fernrohr auf einem Stativ so anzusteuern, dass das Auto mit dem linken Scheinwerfer "hindurchschauen" konnte.
Am "Röstigraben"-Tag mussten die Pilotinnen und Ihre NavigatorInnen Ihr Auto mittig auf einen fiktiven Röstigraben stellen. Dazu kamen an beiden Tagen geheime Durchfahrtskontrollen.
Route lokal gesperrt
Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich am Samstagmorgen im unteren Simmental: die Route musste auf einer Länge von mehreren Kilometern spontan umgelegt werden. Die Originalroute war wegen Bauarbeiten kurzfristig gesperrt worden, ohne dass dies kommuniziert worden war. Die Organisatoren disponierten um: vor Ort fertigten die Funktionäre behelfsmässige Karten an, die den Teams die Ausweichroute zeigten.
Ansonsten ging die Rallye weitgehend wunschgemäss über die Bühne, und die Stimmung unter den Teams war auch dieses Jahr bestens.
Souveräner Sieger
Am Ende der Rallye kam es zu einer Überraschung. Ein Team war derart souverän gefahren, dass es gleich beide Tageswertungen und auch den Gesamtsieg einheimste. Einen derartigen "Hattrick" gab es noch nie in der Geschichte der OCC Jungfrau-Rallye. Er gelang Ute und Norbert Schrader (D) im Porsche 911 Cabriolet (Startnummer 75).
Bestes Damenteam und Gesamtzweite wurden Myrto Joannidis und Damiana Campagna (CH) auf Porsche 924 (Startnummer 86).
Auf den dritten Rang in der Gesamtwertung fuhren Waltraud und Dieter Otto (D) im VW Käfer Cabrio (Startnummer 82).
Am 24./25. August 2018 findet die nächste OCC Jungfrau-Rallye statt, die Anmeldung wird voraussichtlich Ende September 2017 geöffnet.
Die umfangreiche Bildergalerie zeigt praktisch alle Rallye-Fahrzeuge.
























































































































































































































































































































































































































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