Keine Frage, wer am Wochenende vom 11. und 12. Oktober mit einem Ferrari in Knokke-Heist mit dabei war hatte die besten Chancen, mit einer der begehrten Trophäen in 12 Kategorien vom Strand in Zoute nach Hause zu fahren. Gleich vier Fahrzeuge aus Maranello wurden von der 15-köpfigen Jury – immerhin mit einer Frau in der Männerrunde – mit einem Preis bedacht. Das tönt nun allerdings wesentlich leichter, als dass es war, denn in den zum Teil hochwertig besetzten Kategorien dürfte mancher Entscheid eher knapp ausgefallen sein.
So standen in der Vorkriegsklasse «Early Motoring Icons PreWar» Sportwagen der 1920er und 1930er im Rennen, siegreich blieb dabei ein Aston Martin Le Mans von 1933. Für Automobile «Made in Belgium» gab es eine eigene Vorkriegsklasse, in der – wie es sich wohl gehört – ein Minerva Type AD Saloon von 1925 das Rennen machte.
Erfreulich dabei war der Umstand, dass die Jury offenbar dem geschlossenen Wagen den Vorzug vor einem Cabriolet gegeben hat – was keine Selbstverständlichkeit ist, wenn beiderlei Karosserietypen in derselben Klasse gegeneinander antreten.
Luxussituation
Der Fiat Otto-Vu Supersonic, gezeichnet von Giovanni Savonuzzi für Ghia, ist in rund 15 Exemplaren entstanden. Allerdings gab es auch einen Alfa Romeo 1900, drei Jaguar XK120, einen Aston Martin DB 2/4 und gar einen AC Cobra mit einer schnittigen «Supersonic» Karosserie aus Turin. Und Virgil Exner, Designchef von Chrysler, liess eine davon inspirierte Karosserie auf ein Chrylser-Chassis zimmern.
Für die zu ihrer Zeit geradezu revolutionäre Karosserieform zu Recht verliehen, konnte der Besitzer des epochalen Wagens von der Jury den Preis der Klasse «Steel & Speed» 1950 bis 1960 entgegennehmen. Doch auch ein 8V aus Turin mit Fiat-Werkskarosserie gehörte zu den prämierten Automobilen. Im Falle des 1954er Otto-Vu Serie Due handelte es sich um den «Best Restoration Award» für die beste Wiederherstellung eines Autos.
Maranello im Pokalsegen und ein Jubiläum
Ferrari allenthalben: In der Kategorie «Steel & Speed 1961 bis 1975» lag der Ferrari 365 GTS von 1969 ganz vorne, obwohl er gegen harte Konkurrenz aus eigenem Hause hatte antreten müssen.
Dasselbe kann man zum Ferrari F40 von 1989 sagen. Er setzte sich an die Spitze der «Iconic Cars 1976 - 2005».
Doch um das Trio vollständig zu machen, hatte sich die Jury entschlossen, dem 1960er 250 GT mit Karosserie von Piero Drogo aus dem Jahre 1966 einen Spezialpreis zu überreichen.
Mit einer Spezialkarosserie war auch die DS von 1967 versehen, in diesem Falle ein Cabriolet von Henry Chapron, ein Le Caddy. Anlass dazu war die Feier zum 70. Jubiläum der Göttin.
Einem weiteren Citroën winkte zudem ebenfalls ein Jurypreis: Die ID19 Grand Luxe Super Confort von 1959 gehörte zur ersten Generation der kleinen Schwester der Déesse. Mit im Concours dabei waren aber auch weitere Varianten der DS wie Pallas oder der Kombi Break.
Erhalten und neue Türen öffnen
Mit dem «Preservation Award» wurde der BMW 507 bedacht. Der Wagen von 1957 zeigt tatsächlich eine sehr minimale, sehr authentische Patina und vermutlich hat manch ein flüchtiger Betrachter kaum gemerkt, dass er es hier mit einem Auto mit minimalen Eingriffen zum Erhalt der Originalsubstanz zu tun hat.
Für etwas jüngeres Publikum dürfte die Kategorie «Nippon Stars» interessant gewesen sein. Subaru XT, Mitsubishi 3000GT oder auch Honda NSX hiessen einige der Kandidaten.
Mit dem Toyota 2000 GT stand aber auch allerfeinstes aus Japan mit im Rennen, ebenso wie mit dem Toyota Sport 800, der in Europa so gut wie unbekannt ist. Verständlich, dass der Toyota 2000 GT am meisten Punkte für sich holen konnte.
Für den Honda NSX von 1992 aber stand ebenfalls ein Jurypreis bereit.
Um den Erhalt ging es auch in der Klasse «Ghost Garage». Hier jedoch sollte an verflossene Automarken erinnert werden. Mit dabei war beispielsweise ein Cabriolet Océane S auf Basis der Aronde aus dem längst verblichenen Hause Simca.
Auch Iso gibt es seit Jahrzehnten nicht mehr, der Grifo Targa hingegen war ein würdiger Vertreter der einstigen Marke des Italieners Renzo Rivolta.
Blieb also noch die Kategorie der modernen GTs und Hypercars. Auch hier buhlten unter anderem ebenso verschiedene Ferrari um den Preis, so ein Ferrari SP3 Daytona oder der Monza SP2. Gewonnen hat hingegen der Aston Martin Victor – ein Sieger im wahrsten Sinne seines Namens.
Ganz zuoberst auf dem Siegertreppchen endete aber der Ferrari 375 Plus Spider Pinin Farina von 1954, einer von sechs gebauten Exemplaren des mit einem Fünfliter-V12-Motor von Lampredi ausgerüsteten, 330 PS-starken Sportwagens – ein verdienter Sieger. (Aufmacherbild)
Die Sieger des Concours d'Elégance von Zoute 2025 im Überblick:
1933 Aston Martin Le Mans «Early Motoring Icons»
1925 Minerva Type AD Saloon «Early Motoring Icons Belgium»
1953 Fiat 8V Supersonic «Steel & Speed 1950 - 1960»
1969 Ferrari 365 GTS «Steel & Speed 1961 - 1975»
1989 Ferrari F40 «Iconic Cars 1976 - 2005»
2020 Aston Martin Victor «Modern GTs und Hypercars»
1966 Iso Grifo Targa «Ghost Garage» vergessene Marken
1967 Citroën DS 21 Le Caddy «Anniversaire de la Citroën DS»
1968 Toyota 2000 GT «Nippon Stars»
1957 BMW 507 «Preservation Award»
1954 Fiat 8V Berlinetta Series II Carrozzeria Fiat Speciali «Best Restoration Award»
1959 Citroën ID19 Grand Luxe Super Confort «Special Price of the Jury»
1992 Honda NSX «Special Price of the Jury»
1960 Ferrari 250 GT Coupé Drogo 1966 «Special Price of the Jury»
Best of Show:
1954 Ferrari 375 Plus Spider Pinin Farina
















































































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