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300-SL-Duplikate – Falsches Spiel mit teuren Nummern

Erstellt am 16. Oktober 2023

Leselänge 14min

Text:

Alexander Schmiede

Fotos:

Depot3 GmbH

9

Bruno von Rotz

8

Steinacker Ingenieur-GmbH

6

privat

5

Daimler-Benz-Archiv

3

Screenshot Instagram Kienle

2

Screenshot Homepage Gooding & Company

1

Screenshot kleinanzeigen.de

1

Archiv Hütten

1

Screenshot Homepage Kienle

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Caister Castle

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Depot3 GmbH

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Bruno von Rotz

8

Steinacker Ingenieur-GmbH

6

privat

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Daimler-Benz-Archiv

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Screenshot Instagram Kienle

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Screenshot Homepage Gooding & Company

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Screenshot kleinanzeigen.de

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Archiv Hütten

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Screenshot Homepage Kienle

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Caister Castle

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Brachte den Stein ins Rollen: originaler Mercedes-Benz 300 SL Roadster mit Hardtop beim Händler Depot3. Die Fahrgestellnummer 198042-10-002786 wurde für ein weiteres Fahrzeug verwendet

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300 SL Roadster, Fahrgestellnummer 198042-10-002786, auf dem Genfer Auto-Salon 1961

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Produktionsauftrag für den phantasiegelben Roadster auf dem Genfer Auto-Salon 1961

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300 SL Roadster Nummer 198042-10-002786 im Jahr 1992. Sein Besitzer Heinrich Zollinger (rechts im Bild) hatten den Wagen hier bereits seit 23 Jahren, 30 weitere sollten folgen

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Vorgänger und Nachfolger: langjähriger 300-SL-Eigner Heinrich Zollinger (links), Käufer Ralph Grieser

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Wiedersehen im Frühjahr 2023: Ralph Grieser (links), Inhaber der Firma Depot3, besucht mit dem frisch zugelassenen 300 SL Roadster dessen Vorbesitzer Heinrich Zollinger

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Ralph Grieser (links), Heinrich Zollinger (Mitte) und dessen Ehefrau begutachten den imposanten Reihensechszylinder des 300 SL

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Ralph Grieser, Ehegattin Zollinger und Heinrich Zollinger mitsamt dem 300 SL

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Datenkarte des Mercedes-Benz 300 SL Roadster, Fahrgestellnummer 198042-10-002786

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300 SL Roadster mit der falschen Fahrgestellnummer ...2786 im Instagram-Auftritt der Firma Kienle

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Hauszeitschrift Kienle News, Ausgabe 2/2019...

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... mit dem Artikel über den phantasiegelben 300 SL,...

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... dessen Fahrgestellnummer ...2786 gefälscht wurde

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Datenkarte des Mercedes-Benz 300 SL Roadster, Fahrgestellnummer ...2765. Das ehemals weisse Auto wurde 1983 in Frankfurt/Main gestohlen und erhielt später die Nummer ...2786 sowie die Lackierung in phantasiegelb

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300 SL Roadster mit der falschen Fahrgestellnummer ...2786 bei der Begutachtung 2023 in Malaysia

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Gutachter Frank Steinacker überprüfte den phantasiegelben 300 SL Roadster im Süden des ostasiatischen Halbinselstaates

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Der echte 300 SL Roadster mit der korrekten Fahrgestellnummer ...2786, hier beim Händler Depot3 in Mülheim-Kärlich, Rheinland-Pfalz

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Deutlich sichtbar manipuliert: Fahrgestellnummer ...2786 statt der ursprünglichen ...2765. Durch das spätere Einschlagen der Schlagstempel wurde die Blechpartie verformt

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Typschild des phantasiegelben 300 SL Roadster in Malaysia – ebenfalls gefälscht

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Mit abweichenden Schlagstempeln verändert: Die Motornummer des gelben Roadsters besteht aus zwei verschiedenen Schrifttypen. Auch in weiterer Hinsicht ist sie "falsch gefälscht": Bei den Matching Numbers, die Kienle vertraglich zusicherte, hätte die Nummer des Sechszylinders die Endziffern 2807

