Muli-Talent – Renault 4 L im (historischen) Test
Zusammenfassung
Er war ein Auto wie ein Maultier, der Renault 4: ein treuer, nützlicher Transporter, robust und genügsam. Form, Fahrwerk und Ausstattung hatten sich diesem Zweck unterzuordnen. Zum paradieren auf edlem Geläuf eignete er sich deshalb weniger. Dafür aber fuhr er auch noch dort stoisch weiter, wo andere längst stecken geblieben wären. Dieser historische Testbericht nennt die Vorzüge des Renault 4, die fast alle mit seiner Einfachheit zusammenhängen.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Fahrwerk mit Hinkebein
- Elastisch, aber flatterhaft
- Funktionell und gut zu reinigen
- Er schwankt, geht aber nicht unter
- Pflegeleicht da pflegelos
- Welchen kaufen?
- Technische Daten und Meßwerte
Geschätzte Lesedauer: 23min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
ln gewissen Kreisen der französischen Automobil-Industrie hat sich der schöne Brauch entwickelt, Fahrzeuge grundsätzlich so zu konstruieren, daß bei ihrem Erscheinen die übrige Welt die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Doch kaum hat sich die Menschheit von einem solchen gallischen Schock erholt, schon beginnt sie die Dinger zu kaufen. Nachdem Citroën dieses Rezept zweimal mit gutem Erfolg angewendet hatte, entschloß sich die bis dahin noch etwas zurückhaltende Regie Nationale zu einem linksradikalen Auto, wie es die kleinere Konkurrenz nicht konsequenter hätte bauen können. Der Sieg auf eigenem Platz und Markt konnte den Renault-Leuten sicher sein, aber bei uns begegnete man dem Familien-Camion mit einiger Zurückhaltung. Selbst die deutsche Vertriebsgesellschaft, so glaube ich, bekam angesichts des R 4 einen Anfall leichten Grauens. Denn ihr fiel nun die Aufgabe zu, ein Auto zu verkaufen, von dem man hätte behaupten können, es sei so konstruiert, als wolle man einen Verkauf in der chromgierigen Bundesrepublik auf alle Fälle vermeiden. Inzwischen wurden wir eines anderen belehrt. Der R 4 kommt an. Er läßt sich sogar gut verkaufen. Die totgeschwiegene Vernunft des deutschen Autokäufers hat uns eine gründliche Lektion erteilt.
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Mich würde wirklich interessieren, ob mit etwas wenig mehr "Luxus" = bessere Heizung, Sicherheit, Rostschutz etc. nicht auch heute ein ähnliches Auto seinen Markt hätte. Ich wäre interessiert!



Ich habe auch einen R6 besessen, meine Freunde R4s, und ich fand den 4er seiner Kompaktheit wegen besser zu fahren. Das Original halt. Übrigens sogar etwas schmaler als die Ente.
Froh bin ich, einen dermaßen unfunktionalen, vielmehr aufgeblasenen und sich unterhaltsam und wissend dünkenden Artikel-Stil (ob dieser Riemen "Hobby" entnommen sein mag?, frage ich mich. Da pflegte so Zeugs drinzustehen) nicht mehr oft lesen zu müssen. Journalistisch war die Wirtschaftwunderzeit eine oft schreckliche.










































































































































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