In drei Wochen ist es schon soweit. Die Teilnehmer des Bergrennens Arosa ClassicCar werden sich aufmachen mit ihren Boliden, um einmal mehr die kurvenreiche Strecke zwischen Langwies und Arosa zu bezwungen. Rund 70 Kurven auf sieben Kilometer, davon eine über ein Kilometer lange Bergabstrecke. Von den Piloten und ihren Autos wird alles gefordert.
Erwartet werden eine ganze Reihe spannender Rennfahrzeuge. Ihre Lautäusserungen werden in der Bergwelt wie Musik tönen, ihre Formen werden die Zuschauer entzücken. Beispiele gefällig?
Alfa Giulietta SZ von 1960
Dass man früher schöne Automobile bauen dürfte, das bewiesen die Italiener mit ihren grossen Design-Studios, wie kein anderes Herstellerland. Ein besonderer Zeuge hiervon ist diese seltene Giulietta SZ aus dem Jahre 1960.
SZ steht für Sprint Zagato. Zagato ist einer der besten Karosseriebauer aus Italien, der auch für viele andere berühmten Marken wie Ferrari und Aston Martin die schönsten Automobile der Welt entworfen hat. Kein Wunder, sieht man die Giulietta SZ auch öfters an Schönheitskonkurrenzen.
Zwar hat die Giulietta Sprint weniger als 100PS, dennoch gewann sie 1962 und 1963 den Klassensieg am berühmten Rennen "Targa Florio".
Maserati 250F von 1956
Ein Auto, noch berühmter als sein bekanntester Fahrer. Der Maserati 250 F verkörperte in den späten Fünfzigerjahren das Auto, das es zu schlagen galt. Maserati baute ihn von 1954 bis 1958, Juan Manuel Fangio pilotierte ihn 1957 zum Weltmeistertitel in der Formel 1.
Dass ein derartig wertvolles Automobil nach Arosa hochprescht ist keine Selbstverständlichkeit, aber eine reine Freude. Wie sehr man sich konzentrieren musste um die 290 PS zu bändigen, kann man bei genauem Hinschauen gut erkennen. Und dass Vorsicht geboten ist, das weiss der Besitzer.
Lancia 037 Rally von 1983
Wer ihn damals verspottet hat ist selber schuld. Unter Sammlern lange verschmäht, ist der Lancia Rally 037 heute einer der gesuchtesten Sportwagen überhaupt. Die produzierten Stückzahlen sind übersichtlich, kein Wunder gehören die Plastik-Mittelmotor-Sportwagen heute zu den teuersten Lancia überhaupt.
Dass er nur 257 Mal gebaut wurde macht klar, weshalb dieses Auto heute für eine halbe Million Franken gehandelt wird.
Der Titelgewinner der Rallye-WM von 1983 und einer der Lieblinge von Walter Röhrl - er beendete die Weltmeisterschaft damals mit dem Lancia auf dem zweiten Rang. Danach lief ohne Allradantrieb nichts mehr und somit gehört dem 037 Rally die Ehre, der letzte erfolgreiche Heckantriebs-Rallyerennwagen gewesen zu sein.
Riley Two Seater Sport von 1934
Riley war eine äusserst erfolgreiche Sportwagenschmiede der Vorkriegszeit. Bereits um die Jahrhundertwende baute der ehemalige Fahrradhersteller sportliche Fahrzeuge, wobei erst der Typ mit Namen Monaco ab 1926 den Durchbruch schaffte.
Von der Schulbank zum historischen Motorsport. Dieser liebevoll restaurierte und gepflegte 1934er Riley wird von einem ganz wichtigen Mann in der Schweizer Restauratorenszene pilotiert. Ob er das Fahren seiners130 PS Vorkriegsboliden so gut beherrscht wie die Weiterbildung der Schweizer Fahrzeugrestauratoren, werden wir bald erfahren. Sie können das Auto im Fahrzeuglager bewundern und dürfen sich auch gerne mit diesem Rennwagen fotografieren lassen.
Und damit sind nur vier Beispiele erwähnt, die man Ende August im Bündlerland bei ihren schnellen Bergfahrten beobachten und hören kann. Die Liste umfasst über 150 Autos, darunter etwa eine schnelle Chevrolet Corvette, eine AC Cobra, einen Volvo 123 GT, einen Sunbeam Tiger, einen Austin Healey BN4, eine Alpine A110 FASA oder auch rasante Monoposti und Rennwagen-Prototypen.
Ein Besuch in Arosa und an der Strecke lohnt sich also auf jeden Fall.
Weitere Informationen zum Bergrennen Arosa ClassicCar gibt es auf der Website der Veranstaltung.