Man erinnert sich kaum noch an die Oberklassen-Limousinen von Opel. Sie hiessen Kapitän oder Admiral oder Diplomat und sie hatten das Zeug, gegen BMW und Mercedes-Benz anzutreten, obwohl sie deutlich günstiger waren. Die beiden KAD-Serien waren der Höhepunkt in Geschichte der “grossen Opel”.
Von 1934 bis 1993
Es begann mit dem Opel 6 2 Liter und dem Opel Super 6. Sie profitierten von amerikanischen Entwicklungen (Opel war 1928/1929 von GM übernommen worden) und paarten diese mit deutscher Ingenieurskunst und Gründlichkeit.
Es folgte der erste Admiral und der Kapitän, der sogar die Kriegsjahre überstand.
In den Fünfzigerjahren war es wieder der Kapitän, der die Konkurrenz aufmischte und schliesslich mit dem P 2.6 zum Bestseller wurde.
Dann kam 1964 die erste Generation des KAD-Trios Kapitän, Admiral und Diplomat. Sie waren amerikanischer als ihre Vorgänger und sie erhielten auch (beim Diplomat) einen echten V8 unter der Haube.
1969 folgte die zweite KAD-Generation, genannt KAD B.
Beerbt wurden diese amerikanisch geprägten Limousinen 1978 durch den Senator A, der aber eigentlich ein Rekord E auf Steroiden war.
Auch der Senator B ab 1987 basierte auf einer kleineren Opel-Limousine, dem Omega. 1993 war Schluss mit den grossen Opel. Und mit Peugeot/PSA am Ruder wird es wohl auch in Zukunft keine mehr geben.
Entlang dem Zeitstrahl
Autor Alexander F. Storz geht strikt entlang der Zeitachse vor, um die verschiedenen Generationen des grossen Opels einzuführen und zu beschreiben. Er schafft es, Umfeld und Konstruktionen nachvollziehbar zu charakterisieren.
Und wie bei vielen seiner anderen Bücher verwendet Storz nicht nur Werksbilder und Fotos von Automagazinen, sondern viele Privataufnahmen aus seinem umfangreichen Archiv, um die verschiedenen Versionen und Varianten zu zeigen. Zwar mag daher die Qualität der Abbildungen manchmal etwas leiden, eindrücklich sind die Fotos allemal und sie zeigen eben nicht nur die Opel-Limousinen, sondern auch deren Konkurrenten und Mitstreiter im Markt.
Nicht nur Limousinen
Storz belässt es nicht mit der Beschreibung von Kapitän, Admiral, Diplomat, Senator und Co. Er wendet sich auch Automobilen zu, die von der Technik der grossen Opel profitierten. Hauptsächlich sind dies natürlich die Bitter-Modelle CD und SC, sowie natürlich der Opel Monza (Parallelmodell zum Senator A).
Vergessen gehen auch Studien wie der Opel CD oder das Frua-Diplomat-Coupé nicht und auch der Intermeccanica Indra geht nicht vergessen.
Vor allem Fliesstext
Wer technische Daten, Ausstattungsdetails oder Produktionszahlen in Tabellenform sucht, der ist bei Storz an der falschen Adresse. Viele wichtige Informationen sind zwar im Text irgendwo erwähnt, aber eine tabellarische Zusammenfassung fehlt genauso wie ein Stichwortverzeichnis. Eigentlich schade, gerade bei einem derartig umfassenden Werk. So ist eher der fleissige Leser gefragt, der sich Seite um Seite vorarbeitet und auch die Bildunterschriften, die wichtige Details erklären, genau betrachtet.
Wer dazu bereit ist, kann im Buch von Storz viel lernen und in Erinnerung rufen. Und das kann sogar spannend sein, wenn man kein reiner Opel-Enthusiast ist, denn schliesslich waren diese grossen Opel eine bedeutende Kraft im Markt und mancher Käfer-Fahrer träumte damals vermutlich vom grossen Kapitän oder Admiral.
Bibliografische Angaben
- Titel: Die Großen Opel - Kapitän - Admiral - Diplomat - Monza - Senator
- Autor: Alexander F. Storz
- Sprache: Deutsch
- Verlag: Motorbuch Verlag
- Auflage: 1. Auflage April 2019
- Format: Gebunden, 23 x 26.5 cm
- Umfang: 224 Seiten, 350 Abbildungen
- ISBN: 978-3-613-04140-0
- Preis: EUR 29.90
- Kaufen/bestellen: Online bei amazon.de , online beim Motorbuch Verlag oder im einschlägigen Buchhandel
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Klaus Jansen