Nach mehr als 60 Jahren kehrt der Karosserieschneider für Luxusautomobile Erdmann & Rossi zurück. Karosseriebauer weltweit können in Lizenz Modelle von Erdmann & Rossi nachbauen.
Lizenzgeberin ist die Automobile Erdmann & Rossi Licensing Services KG mit Sitz am Berliner Kurfürstendamm. Ausgewählte Karosseriebauer können das Recht erwerben, auf historische Fahrgestelle originalgetreue Nachbauten von Erdmann & Rossi-Karosserien zu setzen. Das Unternehmen konzentriert sich auf den Nachbau von Modellen, die in der Kriegs- oder Nachkriegszeit verschollen sind. Alle Fahrzeuge werden mit einem Zertifikat über Qualitätsmerkmale und Entstehungsgeschichte ausgeliefert. Das erste Lizenzfahrzeug wurde bereits verkauft.
„Erdmann & Rossi ist ein wichtiger Teil der deutschen Automobilgeschichte. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit unseren Lizenzpartnern einer Berliner Luxusmarke mit großer Tradition zu neuem Glanz verhelfen können“, sagt Geschäftsführer Dr. Arthur Waldenberger. „Wir sehen weltweit einen Trend zu individuellen historischen Luxusfahrzeugen. Mit unserer Hilfe entstehen fachmännisch von Hand gefertigte, hochwertige Unikate. Unser Ziel ist es, Erdmann & Rossi wieder im Luxussegment als Marke für Kenner zu etablieren.“
1906 spezialisierte sich Erdmann & Rossi auf die Modifikation und den Bau von Karosserien für damals bekannte Luxusmarken wie Mercedes, Minerva oder Hispano-Suiza. Die Produkte landeten bei Showstars, Politiker und sogar dem Hochadel. Nach 1918 wurde das Spektrum auf Karosserien für Fahrzeuge wie beispielsweise Rolls-Royce, Bentley, Maybach und Bugatti.
In den 30er Jahren war Erdmann & Rossi der offizielle Vertreter von Rolls- Royce und Bentley für Deutschland un der Firmenname war wohl bekannt. Das Unternehmen prägte maßgeblich den deutschen Tourenwagenstil dieser Jahre. Gestalterisch verarbeitete Erdmann & Rossi Einflüsse des Art Deco und des Bauhauses. Unter Chefdesigner Johannes Beeskow experimentierte Erdmann & Rossi schon Anfang der 30er Jahre mit der Stromlinie, eine Form, die Ende der 30er Jahre zum weltweiten Trend wurde.
1943 wurden die Produktionsanlagen von Erdmann & Rossi in Berlin-Halensee bei Bombardements schwer beschädigt. An eine Fortsetzung des Baus von Luxuskarossen war danach nicht mehr zu denken. 1949 fertigte Erdmann & Rossi zwar auf der Basis eines Maybach-Chassis noch eine letzte Karosserie. Danach stellte Erdmann & Rossi jedoch den Karosseriebau ein, da es für individuelle Luxuskarossen keinen hinreichend großen Markt mehr gab.
Seit 2011 ist die Marke “Erdmann & Rossi” in vielen Ländern geschützt und nun, 62 Jahre nach dem Bau der letzten Karosserie, wagt die Automobile Erdmann & Rossi KG einen Neustart.
Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website.