Die autobau Erlebniswelt in der Hafenstadt Romanshorn vergrössert ihre Ausstellungsfläche und nutzt dafür den mächtigen Stahltank im Inneren des Polygongebäudes um. Ein spannendes Bauvorhaben, das ein historisches Industriegebäude erlebbar macht.
Vom Löschwasser-Tank zur autobau Erlebniswelt
Im Jahr 1902 errichtete die eidgenössische Zollverwaltung den Stahltank im zwölfeckigen Polygongebäude, um erst Alkohol und später Löschwasser darin zu lagern. Auch mit Raps-Rohöl war der Tank einige Zeit lang gefüllt.
Im Dezember 2015 erhielt autobau die Umnutzungs-Baubewilligung und liess unmittelbar danach eine kleine Öffnung in die Stahlwand schweissen. Dieser Eingang ermöglichte die genaue Vermessung und die Sichtung von Installationen im Tank, zum Beispiel einer Wartungsleiter, einer Füllstandanzeige und diverser Rohre. Die Installationen wurden entfernt und gelagert, um für einen allfälligen Rückbau zur Verfügung zu stehen. Vor allem das Raps-Rohöl ist der Grund, weshalb drei Arbeiter die Innenwand des Tanks in einem ersten aufwendigen Arbeitsschritt durch Sandstrahlung reinigen mussten. Der Sand wurde nach Verwendung abgesaugt und speziell entsorgt. Anschliessend lackierten die Arbeiter die Innenwände in Handarbeit und sind aktuell dabei, das Gerüst wieder aus dem Tank zu entfernen.
Drei Etagen für Fahrzeugsammlung von Fredy Lienhard
Der imposante Stahltank – 22 Meter Durchmesser hat er – bietet den passenden Rahmen für die Erweiterung der autobau Erlebniswelt. Auf drei Etagen wird ein spezieller Teil der Fahrzeugsammlung von Fredy Lienhard gezeigt. Ein Treppenhaus, das den Blick auf die eindrückliche Stahlwand zeigt, verbindet die Stockwerke. Um die Exponate zu bewegen, ist zudem ein Autolift nötig. Die Gäste erreichen den neuen Ausstellungsraum über eine Passerelle.
Die Umnutzung des Polygons beschäftigt die autobau AG intensiv. Zum einen will sie das historisch bedeutsame Gebäude in seinem Ursprung wahren, zum anderen möchte sie es kommerziell optimal nutzen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, weshalb autobau schon früh Dr. Bettina Hedinger von der Denkmalpflege Thurgau als Beraterin beizog. Diese Zusammenarbeit war schon bei der Sanierung der bestehenden Gebäude konstruktiv. Autobau ist deshalb zuversichtlich, dass sich auch beim Polygonumbau die Vorstellungen der Denkmalpflege mit den eigenen Nutzungsplänen vereinbaren lassen.
Schweizweit einmaliges Gebäude
An der Medieninformation vom Mittwoch, 16. März 2016, orientierte Paul Kunz, Projektleiter der Bauherrschaft, über die Entwicklung des Bauvorhabens. Nach einer ersten Idee, das Polygon als Eventraum mit grosser Projektionsfläche zu nutzen, sei nun eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Umsetzungsform gefunden worden. Dr. Bettina Hedinger würdigte das vorab intensiv geprüfte Investitionsvolumen von rund CHF 4 Mio. Es mache ein schweizweit einmaliges Gebäude erlebbar.
Obwohl das Sandstrahlen etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hat als geplant, sind die Bauarbeiten gemäss Architekt Yanick Volpez von der Müller + Partner Architektur AG in Sulgen auf Kurs. Die Eröffnung der neuen Ausstellungsfläche ist für den Herbst 2016 geplant.
Alle weiteren Details finden Sie auf der Webseite.