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Schwarz auf weiss: Der letzte Kaufvertrag zum gelben Roadster weist die Firma Kienle nicht als Vermittler, sondern eindeutig als Verkäufer aus

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Im Herbst 2023 bei einem Kienle-Kunden sichergestellt: schwarzer 300 SL Roadster (Fahrgestellnummer der Redaktion bekannt) aus prominenter Sammlung, hier beim Aufbau des Kienle-Messestandes bei der Retro Classics 2015 in Stuttgart

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300 SL Flügeltürer von 1955 im Automuseum von Caister Castle, Ostengland. Ein typgleiches Fahrzeug mit identischer Fahrgestellnummer wurde im Herbst 2023 bei einem weiteren Kunden Kienles sichergestellt

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1955er 300 SL Flügeltürer, der heute Automuseum von Caister Castle steht, im Jahr 1962 bei einem Clubrennen in England

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Fahrgestellnummer des schwarzen 300 SL Roadster ...0367, als er noch dem belgischen Sammler gehörte, von dem Kienle ihn zurücknehmen musste. Im Kontrast dazu...

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... die aktuelle Chassisnummer desselben Fahrzeugs, nunmehr im Besitz eines Bayern, der es zuletzt von Kienle kaufte. Was die Frage provoziert, inwieweit dieser 300 SL zwischen den beiden Kienle-Kunden verändert wurde

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Das tatsächliche Original mit der Nummer ...0367 – ein taubenblauer Roadster mit Hardtop. Das Bild stammt von der Homepage des Auktionshauses Gooding & Company, das den Wagen 2018 in Scottsdale, Arizona, für 1'083'500 Dollar versteigerte

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Hält gern Hof: Klaus Kienle (rechts) in seinem Ausstellungsraum in Ditzingen bei Stuttgart, hier mit Jean Todt, von 1993 bis 2008 Ferraris Formel-1-Teamchef

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Kurzes Vergnügen? Kienles Angebot über 40'000 Mercedes-Benz-Originalteile für verhandelbare fünf Millionen Euro, hier als Screenshot des Portals kleinanzeigen.de, war sehr schnell wieder aus dem Netz verschwunden

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Unbeabsichtigt, doppelt galgenhumorig, aber mittlerweile ebenfalls verschwunden: Kienles Instagram-Post vom Frühjahr 2023

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Mercedes-Benz 300 SL - Flügeltürer in Reih und Glied - Retro Classics Stuttgart 2015

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Natürlich Mercedes-Benz Flügeltürer bei Kienle - Retro Classics Cologne 2018

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Impressionen von der Rétromobile 2013 - SLs auf dem Kienle-Stand

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Kienle mit edlen Sternen - Retro Classics Stuttgart 2017

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Mercedes-Benz 300 SL (1956) - als Flügeltürer und Roadster - natürlich bei Kienle - Rétromobile 2015

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Mercedes 300 SL (1956) - Flügeltürer und Cabriolets bei Kienle - an der Retro Classics Stuttgart 2012

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Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer (1956) - bei Kienle - IAA Heritage by Motorworld 2019

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Mercedes-Benz 300 SL Roadster (1959) - mit Hardtop bei Kienle - Retro Classics Stuttgart 2019

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Produktionsauftrag für den phantasiegelben Roadster auf dem Genfer Auto-Salon 1961

300 SL Roadster Nummer 198042-10-002786 im Jahr 1992. Sein Besitzer Heinrich Zollinger (rechts im Bild) hatten den Wagen hier bereits seit 23 Jahren, 30 weitere sollten folgen

Vorgänger und Nachfolger: langjähriger 300-SL-Eigner Heinrich Zollinger (links), Käufer Ralph Grieser

Wiedersehen im Frühjahr 2023: Ralph Grieser (links), Inhaber der Firma Depot3, besucht mit dem frisch zugelassenen 300 SL Roadster dessen Vorbesitzer Heinrich Zollinger

