Die vielleicht berühmteste Rennstrecke der Welt, der Nürburgring, hat einen neuen Besitzer. Bereits seit einiger Zeit stand die “grüne Hölle”, wie die rund 22 km lange Naturrennstrecke auch genannt wird, zusammen mit dem neuen Grand Prix Kurs und dem vor wenigen Jahren errichteten Erlebnispark, der die Erwartungen nie erfüllte, tief unter Wasser.
Schliesslich musste ein neuer Käufer für die insolvente Nürburgring GmbH gesucht werden. Der ADAC war lange im Gespräch, zuletzt vernahm man vom US-Investor HIG Capital als potentiellen neuen Besitzer.
Jetzt aber wurden die Verträge mit dem Autozulieferer Capricorn unterschrieben, einem Unternehmen mit rund 350 Mitarbeitern, das unter anderem Motorteile herstellt und bereits heute ein Werk in der Nähe der Nordschleife besitzt.
Der Motorsport werde das Herz des neuen Konzepts für den Nürburgring sein, liess der neue Besitzer verlauten, der Euro 77 Millionen für die Nürburgring GmbH bezahlen soll. Weitere Euro 25 Millionen seien als Investitionen in die neuen Aktivitäten am Ring geplant, meldete Ring-Sachverwalter Jens Lieser.
Noch muss aber auch die zuständige EU-Kommission den Kauf bestätigen, um illegale Beihilfen des Landes auszuschliessen. Dieser Entscheid wird noch für dieses Jahr erwartet. Generell wird der Fall Nürburgring noch weitere Gerichtsverfahren und Untersuchungen nach sich ziehen, denn gar zuviel Geld ging bei den überoptimistischen Plänen verloren.
Robertino Wild, der Geschäftsführer von Capricorn, dürfte den Erlebnispark soweit möglich wieder aus seinem neuen Reich verbannen, die Achterbahn Ringracer zum Beispiel werde im Land umziehen, etliche Gebäude werden wohl rückgebaut.
Ob mit dem Verkauf der Weg in eine glückliche Zukunft geebnet ist, kann heute noch nicht gesagt werden, zumindest stehen aber die Zeichen besser. Und für die Fans der Nordschleife ist Entwarnung angesagt, der Betrieb wird weitgehend wie bisher weitergehen.