"Autofarben haben eine lange Geschichte. Sie beginnt um 1895 in Paris, wo Automobile das erste Mal als Freizeit- und Rennvehikel der Reichen aufkommen. Von Anfang an bevorzugen die neuen Autobesitzer glänzende Lackierungen, wie es sie bereits seit langem für teure Kutschen gibt. Auch optisches Tuning kommt mit den ersten Autos auf. So verzieren manche Besitzer ihre Autos mit Zierlinien, Ornamenten oder Wappen.
Kommen Sie mit uns auf eine Reise über 120 Jahre Geschichte der Autofarben."
So begrüsst ein Plakat eingangs der Sonderausstellung "Farben" die Besucher. Und es verspricht nicht zuviel, denn die Ausstellung ist interessant, unterhaltsam und lehrreich.
Dazu tragen natürlich die 32 gezeigten Automobile in unterschiedlichsten Lackierungen bei, die im Prinzip eine Reise durch 120 Jahre Automobilbau erlauben, denn der älteste Wagen stammt aus dem Jahr 1901. Fast von jedem Jahrzehnt zeugt eines der gezeigten Fahrzeuge und immer sind, soweit möglich die Farbgebungen beschriftet.
Schon früh farbig
Zwar waren die frühen Ford Model T alle schwarz, aber selbst der erfolgreiche Massenhersteller musste irgendwann den Bedürfnissen der Kundschaft folgen und auch bunter lackierte Modelle anbieten.
Und wer "nur" ein schwarzes Modell kaufen konnte, dem boten Zubehörfirmen Lackfarben in verschiedenen Farbtönen zum Selbernachrüsten an, wie eine Tafel in der Ausstellung verkündet.
Bunt einst modern
Wer die heutigen Strassen und Parkplätze betrachtet, wird meist Autos in Weiss, Grau oder Schwarz sehen. Dies war in den Sechziger- oder Siebzigerjahren komplett anders. Da wurde ein Mercedes-Benz in Hellblau gekauft, ein Alfa Romeo in Grün oder ein Lamborghini in Gelb.
Die Ausstellung zeigt dieses Farbenfroheit nicht nur mit den Autos, sondern auch mit dem illustrativen Begleitmaterial, das grossteils auf dem Boden liegt und im Kontext der dargestellten Autos betrachtet werden kann.
Bildend
Man kann einiges lernen beim Rundgang durch die Ausstellung, etwa zur Technik der Farben und über Trends über die Jahrzehnte. So gab es etwa den Wolseley Ten von 1939 nur in den Farben Schwarz, Bronze und Grau, während Citroën die DS 1959 in über 30 Farbkombinationen anbietet.
Interessant sind auch die vielen Zeitdokumente, die die Farbigkeit der verschiedenen Epochen eindrücklich illustrieren.
Für die ganze Familie
Die Ausstellungsmacher haben sich einiges einfallen lassen, um den Besuch der Sonderausstellung abwechslungsreich und unterhaltend zu machen. Und ein "Information Overflow" ist nicht zu befürchten. Es wird gerade soviel Dokumentation offeriert wie nötig und sinnvoll.
Für die Kleineren gibt es extra Rätsel und Malbögen, aber auch die Erwachsenen dürfen ein bisschen detektivisch tätig sein, wenn sie wollen.
Die Sonderschau “Farben” im Museum der Emil Frey Classics in Safenwil kann noch bis zum 31. Dezember 2023 besichtigt werden.
Um die Neugierde unserer Leser anzustacheln, zeigen wir in diesem Besuchsbericht nur Exponate eines Teils der Ausstellung. Den Rest empfehlen wir persönlich vor Ort anzuschauen. Es lohnt sich, denn bereits die 32 Autos sind einen Besuch wert.
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