Kein neues Fahrgefühl – NSU-Wankel Spider im (historischen) Fahrbericht
Zusammenfassung
Das erste Serienautomobil mit Rotationskolbenmotor geriet überraschend normal. Auch ohne seinen unkonventionellen Antrieb wäre es ein netter kleiner Sportflitzer mit guter Ausstattung und exzellentem Fahrverhalten gewesen. Das neuartige 500-Kubik-Motörchen beeindruckte vor allem mit seinem völlig enthemmten Drehvermögen. Clauspeter Becker schildert in diesem historischen Fahrbericht seine Ersteindrücke.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- 1=4
- Nebenaggregate für niedrige Drehzahlen
- Das Auto selbst
- Kann man einen Wankel-Spider jetzt schon kaufen?
- Technische Daten
Geschätzte Lesedauer: 14min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Offengestanden, ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt. So etwa wie bei einem Start auf Cape Kennedy: Zuerst zwei Stunden Unterweisung in der Behandlung der Wundermaschine, sodann eine feierliche Vereidigung auf die Hochstdrehzahl und Übernahme des durch einen Obermeteorologen frisch eingestellten Wankelspiders. In Wirklichkeit aber hatte man ihn nur gewaschen. Die ganze Unterweisung aber bestand in der Erklärung der automatischen Scheibenwaschanlage und dem sehr selbstvertraulichen Satz: "Sie werden schon sehen, was er macht." Zunächst einmal machte der Motor dann einige Versuche, aus seinen Kammern Kraft zu schöpfen, und beim dritten das Geräusch, als habe man hinten den Motor eines Prima-Rollers installiert. In unverkennbarem Zweitakt-Dialekt hechelt der 700 Leerlauf-Umdrehungen. Er schämt sich wohl selbst etwas dieser Aussprachen, denn nur zu gerne folgt er dem Gaspedal mit höherer Drehzahl, weil dort seine Aussprache gepflegter wird. Bei 2500 U/min hört sich das Gebrumm dann auch etwas nach Kraft, kaum aber danach an, was der Drehzahlmesser uns erzählt. Diesem leicht mißtrauend, fährt man an und merkt, daß man gut daran getan hat.
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