Es gibt exklusive, mondäne und teure Oldtimer-Veranstaltungen, aber es gibt auch preisgünstige und der Einfachheit verpflichtete Anlässe für klassische Automobile, bei denen das Startgeld CHF 180/120 beträgt, die Besucher gerade einmal 12 Franken Eintritt bezahlen und man sich statt am Kaviar oder dem Rindsfilet an der schmackhaft grillierten Bratwurst erlabt. Die Autos stehen draussen statt in Zelten, das VIP-Zelt wird durch Festbänke und lange Tische ersetzt.
Der GP Brugger Schachen gehört also zur zweiten Kategorie, was aber die Besucher nicht daran hinderte, zahlreich zur nahe der kleinen Stadt Brugg gelegenen Velorennbahn zu pilgern. Auch das nicht ganz regenfreie Wetter konnte die Zuschauer nicht davon abhalten, das Geschehen auf dem 960 Meter langen Rundkurs eifrig zu beobachten. Sowieso blieben sie trocken, denn die Tribünen sind überdacht.
Zum zweiten Mal
2013 wurde der GP Brugger Schachen das erste Mal durchgeführt, am 20. Juni 2015 folgte dann die zweite Austragung. Bewährtes wurde übernommen, Verbesserungswürdiges angepasst. Vor allem aber hatte man mit den Anwohnern gesprochen und viele Eintrittskarten im Voraus verteilt, als dass Lärmklagen dieses Mal auf ein Minimum beschränkt bleiben sollten. Zudem organisierte man das Programm so, dass am Morgen ab 09:00 zuerst die leiseren Fahrzeuge ihre Runden zogen.
Schlechtwetteransage mit geringen Folgen
Rund 190 Fahrzeuge waren gemeldet, einigen war allerdings das Wetter vielleicht etwas zu unsicher, so dass doch einige der im Programm aufgeführten Autos der Veranstaltung fernblieben, zum Leidwesen der Zuschauer.
Allzu viele waren dies allerdings nicht und der eine oder andere hatte auch noch ein Ersatzauto zur Verfügung.
«Keeping the Heritage of Sir Henry & WO on the Road»
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Rolls Royce, Bentley, MG, und weitere
Von allem etwas
Eingeteilt waren die Fahrzeuge in acht Haupt-Startfeldern
1 - Oldtimer und Sportwagen
2 - Historische Sportwagen
3 - Renndreiräder/Gespanne
4 - Motorräder (Solo, Teil 1)
5 - Rennwagen - Vorkrieg
6 - Motorräder (Solo, Teil 2)
7 - Historische Rennwagen
8 - Formel- und Rennsportwagen
sowie je ein Zusatfeld FABAM- und Militär-Corso.
Die Hauptfelder wurden zu drei “Stints” aufgerufen, die jeweils 15 Minuten dauerten und jeweils rund fünf bis zehn hinter einem Führungsfahrzeug absolvierte Runden zuliess. Dabei wurde die Geschwindigkeit dem Feld angepasst und bei Start und Ziel etwas verzögert, damit das Feld wieder zusammenschliessen konnte.
Mussten die ersten morgendlichen Fahrten teilweise noch auf nasser Strecke bewältigt werden, trocknete der Asphalt schnell ab, was zusammen mit den angenehmen Temperaturen beste Bedingungen bescherte.
Viele der Teilnehmer kamen aus dem näheren geografischen Umfeld, es hatte aber durchaus auch einige Fahrer, die eine weitere Anreise in Kauf genommen hatten.
Das Wagenfeld offerierte den an derartigen Veranstaltungen üblichen Mix von Strassen-Sportwagen, Tourenwagen und für die Rennstrecke ausgerichtete Wettbewerbsfahrzeuge. An einem Tag kamen die Zuschauer so in den Genuss eines Maserati 250F, mehrerer NSU 1200 TT, schöner Porsche 356, klassischer Alfa Romeo und hubraumstarker Chevrolet Corvette, um nur einige Beispiele zu nennen. Wer schon lange keinen Hillman Minx oder Talbot-Sunbeam Lotus mehr gesehen hat, der erhielt auf jeden Fall Gelegenheit für ein eingängiges Studium während der Fahrt oder im Fahrerlager.
Freunde alten Blechs aller Marken
Eine unterhaltsame Abwechslung boten die Oldtimer Freunde der Region Brugg, die sich “Freunde alten Blechs aller Marken” (kurz: FABAM) nennen. Das gemeinsame Ziel dieser Gruppe ist es, Motorfahrzeuge aller Art zu erhalten und zu fahren.
Und dies taten sie dann auch zweimal am 20. Juni 2015 auf dem Velorundkurs und das Spektrum der Fahrzeuge belegte das Credo der Gemeinschaft, die Vielfalt zu fördern, augenscheinlich. So fuhr etwa ein Opel P4 genauso im langsam dahinzuckelnden Umzug mit, wie ein Auto Union 1000 SP, ein Reliant Scimitar SE4 oder ein Plymouth Fury Hartdop Coupé.
Friedfertig mit Militärcorso
Würden Fussballspiele so friedfertig ablaufen wie der Oldtimer GP Brugger Schachen, die Presse hätte kaum mehr etwas zu schreiben und Hooligans gehörten in die Geschichtsbücher. Gemütlich ging es zu am 20. Juni 2015, für das grösste Lärmspektakel sorgte der Militärcorso mit mehreren Panzern. Da wurde dann manchem älteren Schweizer warm ums Herz, erinnerten ihn das vorbeifahrende Motorrad der Marke Condor, der Willys Jeep oder auch eines der gepanzerten Fahrzeuge an seine eigene Zeit in der Rekrutenschule oder in den Wiederholungskursen.
Aber auch wenn man es nicht selber erlebt hat, beeindruckten die fast 40 Tonnen schweren Raupenpanzer mit ihren bis 30 Liter Hubraum grossen Motoren. Und wann steht man schon hautnah vor einem dieser Ungetüme, wenn er bei rund 50 km/h einen Gang höher schaltet
Die Anhänger dieser Fahrzeuge sind übrigens bestens organisiert und werden am 12. bis 14. August 2016 den “7th Convoy to Remember” mit einer Parade von über 400 Oldtimern über eine Strecke von rund 30 km durch das Fricktal organisieren.
Rückblickend darf die Organisation sicherlich stolz sein über das Ergebnis. Der Anlass war straff und kompetent organisiert, es gab kaum Unregelmässigkeiten, auch gröbere Unfälle waren keine zu verzeichnen. Teilnehmer und Zuschauer waren begeistert, was will man mehr? In zwei Jahren soll bereits der nächste GP Brugger Schachen stattfinden, das Rezept hat sich bewährt.






























































































































































































































































































































































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