Am Sonntag, dem 18. Oktober 2020 endete die wegen Corona erfundene Goodwood SpeedWeek nach drei Tagen. Sie zeigte das Beste, was man Goodwood gewohnt ist, nämlich atemberaubende Rennen, berühmte Rennfahrer und das ganze spannende Drumherum.
Fans aus über 150 Ländern schalteten zum Livestream zu, von Orten so weit voneinander entfernt wie Australien, den Vereinigten Staaten, Brasilien, Japan, den Malediven, der Mongolei und Tonga, ganz von zu Hause aus.
Via dem SpeedWeek Hub wurden die Zuschauer mit Drama auf der Strecke, einmaligen Wettkämpfen und Demonstrationen der grössten Errungenschaften aus der Geschichte des Motorsports verwöhnt, wie zum Beispiel 70 Jahre Formel 1 und 50 Jahre seit Porsches erstem Le-Mans-Sieg.
Zwei Livestreams versorgten von Freitag bis Sonntag mit Unterhaltung und zeigten die gesamte Action auf der Rennstrecke, sowie auch Momente von “Revival Fashion”, “the power of design”, “women in motorsport” und sie gaben auch einen Einblick hinter die Kulissen der Auktion von Bonhams, die parallel auf dem Gelände stattfand und zu guter Letzt noch einen Ausblick auf die Zukunft der Mobilität und Technologie.
Die Konkurrenz
Ein spezieller Teil der Veranstaltung war das “Shootout presented by Mastercard”. Ein Sprintrennen über eine Runde, bei dem, einzigartig auf dem Goodwood Motor Circuit, moderne und ältere Autos gegeneinander antraten. Es war ein elektrisierendes Spektakel und die Autos sahen sensationell aus auf dem schnellen und fliessenden Goodwood Circuit. Der Gewinner war Nick Padmore in einem Arrows A11 Formel-1-Wagen aus der Saison 1989/1990 . Entworfen von Ross Brawn und angetrieben von einem 3.5-Liter-V8 von Cosworth, konkurrierte der Arrows mit anderen historischen Formel-1-Boliden, ergänzt durch Sportprototypen und modernen GTs. In einer aufregenden Wende der Ereignisse zerschmetterte Padmore den bisherigen Rundenrekord am Samstag, indem er mehr als sieben Sekunden schneller war, was ihm eine Rundenzeit von 1m 09.914s bescherte. Überraschend war auch, wie gut ein Nissan Skyline mit weit moderner Konkurrenz mithalten konnte.
Das nur einmalige Rally Super Special und Goodwood Driftkhana beeindruckte Fans mit driftenden Autos über Teile des Goodwood Motor Circuit, die noch nie zuvor zum Einsatz kamen. Dies schuf jeden Tag ein dramatisches Bild und ging im Falle der Rallye sogar bis in die Nacht. Den Sieg beim Super Special schnappte sich Rhys Yates im Ford Fiesta R5 mit einer Gesamtzeit von 10:04.4, während der dreifache Formula-Drift-Weltmeister James Deane den obersten Podiumsplatz in zwei der drei Driftkhanas erklimmen konnte.
Viele der Rennen des Goodwood Revival and Members Meeting hatten auch einen Platz im Programm der Speedweek. Edwardische, von Flugmotoren betrieben Monster sorgten in der SF Edge Trophy für Unterhaltung. Die coolsten “dad-mobiles” der Siebziger lieferten sich Kämpfe in der “Gerry Marshall Trophy and Sprint”, während deren Gegenstücke aus den Sechzigern die freundliche Rivalität in der zweiteiligen “St Mary’s Trophy” ausmachten.
Die “Kinrara Trophy”, oft als “das schönste Rennen der Welt” bezeichnet, wurde zur “Stirling Moss Memorial Trophy” umbenannt, in Ehren von “Mr. Goodwood” mit E-Types und Astons, die sich in den schön sonnigen Samstagabend duellierten. Das Wochenende wurde von der RAC TT Celebration abgerundet, die gleichermassen attraktiv und aufregend war.
SpeedWeek Momente
Goodwoods-Partner aus der Automobilindustrie zeigten deren neueste Modelle, etwa den sehnlichst erwarteten Lotus Evija und den vollelektrischen Ford Mustang Mach-e 1400. Die Veranstaltung wurde ebenfalls dazu verwendet, um wichtige Jubiläen und Meilensteine zu zelebrieren, wie zum Beispiel 50 Jahre Range Rover und 40 Jahre Audi Quattro.
Ein bewegender Moment des Wochenendes war die Feier in Erinnerung an den verstorbenen Sir Stirling Moss, welche eine spezielle Darbietung seines engen Freundes und legendären Gitarristen Mark Knopfler beinhaltete. Es folgte dann die neu benannte Stirling Moss Memorial Trophy, welche ein hochspannendes Spektakel wurde, die des illustren Namensgebers würdig war.
Abseits der Strecke kämpften die Kommentatoren Dermot O’Leary, Mark Webber, Rory Reid and Siân Welby Kopf an Kopf in einer Reihe von Herausforderungen. Ebenfalls sprachen sie zu Gästen des Events, wie Keanu Reeves, Jay Leno und dem Architekten Lord Norman Foster.
Der Duke of Richmond meinte am Ende der Veranstaltung: “Wir sind begeistert, dass wir es schafften, Fans aus aller Welt diese SpeedWeek zu zeigen. In einem für alle herausfordernden Jahr sind wir glücklich der internationalen Goodwood Gemeinschaft und neuen Fans etwas Freude zu schenken, wenn gleichzeitig so viele andere Veranstaltungen nicht stattfinden konnten. Wir möchten unseren Partnern, Lieferanten, Fahrern, Teams und der lokalen Gemeinschaft dafür danken, dass sie den Motorsport zurück nach Goodwood brachten. Die Menge an positiven Rückmeldungen von dieser Veranstaltung war überwältigend und enorm bescheidend.”
Für jene, die nach einem Erinnerungsstück der Veranstaltung suchen, gibt es im Shop von Goodwood eine limitierte Speedweek Kollektion zu kaufen. Und auf YouTube sind jede Menge an Videos zu finden.
Für jene, die eifrig auf mehr Motorsport aus Goodwood warten, ist die Planung für 2021 bereits in vollem Gang. Alle regulären Veranstaltungen wie das Members Meeting, Festival of Speed und Goodwood Revival sollen stattfinden und die Daten werden in den nächsten Monaten bekanntgegeben.