Nach dem Covid-bedingten Ausfall der Legend Boucles à Bastogne 2021 konnte die grösste historische Rallye Belgiens dieses Jahr endlich wieder stattfinden konnte. Um nicht erneut eine Absage zu riskieren, hatte der Royal Automobile Club Belgien (RACB) die Rallye vom traditionellen Termin Anfang Februar auf Anfang März verschoben. Eine gute Entscheidung, denn die vielen Zuschauer an der Strecke wussten das milde Frühlingswetter offenbar zu schätzen.
Über 200 Autos in fünf Klassen
Das Starterfeld der nunmehr 63. Austragung war sehr umfangreich: Insgesamt 212 Fahrzeuge verteilten sich auf die fünf Klassen. Das grösste Feld stellte mit 98 Autos die Klassie "Classic 60", in der die Teilnehmer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde nicht überschreiten durften. Noch etwas beschaulicher ging es in der Kategorie "Classic 50" zu, in der das Limit bei 50 km/h lag. Sie bot mit 16 Fahrzeugen das kleinste Starterfeld.
Wer auf Bestzeit fahren wollte, konnte das in der Klasse "Legend" für Wagen bis Baujahr 1986 nach zeitgenössischer FIA-Spezifikation tun, die zusammen mit dem Feld der "Youngtimer" (modernisierte FIA-Rallyewagen) immerhin 67 Autos enthielt. In der Klasse "Challenger" traten 31 Fahrzeuge ohne FIA-Pass an.
Der Escort ist nicht zu schlagen
Den Sieg in der Legend-Klasse machten Ford-Escort-Piloten unter sich aus. Das französisch-belgische Team Lefèbvre/Portier gewann im RS 1800 vor den Belgiern Daco/Lemaire im RS 2000. Auch die Plätze drei und vier gingen an Einheimische: Stouf/Werner im Escort RS 1600 setzten sich knapp gegen Pirot/Bodet im RS 2000 durch. Erst das (ebenfalls belgische) Team Marcy/Louka auf Platz fünf konnte im Porsche 911 SC die Dominanz der Ford-Fahrer brechen.
Schade nur, dass sich trotz des hohen Bekanntheitsgrades der Rallye fast ausschliesslich belgische Teilnehmer im Feld fanden. Gerade einmal zwei Wagen aus den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland gingen jeweils bei den "Legenden" an den Start, obwohl die Grenze (rund zehn Kilometer bis Luxemburg) doch so nah ist. Im Feld der Classic-Fahrer sah es nicht viel internationaler aus. Hier fuhr kein einziges deutschsprachiges Team mit.
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Leider war von diesem großen Ereignis selbst in der Innenstadt von Bastogne nicht viel zu spüren, da das Fahrerlager sowie Start und Ziel in ein Gewerbegebiet am Stadtrand verbannt wurden. Das tat dem hohen Zuschauerandrang jedoch keinen Abbruch.
Für nächstes Jahr fassen die Veranstalter wieder den traditionellen Termin Anfang Februar ins Auge, weil die "Boucles" die erste Großveranstaltung im neuen Rennsportjahr sein soll. Auch ins Stadtzentrum von Bastogne soll man nächstes Jahr wieder zurückkehren – zumindest was die Präsentation der Fahrer und Fahrzeuge am Freitagabend sowie das Start- und Zielspektakel am Wochenende betrifft.
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nur eine kleine Korrektur: die Rallye hieß früher "Boucles de Spa" und zählte zeitweise zur Europa-Meisterschaft. Nicht schlimm, vielen Dank für die tollen Fotos!
Viele Grüße aus Ostbelgien
Dieter Scheiff