Am 17. Dezember 2014 wurde in Romanel-sur-Lausanne in der Speedy Garage bereits der 9. Band der Buchreihe «Les Suisses au Mans» vorgestellt. Die Buchreihe entstand im Jahre 2007, als der Hauptautor Jean-Marie Wyder mit seinen Co-Autoren die ersten beiden Bände veröffentlichten. Wie der Titel schon verrät, liegt der Hauptfokus auf Schweizer Personen, Teams und Fahrzeugkonstrukteuren, die bei den 24 Stunden von Le Mans teilgenommen haben.
Le Mans Fahrzeuge bei der Vernissage
Zum Anlass wurden extra Le Mans Fahrzeuge ausgestellt. So wurden die Besucher gleich am Eingang durch eine knall-orangene Dodge Viper aus dem Jahre 1994 begrüsst, welche von Justin Bell (Sohn von Derek Bell), zusammen mit den beiden Franzosen René Arnoux und Bertrand Balas erfolgreich auf den dritten Platz innerhalb der GT1 Klassen gefahren wurde.
Vom Orange gelangte man zu Rot, der Schurti-Porsche 935 glänzte in frisch restauriertem Zustand.
Jener Rennwagen wurde 1978 vom Martini-Porsche-Racing-Team in Le Mans eingesetzt, besetzt mit den Fahrern Manfred Schurti und dem Deutschen Rolf Stommelen. Auch dieses Fahrzeuge erreichte den dritten Platz in seiner Kategorie.
Gleich dahinter versteckte sich ganz flach ein weiterer Porsche, ein originaler 917, Chassis Nummer 3!
Dieser Porsche 917/003 wurde 1969 während den Testtagen in Le Mans von Hans Herrmann und Rolf Stommelen gefahren, nahm aber nicht an den 24 Stunden von Le Mans teil. Im selben Jahr wurde er aber bei den 1000km von Spa und Nürburgring eingesetzt. Dies waren dann aber auch schon alle Renneinsätze, welche dieses Chassis absolvierte.
Vom Porsche 917 wanderte der Blick auf ein gelb-rotes Duo, links ein roter Ferrari 330 P4 neben einem knallgelben Ford GT40.
In der Reihe von Le Mans Fahrzeugen fand man auch noch einen Ferrari 330 P4, welcher 1967 von Ludovico Scarfiotti auf Platz 2 gefahren wurde. Dies war jenes Jahr, als Commendatore Enzo Ferrari glaubte, den Gesamtsieg nach zwei Ford-Jahren wieder holen zu können. Wie wir aber alle wissen, schaffte es Ferrari seit 1965 nie mehr.
Zwischen zwei Vorkriegs-Maseratis war noch ein René Bonnet Aerodjet parkiert.
1964 fuhr dieser Wagen bei den 24 Stunden von Le Mans in der kleinst-motorisierten Klasse (bis 1.3 Liter Hubraum erlaubt). Mit seinem 1-Liter-Gordini Motor erreichte dieser allerdings nur Platz 2 und musste sich gegen den 1.2-Liter Lotus der Engländer geschlagen geben.
Prominenz verlieh dem Anlass das perfekte Le-Mans-Flair
Max Welti war wie die letzten Jahre auch wieder vor Ort.
Geredet wurde mit Freunden und Gleichgesinnten. Nick Heidfeld, Teamkollege von Mathias Beche bei Rebellion Racing, schlängelte sich ebenso durch die unzähligen Gäste und wechselte hier und da ein paar Worte, posierte auf seinem 2014-Rennwagen für ein paar Fotos... Dann entdeckte man noch Andrea Belicchi unter den Gästen, Le-Mans-Rennfahrer seit 2007 und natürlich Philippe Siffert (Sohn von Jo Siffert), der diesmal auch von seiner Schwester Véronique Siffert begleitet wurde. Weiterhin Nicolas Prost, Fabio Leimer, Mathias Beche, Dominik Kraihamer, Nicolas Lapierre. Marcel Fässler wäre auch vor Ort gewesen, hätte nicht am selben Abend ein Audi-Anlass in Deutschland stattgefunden.
Es war ein buntes Gemisch von Leuten, und immer wieder erkannte man mehr oder weniger bekannte Gesichter. Bekanntere riefen dann folgende Namen in Erinnerung: Paul Gutjahr (Schweizer FIA Komissar), Georges Gachnang (Le Mans Rennfahrer), Jacques und Enzo Calderari (beides Rennfahrer), Niki Leutwiler (Rennfahrer) und Heini Mader (bekannter Tuner im Rennsport).
400 Seiten dickes Jahresbuch
Viele Jahresbücher haben eines oft gemeinsam: sie werden immer umfangreicher. Nicht anders ist es bei der Buchreihe «Les Suisses au Mans», während die 2010-Edition noch 224 Seiten hatte, hält der Leser bei der aktuellen 2014-Ausgabe satte 400 Seiten in den Händen. Mit zirka 800 Fotos ausgestattet, kann man sich selber ausrechnen, dass viele davon sehr gross abgebildet sind.
Schweizer Sieg erneut im Fokus
Da 2014 erneut ein Schweizer zum Gesamtsiegerteam gehört, wird entsprechend viel über seinen Einsatz geschrieben. Aber die anderen Teams mit Schweizer Genen kommen nicht zu kurz.
Aktualitäten und Rückblick
Jedes Buch fasst alle Schweizer Engagements des aktuellen Rennens zusammen, dies mit viel Bildern und sehr viel Hintergrundinformationen, da die Autoren direkten Kontakt zu den jeweiligen Personen nutzen können.
Nebst Aktualitäten findet man aber auch etliche Rückblicke im Buch vor, es wird jeweils in Dekadenschritten (vor 10, 20, 30, 40 Jahren…) von damaligen Besonderheiten berichtet. So findet man im Buch zum Beispiel 20 Seiten über die legendäre Siegerzeit des Ford GT40 von 1963 bis 1969, 10 Seiten über Manfred Schurti mit Fokus auf seine neun Le-Mans-Einsätze und etliche Kapitel über italienische Rennwagen, die von Schweizer Rennfahrern pilotiert wurden.
Für Fans der 24 Stunden von Le Mans ist auch dieses Buch gewiss eine interessante Zusammenfassung und ein ergänzendes Nachschlagewerk. Allerdings erschien das Buch auch dieses Jahr nur in französisch.
Buch bestellen
Bestellen kann man das Buch direkt bei den Autoren: http://www.lessuissesaumans.ch