Für einmal ist die Geschichte viel aufregender als die Bilder aus der “Milchsuppe”. Die Verhältnisse am Arosa ClassicCar Bergrennen, zum 14. Mal vom 30. August bis 2. September 2018 stattfindend, waren geradezu “unterirdisch”, sowohl für Fahrer, Helfer als auch Zuschauer und - eben - Fotografen.

Dunkelheit, Regen und vor allem Nebel machten die Sache zu einem Versteckspiel. Begonnen hatte der erste Lauf am Samstag Vormittag noch völlig normal, auf regennasser Strasse. Dann bei Startnummer 108 sofortiger Rennabbruch. Der Funkspruch zu den Streckenposten meinte: "Roooooot, da hat es einem der Motor verjagt". Da viele Helfer aus Österreich und Deutschland an der Strecke standen, wurde Schriftdeutsch gesprochen und auch gefunkt, was teilweise zu ganz lustigen Übersetzungen führte.
Der Zuverlässige mit Problemen
Der Opel Manta von Roland Brogli hatte tatsächlich ein unangemeldetes Problem, an einem der schnellsten Streckenabschnitte, bekommen. Das Oel verschmierte die Strasse über mehrere hundert Meter. Der nachfolgende Kurt Holziger mit der Giulia, hatte bei seinem Dreher auf der ölverschmierten Fahrbahn grosses Glück, dass ihn das Gott sei Dank "leere" Baustellen-Klohäuschen vor einem möglichen Überschlag rettete.

Das Bindemittel war auf der komplett nassen Fahrbahn völlig machtlos und so musste eine Putzmaschine aus Chur herangeschafft werden, um die Strecke vom Öl zu reinigen, damit der Rennbetrieb gefahrlos weitergeführt werden konnte.
Völlig zu Recht wurde alles abgebrochen und professionell gereinigt. Das brachte natürlich eine längere Pause mit sich. Da das Malheur um 10 Uhr geschah, musste der erste Lauf gleich für alle gestrichen werden. Das Rennen konnte dann mit dem zweiten Lauf wieder nach Plan um ein Uhr fortgesetzt werden.
Schwierige Witterungsbedingungen
Es gab nun genug Zeit für eine Kaffeepause, sich aufzuwärmen und vor allem der Nässe zu entfliehen. Mittlerweile kam dichter Nebel auf und hüllte die Strecke sogar in den Waldstücken in ein undurchsichtiges Weiss. Die Streckenposten waren völlig machtlos, eventuelle Überholmanöver rechtzeitig zu erkennen und konnten nur nach Gehör die Flaggen zeigen. Als Fotograf bekam man ein ähnliches Problem und kämpfte mit fast unlösbaren Sichtverhältnissen. Nach wenigen Autos der ersten Gruppe ein weiterer Funkspruch: "Rooot, der hat die ganze Schikane abgeräumt….aber Fahrer ok!"
Dieser Unterbruch dauerte keine fünfzehn Minuten, dann ging der Rennbetrieb weiter bis zum dritten Funkspruch: "Ein Notfall-Arzt und ein Rettungsfahrzeug müssen sofort und dringend auf die Strecke um einen verunfallten Jäger zu bergen."

Für den Rettungshubschrauber waren die Sichtverhältnisse im Waldgebiet zu riskant. Sehr schnell war wieder eine gute Stunde verstrichen, bis der abgestürzte Jäger, der mit dem Bergrennen nichts zu tun hatte, endlich geborgen und versorgt war. Dann ging der Rennbetrieb in seine letzte Phase vor der immer näher kommenden Dunkelheit.
Die Bilder zeigen deutlich wie die Verhältnisse am Samstag waren. Dank der digitale Fotografie liessen sich immer noch Bilder schiessen. Noch vor Jahren wäre dies mit den analogen Möglichkeiten ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Damals wären nur Bilder vom Start möglich gewesen.
Ausrutscher auch bei den Taxis
Selbst die Taxifahrten blieben nicht vor Ausrutschern gefeit. Ein Audi TT küsste leicht eine Mauer. Marcel Fässler, Marco Werner und Harald Demuth (ich liebe diese Verhältnisse) hatten jedoch keine Probleme und liessen die Audi`s so richtig fliegen. Vermutlich war es für die Passagiere noch weitaus faszinierender, dass bei nur etwa 30-40% Sicht noch immer richtig schnell gefahren werden konnte.