Ralph Grieser (links), Heinrich Zollinger (Mitte) und dessen Ehefrau begutachten den imposanten Reihensechszylinder des 300 SL

Ralph Grieser, Ehegattin Zollinger und Heinrich Zollinger mitsamt dem 300 SL

Zusammenfassung

Der Fall um gefälschte Mercedes-Benz 300 SL zieht immer grössere Kreise. Inzwischen sind weitere Doppelexistenzen sowohl von Roadstern als auch von Coupés bekannt geworden. Im Mittelpunkt: der Restaurierungsbetrieb Kienle Automobiltechnik, bei dem eine Razzia Ende Mai den Stein ins Rollen brachte. Wir haben den aktuellen Stand der Ermittlungen in einem umfangreichen Artikel zusammengefasst.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Verschollen in zweiter Hand
Geklaut und umlackiert
Weitere Doppelnummern
Ein Kavaliersdelikt?

Geschätzte Lesedauer: 14min

Leseprobe (Beginn des Artikels)

Die Bombe platzte am 31. Mai 2023: Um neun Uhr morgens startete an vier Adressen gleichzeitig eine gross angelegte Razzia der Staatsanwaltschaft Stuttgart, um Beweismaterial sicherzustellen. Ziel: die Firma Kienle Automobiltechnik GmbH in Ditzingen-Heimerdingen und die Privaträume der Firmeninhaber Klaus Kienle sowie seiner Söhne Marc und Alexander. Seitdem ist die Szene um die legendären Mercedes-Benz-Typen W 198, also den 300 SL mit Flügeltüren und als Roadster, in heller Aufruhr: Welches Exemplar ist echt – und damit weit über eine Million Franken wert? Und welches ist gefälscht – ergo ohne historische Existenzberechtigung?

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Produktionsauftrag für den phantasiegelben Roadster auf dem Genfer Auto-Salon 1961

300 SL Roadster Nummer 198042-10-002786 im Jahr 1992. Sein Besitzer Heinrich Zollinger (rechts im Bild) hatten den Wagen hier bereits seit 23 Jahren, 30 weitere sollten folgen

Vorgänger und Nachfolger: langjähriger 300-SL-Eigner Heinrich Zollinger (links), Käufer Ralph Grieser

Wiedersehen im Frühjahr 2023: Ralph Grieser (links), Inhaber der Firma Depot3, besucht mit dem frisch zugelassenen 300 SL Roadster dessen Vorbesitzer Heinrich Zollinger

Ralph Grieser (links), Heinrich Zollinger (Mitte) und dessen Ehefrau begutachten den imposanten Reihensechszylinder des 300 SL

Ralph Grieser, Ehegattin Zollinger und Heinrich Zollinger mitsamt dem 300 SL

Quelle:

von ed******

03.01.2024 (17:09)

Antworten

Bei KIENLE gehen die Lichter aus Ende Jänner 2024
Motor Klassik weiß mehr ......

von .za.

01.11.2023 (12:23)

Antworten

Zum Fall Kienle möchte ich noch keine Stellung beziehen, da -trotz zwischenzeitlich und offensichtlich erschlagender Faktenlage- immer noch die Unschuldsvermutung gilt.
Aber: das o.g. "Falsche Spiel" beginnt doch häufig schon mit der Service-Historie (sog. "scheckheftgepflegt").
Ein ambitionierter Ferrari-Blogger hat am Beispiel der Ferrari 360(1) und F430(2) -quasi mit der Lupe- herausgearbeitet, wieviel Fälscherkreativität bereits in ein Servicebooklet einfließen kann, um einen Käufer zu täuschen und den Maximalpreis zu erzielen. Erschreckend!
Lesenswert:
(1) https://aldousvoice.com/2014/09/09/fake-ferrari-service-history/
(2) https://aldousvoice.com/2014/10/19/fake-ferrari-service-history-part-2/

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