Die 11. OCC Jungfrau-Rallye hatte am 26. und 27. August 2016 einen neuen Austragungsort: Spiez am Thunersee bot erstmals die Kulisse für die Rallye, bei der traditionsgemäss nur Damen am Steuer sitzen dürfen. Herren sind als Navigatoren (und Mechaniker) willkommen. Die 2016er Ausgabe der OCC Jungfrau-Rallye war beliebter denn je: Bereits an Ostern waren alle Startplätze ausverkauft. Das ist Rekord.
International
Insgesamt 91 Teams aus der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein und Belgien waren schliesslich am Start. Sie fuhren Autos der Jahrgänge 1947 bis 1986. Das Feld war bunt gemischt. Vom Fiat 500 über zahlreiche Roadster unterschiedlichster Provenienz bis hin zum ehrwürdigen alten Rolls Royce war alles vertreten.
Auch typische “Männerautos” wie der Fiat-Abarth 1000 TC oder die Alpine-Renault A110 mischten sich unter die Startenden.
Wasser im Zentrum
Das diesjährige Motto der OCC Jungfrau-Rallye lautete "Die Jungfrau am Wasser". Entsprechend lagen Start und Ziel an einzigartig schöner Lage mitten in der Spiezer Bucht. Das Wasser spielte auch bei den beiden Tagesetappen eine wichtige Rolle.
Am Freitag führte die Rallye an die Ursprünge der Emme. Einen Teil der Route mussten die Teams mithilfe einer Karte finden, auf der nur die Gewässer eingezeichnet waren.
Am Samstag schliesslich standen die Seen und Wasserfälle des Berner Oberlandes im Zentrum der Routenwahl. Wie immer galt es unterwegs, diverse Zwischenprüfungen zu absolvieren. Hierbei bot die OCC Jungfrau-Rallye einen Mix aus Lichtschrankenprüfungen, Geschicklichkeitsübungen und Schätzfragen aller Art.
Geschicklichkeit gefragt
Hauptdestination am Samstagnachmittag war der Hasliberg. Die Rallye hatte dort die Genehmigung erhalten, die Route über eine Strasse zu führen, die dem Verkehr normalerweise nicht offensteht. Sie führte unter anderem durch einen Teil des Skigebietes im Hasliberg. Entsprechend mussten die Teams vorher ihre Wintertauglichkeit unter Beweis stellen. Es galt, dem Auto einen Ski "anzuziehen", also mit den Vorderrädern genau im Bereich der Bindung zu stoppen. Das ist gar nicht so einfach, wenn der Ski mitten unter dem Auto liegt.
Eindrückliche Leistung
Insgesamt legten die 92 gemeldeten Teams, nicht alle schafften allerdings die ganze Strecke ohne Umwege und einige wenige mussten die Segel verfrüht streichen, an den beiden Tagesetappen jeweils 346,8 Kilometer zurück, was einem Total von über 30‘000 km entsprach. Dabei sammelten sie gesamthaft 69'150 Strafpunkte, von denen sie am Freitagabend beim Entenfisch-Spiel deren 4440 wieder abarbeiten konnten.
Es wurde angesichts der heissen Witterung auch viel getrunken, die Organisatoren schaffen etwa eine halbe Tonne Mineralwasser herbei.
Genussvolles Reisen
Ansonsten ging es aber vor allem auch darum, Berge, Seen und Landschaften zu geniessen. Wunderbar klappte dies auch dank des durchgehend strahlend schönen Wetters am letzten Augustwochenende.
Trotz der relativ hohen Temperaturen (über 30 Grad) gab es übrigens verhältnismässig wenige Pannen. Die Stimmung unter dem Teams war denn auch prächtig, was sich an den Abendessen und beim Rasten am Weg deutlich zeigte.
Junge vorne
Der erste Rang in der Gesamtwertung ging an ein junges Team aus der Ostschweiz: das Team Eberhart / Kaspar gewann die 2016er Jungfrau-Rallye mit einem BMW 2002 Touring aus dem Jahr 1974.
Auch die nächste OCC Jungfrau-Rallye hat Ihren Austragungsort wieder an den Gestaden des Thunersees. Die Veranstalter wollen in der zweiten Septemberhälfte weitere Details bekannt geben.