Und Georges Kaufmann freute sich, dass der Motor seines Maserati 250F dank diesen feuchten Bedingungen ohne jegliches Stottern so richtig sauber lief.
Bessere Bedingungen am Sonntag
Der Sonntag bot dann etwas bessere Bedingungen, so dass doch noch einige richtig schnelle Zeiten gefahren werden konnte. Während der erste Lauf nun auf fast komplett trockener Strecke bestritten werden konnte, begann es im zweiten erneut von Arosa her zu regnen.
Wie später die Autos losfuhren, umso nässer war die Strecke. So gab es dann auch am Sonntag wieder einige Ausrutscher, die aber keine grösseren Unterbrüche als Folge hatten.
Sieger am Berg
Der absolut schnellste Mann war wie bereits im Vorjahr in der "Competition Formula-Klasse" Thomas Amweg mit dem BMW Martini MK50 03 mit einer Gesamtzeit der drei gewerteten Läufe von 9:18.14 Minuten. Nur 40 Sekunden war er im Nebelregen langsamer.
Roger Moser musste dieses Mal hinten anstehen, nur im letzten Regenlauf bewies er mit einem Vorsprung von 4 Sekunden auf Amweg seine Einheimischen-Kenntnisse auf dem rund fünf Jahre älteren Martini.
Erstmals wurden dieses Jahr Formel-Autos und Prototypen/Tourenwagen separat gewertet. So gab es dann auch noch einen Sieger in der "Competition-Klasse" (ohne Formel-Autos) und hier war Marcel Hayoz im Lotus 23B mit 10:50.77 Minuten am besten.
Platz 2 ging an Marco Brunner auf dem Ford Mustang, Dritter wurde Gerd Triverio auf dem Alfa Romeo 1750 GTAm.
In der "Arosa Classic Trophy" Feld 1 und 2 gab es einen Alfa-Doppelerfolg. Hier fuhr Bart den Hartog mit dem Alfa GT 1300 Junior die drei Läufe mit 0,13 Sekunden Abweichung am genausten den Berg hoch. Zweiter wurde Gallo Amedeo mit der Alfa Giulia TI Super 1,6 mit 0,28 Sekunden Abweichung.
Bei der Sport Trophy schwang Andreas Portmann im Lancia Delta HF Integrale von 1995 obenauf.
Nächstes Jahr besseres Wetter?
Leider hatte die Arosa-Classic jetzt zweimal hintereinander ganz grosses Wetterpech, was diese Veranstaltung nun wirklich nicht verdient hat. Denn die 7,3 Kilometer lange Bergstrecke mit ihren 76 Kurven und einer Höhendifferenz von 422 Metern und einer einzigartigen Bergabstrecke von 1,2 Kilometern ist äusserst anspruchsvoll und extrem faszinierend zu fahren.

Daher ist es auch schade, dass sich nicht viel mehr Konkurrenten aus dem nahen Ausland zu den Eidgenossen dazugesellen, denn dieser Event weist mit seiner sehr professionellen Organisation internationales Format auf. Das Wetter kann leider niemand bestimmen, damit muss man überall leben, aber die Streckenführung ist sicher etwas Besonderes.
Dies hatte sicher auch den Schweden Björn Mattisson bewogen, mit seinem Mini Cooper S in die Schweiz zu kommen. Hoffentlich hat es ihm gefallen, so dass er nächstes Jahr zusammen mit ein paar Kumpels wiederkommt.
Nur zur Vervollständigung des ereignisreichen Samstag sei noch gesagt, dass der Jäger den Folgen des Absturzes leider erlegen ist. Unser Beileid!
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Da hatten wir Fahrerinnen und Fahrer am Retro GP Curtilles mehr Wetterglück.
Am Samstagmorgen leichter Regen und am Sonntag ideales Rennwetter mit trockener, sehr schnellen Strecke von Curtilles nach Prévonloupe. Der Anlass war ausgezeichnet organisiert, mit tollen Feldern und begeisterten Zuschauern. Mit 7 Läufen (3 am Samstag und 4 am Sonntag) kam man ausgiebig zum fahren.Der Sprung über den Röstigraben hat sich gelohnt. Wir kommen wieder!
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Ja Arosa classic bergrennen wird jetzt langsam berühmt ffür sein so nasses Wetter.Aber man kann es auch von einer positifen Seite sehen, ich als jangjähriger Historischer Fahrer finde es auch deswegen sehr interessant, da es eben dazu gehört den Umständen Rechnung zu tragen uns isch auch mit einem 400 PS rennwagen zu beherschen undd ohne Unfall und schnell den berg hochfahren, das macht es spannend und erstrebenswert.Wenn wir dann mal Glück mit Sonne und warmen wetter um so schöner wird es sein also bitte kommt doch trotzdem wieder
Und Dnka allenbesonders der Rennleitung uli schneiter, Marcus Markwalder ( Mein Beileid) und natürlich Pascal Jenny und dem Secretariat besonders Sandra Kamper, die für uns Fahrer immer Alles bieten und möglich machen
Danke sehr!
Jost Wildbolz
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