Schicksal eines Rennwagens - Der Auto Union Typ C im Deutschen Museum
Zusammenfassung
Der Auto Union Typ C war eine ausserordentlich fortschrittliche Mittelmotorkonstruktion und in damit in vielen Aspekten seiner Zeit voraus. Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte des Exemplars des Deutschen Museums, welcher eine bewegte Geschichte zu erzählen hat.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Die Kraftfahrhalle im Deutschen Museum
- Der Auto Union als Schnittmodell im Deutschen Museum 1938 bis 1942
- Der Auto Union von 1945 bis 1978
- Der Wiederaufbau des Auto Union Typ C
- Der Neubau der Karosserie bei Rolf Bunte
- Aufbau des 16-Zylindermotors bei Audi
- Die Präsentation des Auto Union Typ C 1980 auf dem Nürburgring
- Die zweite neue Karosserie aus Italien
- Der Auto Union Typ C heute im Deutschen Museum
Geschätzte Lesedauer: 21min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
In Ferdinand Porsches Patentschrift 692 180 vom 3. Mai 1933 heißt es, dass „...die Lehre, die schweren Massen eines Fahrzeugs um dessen Gesamtschwerpunkt herum geballt anzuordnen, an sich bekannt ist.“ Die Umsetzung dieser Überlegung im Auto Union Grand Prix-Wagen Typ C von 1936/37 veranschaulicht das folgende Foto sehr deutlich: Fahrer, Tank und Antriebseinheit bilden die zusammenhängende ‚schwere Masse‘. Der Tank befindet sich nahezu im Schwerpunkt des Fahrzeugs, so dass hinsichtlich Gewichtsverteilung zwischen vollem (280 l) und leerem Tank nur 1-3% liegen. Der Tank weist zwei Schottwände auf mit dem Überlauf aus der inneren Kammer in die äußere im unteren Bereich. Zur Versteifung verlaufen zwei gebohrte Rohre parallel zu den Zwischenwänden. Die Anordnung Fahrer, Tank, Antriebseinheit ist Porsches fortbestehende Innovation im Rennwagenbau und hat mehr oder weniger bis in die moderne Formel 1 Bestand.
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Bilder zu diesem Artikel

Was die Reifen angeht erinnere ich mich an Bilder, daß für die Rennen 1951 in Argentinien mit breiten Bändern schön originalverpackte Rennreifen mitgenomen wurden.
Allerdings dürfte trotz ordentlicher Lagerung und Original-Verpackung die Gummimischung im Zeitraum von 1939 bis 1951 "hart" geworden sein und so die Haftung auf der Rennstrecke negativ beeinträchtigt haben, nicht nur falsche Vergasereinstellungen wegen ungeeignetem Treibstoff.
Ein Archivar hat mir mal erzählt, daß gleich nach dem Krieg, als Stuttgart eine kurze Zeit von der französischen Armee besetzt war, Teile des Mercedes-Werksarchivs verbrannt werden mußten..
Was sich da alles in Rauch aufgelöst hat kann man nur mutmaßen.
In dem Zusammenhang noch etwas in eigener Sache:
Vor inzwischen wohl mehr als 20 Jahren habe ich im Mercedes-Archiv an einem "falschen" Ablageort die Beschreibung eines Mercedes-Rennfilms zur Rennsaison 1935 gefunden, Titel:
"Sieg für Deutschland".
Der Film war in der Mercedes-Filmabteilung übrigens völlig unbekannt.
Angeblich wurde dann einieg Zeit weltweit nach Kopien gesucht denn mindestens eine Kopie dieses Films verbrannte 1943 oder 1944 nach einem Bombenangriff in einem Außenlager in Fellbach bei der Fa. Mahle.
Im Internet ist der Film als solcher bekannt.
Ich selber habe bei der Filmsuche schon viele Stellen kontaktiert, leider immer erfolglos.
Natürlich kann es auch sein, daß der Film irgendwo doch noch existiert aber wegen der zeittypischen Inhalte lieber nicht gezeigt werden soll.
Sollte jemand was zum Verbleib des Films wissen wäre sicher nicht nur ich sehr dankbar.
Er dokumentiert u.a. ein Kapitel Technikgeschichte.
Danke dafür!
Mir ist dann beim Anschauen der Bilder von 1952 am Nürburgring noch aufgefallen daß die Continental-Rennreifen in teilweise sehr gutem Zustand waren.
Ich habe Bilder von diesen ausgestellten Fahrzeugen, dem roten 1924er Targa-Florio-Siegerwagen von Christian Werner und neben dem Auto Union C u.a. einen 3-Liter-Mercedes Rennwagen wie er 1951 in Argentinien gefahren wurde.
Also die Version mit leicht schrägstehenden Hinterrädern.
Die Continental-Reifen an den Mercedes waren optisch wie neu, auch was das Reifenprofil betraf.
Das hat mich einerseits daran erinnert, daß zumindest Mercedes-Benz einen großen Vorrat dieser Reifen über den Krieg in einem Außenlager "gerettet" hat denn soweit ich das weiß hat gleich nach dem Krieg die englische Besatzungsmacht bei Continental in Hannover die Formen für die Rennreifen vernichten lassen.
Auch gab es im Jahr 1940 eine Anfrage sowohl an Auto Union als auch Mercedes-Benz bezüglich einer nach dem Sieg über Frankreich erwogenen Rennveranstaltung.
Die Auto Union sagte ab, u.a. wegen fehlender Reifen während man bei Mercedes "Gewehr bei Fuß" stand, also bereit war.
Aus dem Rennen wurde dann wie bekannt nichts.
Nett bei der Präsentation 1952 war noch ein Schild vor einem ausgestellten W-125 Rennwagen welcher nach der "1000kg-Formel" gebaut wurde.

solche Reifen, einer neu, haben überlebt und sind von einem Selbstabholer vor einigen Jahren zu Audi Tradition
gebracht worden. In meinem Archiv befindet sich der
Lieferschein für diese Reifen zum Belgard GP, die Reifen
hatten individuelle Identnummern, so dass einer dem
Belgrag GP zugeordnet werden konnte.Im museum mobile waren sie bei meinem letzten Besuch leider nicht ausgestellt.
Martin Schröder
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