Am gleichen Tag und auf der gleichen 3,7 km langen Strecke von Opfertshofen (Kanton Schaffhausen, Schweiz) wie vor 71 Jahren werden am 10. Oktober 2021 eine Radclassic und eine Oldtimer-Bergfahrt stattfinden. Neben viel Tradition kann die Bergstrecke auch einen bekannten Namen führen, sie wird nämlich auch “Kleiner Klausen” genannt.
Zweiteiliges Programm
Am Samstag findet für die Teilnehmer der Sonntags-Bergläufe eine “Warmup-Rallye” statt. Diese ist fakultativ und soll allen offiziellen Teilnehmern bereits am Samstag einen Einblick in die wunderschönen Landschaften der Region bieten.
Zu Zweit im Team, mit Roadbook und Rallye-App (Tripmaster) ausgestattet, wird individuell im normalen Strassenverkehr vom Rheinfall über das Zürcher Weinland, durch den schönen Thurgau nach Kreuzlingen und zurück am Ufer des Bodensees und entlang dem Rhein nach Opfertshofen gefahren werden, um zum Rallyeabschluss … natürlich unter Einhaltung der Verkehrsregeln … die gesamte ehemalige Rennstrecke des «Bergrennen Opfertshofen» zu befahren, welche vor 71 Jahren letztmals über die gesamte Länge von 3,7 km genutzt wurde.
Es findet getreu dem Motto «treffen, geniessen, begeistern» alles ohne Zeitdruck, Zeitmessung und Stress statt und bietet den Teams einen einfachen Einstieg in die Oldtimer-Rallyewelt. Es sind keinerlei Voraussetzungen notwendig.
Ein gemeinsames Nachtessen lässt dann den Tag ausklingen und gibt Zeit für Freundschafts- und Benzingespräche.
Am Sonntag sind es dann die Rennläufe, die beim Publikum für Begeisterung sorgen sollen. Etwa um 09:30 fahren die Rennwagen den Berghof, ein zweiter Lauf erfolgt um 09:50, Dann kommen die Rennmotorräder und die schnellste Badewanne der Welt (von Go-Karts eskortiert).
Ab etwa 10:35 sind Corsofahrten angesagt und ab 11:00 weitere Oldtimer.
Dazwischen fahren die Nostalgie-Radrennfahrer ein. Am Nachmittag dann gibt es weitere Rennläufe.
Mit viel Tradition im Rücken
Zurück bis ins Jahr 1927 reichen die ersten Archivaufzeichnungen über das Opfertshofer Bergrennen, welches in den Anfängen vom SRB zusammen mit dem TCS Schaffhausen durchgeführt wurde.
In der Berichterstattung der Schaffhauser Nachrichten vom 24. September 1928 wurde das erste Mal vom «kleinen Klausen» geschrieben. Mancher Fahrer hat sich dahingehend geäussert, dass er eher ein grösseres Rennen versäumen wollte, als dass er auf das Opfertshofer Bergrennen verzichtete. Die Beliebtheit der Strecke wird weiter illustriert durch die Tatsache, dass dieses Bergrennen eines der bestbesuchten Automobilrennen der ganzen Schweiz überhaupt darstellte. Am gleichen Tag fuhren auf der gleichen Strecke Autos, Motorräder und «Velofahrer» um die Wette.
Im Laufe der Zeit wurde dann das Rennen organisatorisch durch den ACS durchgeführt. Im Jahre 1950 fand das letzte Rennen auf der durch das Dorf führenden, originalen 3.8km langen Strecke statt. Mit 4'000 Besuchern erreichte das Rennen schon damals ganz grosse Aufmerksamkeit, und dies weit über die Kantonsgrenzen hinaus!
Tradition am Start
Unter den vielen Rennwagen, die am 10. Oktober die Bergstrecke in Angriff nehmen werden, ist auch der Maserati Tipo 26M aus dem Jahr 1928 von Heinz Hofer mit Achtzylinder-Reihenmotor und Kompressor.
Chassis 2523 errang Rennerfolge in Tripolis, Alexandria und an der Targa Florio. 1932 war der Wagen am Grand Prix von Monza am Start.
Florian Feustel bringt eine andere Legende nach Opfertshofen, nämlich den Porsche 911 S von 1970 mit dem Björn Waldegaard 1970 die Rallye Monte Carlo gewann.
Und das wären nur zwei Fahrzeuge aus dem interessanten Fahrzeugfeld.
Mehr Informationen über das Bergrennen und die gesamte Veranstaltung gibt es auf der entsprechenden Website.