Am 27. April 2024 versteigerte Broad Arrow Auctions in Koopoeration mit “Air | Water and Luftgekühlt” in Kalifornien 55 Porsche, einen RUF-Porsche sowie einige Automobilia. Die Autos waren im Vorfeld mit insgesamt USD 28,6 Millionen bewertet worden. Ein Viertel davon kam ohne Mindestpreis unter den Hammer.
Im Mittel waren die Autos 35 Jahre alt, junge Autos waren also gut vertreten.
Zwei Drittel verkauft
35 Sport- und Rennwagen konnten für insgesamt USD 13,56 Millionen vermittelt werden, pro Auto zahlten die Käufer also USD 387’304. Im Schnitt erreichten die Höchstgebote 85 % des gemittelten Schätzwerts.
Junge (Neo-) Klassiker am teuersten
Bei den drei am teuersten verkauften Porsche handelte es sich um einen Porsche 918 Spyder Weissach aus dem Jahr 2015 (USD 2,865 Millionen), einen 959 Komfort von 1988 (USD 1,930 Millionen) und einen Carrera GT mit Baujahr 2005 (USD 1,793 Millionen).
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Die Flunder stach nicht
Beim wertvollsten Wagen der Versteigerung handelte es sich um einen Porsche 908/02 Langheck Spyder aus dem Jahr 1969, der 1970 Klassensieger und Gesamtdritter bei den 24 Stunden von Le Mans wurde.
Chassis 908/02-005 war ein Werkswagen und wurde restauriert gemäss Le-Mans-Konfiguration 1970 für USD 4,75 bis 5,75 Millionen angeboten.
Bis USD 4,2 Millionen gingen die Bieter, was dem Einlieferer aber offenbar nicht reichte, weshalb der Wagen unverkauft blieb.
Ähnlich erging es einem der nur 31 gebauten Porsche 934 Turbo RSR aus dem Jahr 1976. Chassis 154 war einst von den Strähle KG an den erfahrenen Porsche-Rennfahrer Eugen Kiemele verkauft worden und war gemäss BAA der einzige 934, der in “Arrow Blue” ausgeliefert worden war. Das Maximalgebot von USD 650’000 lag deutlich unter den erwarteten USD 750’000 bis 950’000.
Immerhin gelang es dem Porsche 962 IMSA von 1986 einen neuen Besitzer zu finden. Dieser bot mit USD 700’000 genau auf Schätzwertniveau, womit der Wagen für USD 775’000 verkauft werden konnte.
3 von 7 Porsche 356 vermittelt
Mit sieben Wagen war das 356-Angebot vergleichsweise umfangreich. Von frühen Knickscheiben-Exemplaren bis zu einem später 356 C Cabriolet war alles vorhanden. Im Schnitt wurden 87 % des mittleren Schätzwerts geboten, trotzdem blieben drei 356 stehen, darunter der 356 C Carrera 2 Cabriolet von 1964, das bei USD 700’000 scheiterte.
Teuerster 356 war ein 356 A Super Speedster aus dem Jahr 1957 für USD 362’500.
25 der 40 911-Varianten verkauft
Sehr umfangreich war das Angebot an 911-Varianten, beginnend mit zwei ganz frühen Versionen aus dem Jahr 1965, von denen eine für USD 285’500 verkauft werden konnte. Das Spektrum reichte bis zum 911 Targa 4 GTS aus dem Jahr 2023 als “Edition 50 Years Porsche Design”, die für USD 207’200 einen neuen Besitzer fand.
Teurer als erwartetet konnten ein Porsche 911 E von 1970 (USD 134’400), ein 911 RS America von 1993 (USD 302’000) und ein 911 25th Anniversary Special Edition Coupé von 1989 für USD 100’800 verkauft werden.
Deutlich günstiger als geschätzt waren dafür ein Porsche 911 E “Safari” Coupé von 1970 (USD 58’240 und ein 911 S Targa von 1973 (USD 95’200).
Insgesamt 63 % der 911er konnten vermittelt werden.
Weil es einigen der teuren Wagen, darunter auch der RUF BTR Twin von 1997 und ein 911 GT2 von 1996, nicht gelang, die Bieter zu überzeugen, erreichte der Gesamtumsatz der Versteigerung nur rund die Hälfte der erhofften Summe. Auch die Verkaufsquote lag mit 63 % für amerikanische Verhältnisse relativ tief. Ob es an den zu hohen Erwartungen gelegen hat oder an einer grundsätzlichen Zurückhaltung der Bieter gegenüber Porsche-Fahrzeugen wird erst die Zukunft zeigen.
Angebotene und verkaufte Fahrzeuge
Die folgende Tabelle listet alle angebotenen und verkauften Fahrzeuge mit Schätzpreisen, Höchstgeboten und Verkaufspreisen. Die Preis-Umrechnung erfolgte zum am Auktionstag gültigen Tageskurs. Alle Angaben ohne Gewähr.
Lot | Fahrzeug | Jahr | USD Est von | USD Est bis | USD HG | USD VP | CHF VP | EUR VP | % Est | S |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
101 | Porsche 911 L "Soft Window" Targa | 1968 | 85'000 | 105'000 | 72'500 | 81'200 | 73'080 | 75'516 | -14.53%
|
V |
102 | Porsche 911 E "Safari" Coupe | 1970 | 120'000 | 150'000 | 52'000 | 58'240 | 52'416 | 54'163 | -56.86%
|
V |
103 | Porsche 911 Turbo | 1997 | 125'000 | 150'000 | 130'000 | 145'600 | 131'040 | 135'408 | +5.89%
|
V |
104 | Porsche 914-6 SCCA C-Production | 1970 | 160'000 | 190'000 | 120'000 | 134'400 | 120'960 | 124'992 | -23.2%
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V |
105 | Porsche 911 Turbo Coupe | 1987 | 225'000 | 275'000 | 210'000 | N | ||||
106 | Porsche 928 Club Sport | 1989 | 275'000 | 375'000 | Z | |||||
107 | Porsche 718 Cayman GT4 RS Weissach | 2023 | 240'000 | 270'000 | 210'000 | 235'200 | 211'680 | 218'736 | -7.76%
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V |
Alle Angaben ohne Gewähr
Legende: Spalte S = Status (V = Verkauft, N = Nicht verkauft, Z = Zurückgezogen, U = Unter Vorbehalt)
Est = Estimate/Schätzwert, HG = Höchstgebot, VP = Verkaufspreis
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