Dem Motto „Racing with friends“ wurde die vierte Auflage von Pista & Piloti auf dem Triwo Testgelände in Pferdsfeld (Hunsrück erneut mehr als gerecht. Die 240 Startplätze für den „Gran Premio Alfa Romeo“ am Sonntag waren wie üblich schon Monate vor der Veranstaltung vergeben. Wobei die Alfisti bei den Nennungen dieses Mal richtig „Gas“ gegeben hatten. Im letzten Jahr hatten sie fast die Hälfte der Starter gestellt, mit jetzt fast 140 waren sie deutlich in der Überzahl. Erweitert wurde das Event am Samstag um einen Alfa Romeo Trackday (für neuere Modelle ab Baujahr 2003) sowie um einen Wertungslauf des ASC (Allgemeiner Schnauferl-Club) Hessen.
Charly-Willems-Memorial-Trophy am Samstag
Nach dem Alfa Romeo Trackday mit über 60 Startern gab es am Abend als besonderes Schmankerl den jährlichen Wertungslauf des ASC Hessen um die „Charly-Willems-Memorial-Trophy“. Dieser Lauf hätte eigentlich im Rahmen des Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring stattfinden sollen, hatte auf Grund der zahlreichen Aktivitäten im Rahmen des 50. Jubiläums in der Eifel nicht mehr ins Programm gepasst. Schade für den Ring, gut für Pferdsfeld.
Nach einem zwanzigminütigen Training wurden die 17 Starter von Emilia Wimmer (der Tochter von Veranstalter Marco Wimmer) standesgemäß mit italienischer Flagge und per Le Mans-Start auf die 13 Runden-Reise geschickt. Am Ende hatte Marc Schmitz im Elva FJ100 die Nase vorne und holte sich mit 8,70 Punkten knapp den Sieg vor Aaron Tschörner (Hotchkiss AM 80S) mit 8,96 Punkten sowie Thomas Eßer im Wolseley Hornet Special mit 9,01 Punkten. Der Abend wurde abgeschlossen mit einem Live-Talk von Sprechlegende Rainer Braun und Karsten Arndt vom Podcast „Alte Schule“. Braun ließ es sich ebenfalls nicht nehmen die Fahrer am Sonntag bei der Fahrerbesprechung zu begrüßen und dabei die unvermeidbaren Späßchen mit seinem langjährigen Kumpel und Weggefährten Jürgen Zehra zu machen. Den nicht ganz ernst gemeinten „Vorwurf“ von Braun, „Du bist ja vor Jahren in die Pfalz abgehauen“, konterte dieser geschickt mit “dafür kann ich auch jeden Morgen in Frankreich“ sehr gutes frisches Weißbrot kaufen!"
Überarbeitung des Konzepts, keine Änderungen beim Wetter
Bislang hatte es immer drei Wertungsläufe mit ca. 20 Minuten Fahrzeit gegeben. Jetzt gab es erstmals nur zwei Läufe. Diese jedoch mit ca. 30 Minuten Fahrzeit am Stück und damit einmal weniger ohne die üblichen Zeitverluste die Startaufstellung und Auslaufrunden normalerweise so mit sich bringen. Die Einteilung in sechs Klassen wurde zwar beibehalten, jedoch die nie so wirklich gute besetzte Prototypen-Klasse „Campionato Formula & Prototipi“ gestrichen und durch die Klasse „Anniversario Autodelta & Quadrifoglio“ ersetzt.
In der Tat feierte das vierblättrige Kleeblatt, dass bei der Targa Florio 1923 erstmals auf einem Alfa Romeo zu sehen gewesen war, in diesem Jahr den 100. Geburtstag. Die Tuningschmiede Autodelta war 1963 von Carlo Chiti gegründet worden. Zwei Jahre später hatte Alfa Romeo die Firma übernommen und sie zur offiziellen Rennabteilung gemacht. Die weiteren Klassen „Giro D’Italia“, „Gran Premio Alfa Romeo“, „Trofeo Alfasud Revival“, „Coppa Veloce“ und „Gran Premio Tazio Nuvolari“ wurde unverändert belassen.
Es ist echt wie verhext. Auch bei der achten Auflage (die jeweils zwei Veranstaltungen in der Klassikstadt Frankfurt und auf dem Flugplatz Michelbach mitberechnet) war leider voll Verlass auf das Wetter: In allen gerade Jahren war es schön, in allen ungeraden Jahren gab es Regen. Dieses Jahr hatte es echt gut ausgesehen. Am Samstag herrliches Spätsommer-Wetter, am Sonntag zunächst noch ordentlich, gab es beim Lauf der vorletzten Klasse vor der Mittagspause einen ersten noch erträglichen Schauer. Pünktlich nach dem Break folgte dann ein heftiger Platzregen, so dass der zweite Lauf abgebrochen werden musste. Danach war Ruhe. Zwei Klassen mussten noch mit der nassen Piste kämpfen, beim Rest war es nur noch feucht oder am Ende wieder trocken.
Erlesenes Feld an Vorkriegsfahrzeugen
Das ASC-Feld von Samstag war schon gut gewesen, doch das Feld der Klasse „Gran Premio Tazio Nuvolari“ mit über 25 Vorkriegsfahrzeugen, von Alfa Romeo, Alvis, Ansaldo, Bentley Bugatti, Hotchkiss, Lagonda, Mercedes, MG bis hin zu Railton, Rally, Riley, Steyer, Triumph und Wolsley war vom allerfeinsten.
Ergänzt durch den Elva des ASC-Lauf-Gewinners Schmitz, zwei Giulietta Barchetta, einen Austin-Healey sowie einen winzigen FMR TG500 (Tiger). Gut für die ganzen Piloten und zwei Pilotinnen in den alten, offenen Boliden: Beide Läufe konnten auf trockener Piste absolviert werden.
Im nächsten Jahr geht es natürlich an gleicher Stelle wieder weiter. Dann garantiert ohne Regen, denn 2024 ist schließlich ein gerades Jahr. Verspochen!









































































































































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