Wann ist eigentlich die Geburtsstunde eines Autos und wann soll man seinen Geburtstag feiern? Oftmals liegen Produktionsbeginn und Präsentation um Monate oder sogar Jahre auseinander. So war dies auch mit dem Volkswagen Golf GTI. Angekündigt würde er im Frühherbst 1975, die Presse berichtete ausführlich vom Neuankömmling.
Zu sehen war er dann in der zweiten Hälfte September 1975 an der IAA in Frankfurt, aber in die Garage stellen konnte man sich den Spassflitzer erst im Sommer 1976.
Die überraschend erfolgreiche Erstauflage
Eigentlich hatte man bei Volkswagen mit einer 5000-er-Serie gerechnet und dann Schluss. Doch die Nachfrage übertraf die Erwartungen bei weitem. Schon der deutsche Markt alleine verlangte nach deutlich mehr GTIs pro Jahr und in der Schweiz gehörte der GTI zu den erfolgreichsten Golf-Typen überhaupt.
Dabei war das Rezept relativ simpel gewesen. Man packte einfach den neuen Einspritz-1,6-Liter-Motor, der zuerst im Audi 80 GTE erschien, in den Bug des Golf, modifizierte Aufhängungen und Bremsen und verzierte den Wagen mit Seitenstreifen, einer mattscharzen Heckfensterblende, Kunststoff-Kotflügelverbreiterungen und einem rot umrandeten Kühlergrill. Innen gab es Recaro-Sportsitze (mit Karomuster), das sogenannte “Spucknapf”-Lenkrad und einen Golfball als Schaltknopf.
Knapp neun Sekunden reichten dem 810 kg leichten Kompaktsportler für den Sprint von 0 bis 100 km/h, ab sofort waren BMW und Konsorten auf der Autobahn vor dem Golf nicht mehr sicher. Und eine neue Fahrzeugkategorie war geboren, das GTI-Konzept erhielt von vielerlei Seite Nachahmer.
Evolution und Tuning
Der Golf GTI wurde natürlich weiterentwickelt, bereits für die erste Serie gab es ihn ab 1982 auch mit 1,8 Liter Hubraum und a Schluss noch als Sondermodell “Pirelli” mit besonderen Leichtmetallrädern.
Und logischerweise griffen auch die Tuner, z.B. Zehnder, Oettinger, Rinspeed, den Golf GTI auf. Es gab ihn mit Flügeltüren (Rinspeed Aliporta), mit 16-Ventilmotor (Oettinger, nur Frankreich) usw.
Und auch im Motorsport machte der Kleine seine Aufwartung.
Natürlich gab es auch von den Nachfolgeserien GTI-Varianten, beim Golf II sogar mit G-Lader und 160 PS, aber auch deutlich schwerer.
Beim Golf III spielte der GTI nicht mehr dieselbe Rolle wie bei den vorherigen Serien, die Spitzenmotorisierung war nun der VR6.
Beim Golf IV erhielt dann auch der GTI einen Fünfzylinder und der 1,8 Turbo leistete bereits 180 PS.
Beim Golf V liess man das Pirelli-Sondermodell neu aufleben, die Anführerrolle übernahm leistungsmässig aber nun der R32.
Beim Golf VI entwickelte der GTI dann mit 2.0-TSI-Motor 211 PS, der Golf R beerbte den R32.
Nach demselben Konzept arbeitete man auch beim Golf VII weiter, der “normale” GTI wies nun eine Maximalleistung von 220 PS, als “Performance”-Variante 230 PS und beim “R” durften es nun alltradübertragene 300 PS sein.
Volkswagen wird den Geburtstag des GTI im Jahr 2016 feiern und dazu sicherlich eine Edition 40 präsentieren, denn entsprechende Sondermodelle gab es bereits früher mit den Editionen 20, 25 und 30.
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