Die Teichalm-Winterclassic war auch dieses Jahr einmal mehr ungeeignet für Warmduscher und Schönwetterfahrer. Die rutschigen Schnee- und Eisfahrbahnen auf Wald- und Wiesenwegen kannte man schon aus früheren Jahren, doch am 16. und 17. Februar 2018 gesellten sich neu unangemeldete, unterwegs spontan eingeschobene Sonderprüfungen dazu. Und die geforderte Kompassnavigationen brachte auch gestandene Beifahrer an den Rand zur Verzweiflung, hier verlor nun auch der gewiefteste Navigator den Durchblick.
Spass am Fahren
Trotzdem macht die Fahrerei, natürlich wie immer unter grossem Zeitdruck, in der landschaftlich tollen Südsteiermark ungemein viel Spass. Auch 2018 konnten die vorgegebenen Zeiten in keiner Art und Weise eingehalten werden, so büsste selbst das fast schon professionelle Siegerteam mit Helmut Schwab/Christian Baier im Mitsubishi Lancer 2000 aus dem Jahr 1979 über 44 Minuten auf die Sollzeit ein. Nach hinten erhöhten sich die summierten Abstände auf über 12 Stunden, da kamen wir mit dem Fiat Abarth 850TC von 1961 mit einem Rückstand von 5:36 noch ganz gut davon.
Kolossale Navigationsfehler am ersten Tag, schon bei der ersten Kreuzung, was nur mit einem Einfädler im ersten Tor eines Slalomfahrers gleichkommt, liessen uns weit hinter das lang ersehnte Abendessen zurückfallen. Das Berglokal war bereits dunkel als wir vorfuhren und so konnten wir erst später im Hotel mit einem kleinen Schinken-Käse-Toast morgens um ein Uhr unseren seit hunderten von Kilometern knurrenden Magen doch noch ein wenig beruhigen.
Am zweiten Tag aber rollten wir dann das Feld von hinten auf und machten Platz für Platz wieder gut. Der Rückstand vom Vortag war jedoch viel zu gross um noch in die Top-Ten vorzustossen. So wurden wir mit dem drittältesten Auto wenigstens noch als bestes von drei Schweizer Teams auf dem 17. Platz gewertet.
Fast 1000 km auf Eis und Schnee
Obwohl ein gewisser Ehrgeiz ja doch immer vorhanden ist, kamen wir nicht mit der Absicht auf einen Pokal; wir wollten einfach nur Spass und den hatten wir reichlich.
Während der Porsche 356 zweimal im Strassengraben lag, der Ford Cortina einmal aus dem Schnee gezogen werden musste und der Ford Mustang eineinhalb Stunden auf einer Schneewächte auf Hilfe warten musste, so fuhren wir nicht nur problemlos durch, sondern machten mit den ganzen Navigationsfehlern noch reichlich Mehrkilometer. Anstelle der berechneten 680 km fuhren wir sicher deren 900, alles fast ohne Ausrutscher, das heisst unsere Rutscher stoppten zwei Mal nur haarscharf vor der Hilfe brauchenden Schneeterrasse.
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Alfa Romeo, Fiat
Nichts für teure und wertvolle Autos
Am zweiten Tag nach einem auf Zeit kontrollierten Einparkmanöver war uns eine kurze Verschnaufpause vergönnt. Die einheimische Frau am Tisch fragte in allem Ernst, wieso wir denn so etwas mitten im Winter fahren würden, wo doch die Wetterverhältnisse so schlecht seien? Zudem würden wir ganz eigenartig ausschauen und hätten ja so überhaupt gar nichts mit den Leuten vom Ferrari-Club gemein, die sie so kenne.
Nein, es war auch kein Italiener aus Maranello mit dabei, eine ganz andere Art von Autos war für dieses Unternehmen gefragt. Der Split auf den Strassen malträtiert die Karosserien, die Ketten schlagen an die Kotflügel und die kleinen Ausrutscher können sehr schnell zu Kaltverformungen führen. Nichts für teure und wertvolle Autos, dafür nimmt man die speziell vorbereiteten Winter-Fahrzeuge. Da unser Radhaus zu eng war um Ketten zu montieren führten wir zwei Extraräder am Dach mit, um in der Not die ganzen mit Ketten ausgestatteten Räder zu wechseln. Doch mit den Spikes hatten wir Glück und schafften alle Streckenabschnitte ziemlich problemlos.
Ganz anders als Sommer-Rallyes
Eine Winterrallye ist in keiner Art mit einer Sommer-Veranstaltung vergleichbar, da sich die Wetterverhältnisse innerhalb nur weniger Stunden komplett ändern können und dazu wegen der Höhe über Meer die Strassen entweder mit Schnee, Eis oder nur Nässe bedeckt sind. Erschwerden kommt dann oft stellenweise auch noch dichter Nebel dazu, so dass man sich nur noch an den seitlichen Holzstangen orientieren konnte. All diese Zutaten lassen keine Kaffeefahrt zu und die Herausforderung sind für Fahrer und Beifahrer ähnlich gross.
Man kann sich schon manchmal fragen, wieso man sich so eine Rallye an einem freien Wochenende, rund 800 km weit von zu Hause entfernt, überhaupt aufschnürt? Die Antwort lautet ganz einfach: Extrem viel Spass bei grosser Befriedigung.
Ergebnis
1. Helmut Schwab / Christian Baier auf Mitsubishi Lancer 2000 Turbo von 1979
2. Wolfgang Rathausky / Gudrun Rathausky auf BMW 2002 tii von 1973
3. Gert Pierer / Martin Rettenbacher auf Volvo von 1965







































































































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