Vom 6. bis 9. Dezember 2014 fand die 20. Ausführung des Land's End to John O'Groats Classic Reliabilty Trial and Tour (Le Jog) in England statt. Vom westlichsten Punkt des englischen Festlands führte die viertägige Rally über herausfordernde Wege und Strassen bis hin zur nordöstlichsten Spitze Schottlands.
"Le Jog" gilt als die härteste klassische Zuverlässigkeits-Rallye in ganz Europa und ist definitiv ein "Must-do" für jeden Oldtimer-Enthusiasten, der sich und seinem Gefährt diese Strapazen antun will. Auch 2014 überzeugte die legendäre Le Jog Rally mit Besonderheiten zum 20. Jubiläum und Orten, welche schon längst zur Le Jog-Folklore gehören. Aus Anlass des Jubiläums wurde 2014 praktisch auf der Originalroute des ersten Anlasses gefahren.
Anspruchsvolle und isolierte Strassen
Am letzten Tag der Le Jog Rally 2014 verliessen die Teilnehmer Kyle of Lochalsh für die letzten planmässigen 12 Stunden. Während diesen Stunden fuhren die Teams mehr als 526 km, bevor sie John O'Groats über einige der anspruchsvollsten und isoliertesten Strassen Europas erreichten. Hier wurde um Sieg und Niederlage entschieden. Danach winkte Schottland's Antwort auf das Stilfser Joch (ital.: Passo dello Stelvio) - eine Fahrt über Bealach Na Ba, auch der Pass des Viehs genannt, dem höchsten Pass Grossbritanniens, ein Ort wo der Wind niemals still steht.
Vier Zeitmesspunkte testeten die Teams, bevor sie die Abfahrt auf einer der schönsten Strassen Europas nach Applecross unter die Räder nahmen, natürlich in absoluter Dunkelheit. Von dort aus ging es weiter auf schmalen Strassen, die sich an steile Felsen klammern, wo einem schon einmal das Herz in die Hose rutschen könnte, lehnt man sich zu weit hinaus und blickt in die Tiefe. Danach führte die Strecke über karges Land nach Loch Torridon.
Ausdauer ist gefragt
Teilnehmern aus dem Vorjahr war das Örtchen Shieldaig bereits bekannt und die Zeitmesspunkte wurden etwas hinterlistig an unscheinbaren Orten versteckt, um all jene zu erwischen, welche langsam aber sicher die Auswirkungen der doch sehr anspruchsvollen Route zu spüren begannen.
Dafür führte die Strecke bald auf die A896, welche einige Erholung bot, nach all den schmalen und kurvenreichen Strassen der vorigen Regelmässigkeitsprüfung. Allerdings bot auch diese Route nicht ganz die Entspannung, welche manch Einer vielleicht gerne gesehen hätte. Auch wenn sie als eine A-Strasse klassiert ist, machten sie die dichte Natur und Topographie zu einer weiteren anspruchsvollen Strasse.
"Dies ist eine der besten Rallye der Welt", meinte der Teilnehmer Martin Rudolf aus der Schweiz, "sofern Fahrer und Navigator - einen Beifahrer gibt es nicht - genauso wie das Auto vollgasfest sind".
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Sandwiches und Getränke aus der Garage
Nach Loch Luichart, fast schon bei Strathpeffer auf der Ostseite von Schottland, bog die Le Jog Rally 2014 nordwestlich ab und führte über die mit Dank empfangene schnelle und offene A835 nach Ullapool zu den Lochbroom Garage Services, wo die Besitzer aufgeblieben waren, um die Teilnehmer zu begrüssen und ihnen Sandwiches und Getränke sowie grosszügige Anlagen für allenfalls benötigte Reparaturen bereit zu stellen. Zwei Gleichmässigkeitsprüfungen folgten, beide schon aus dem Jahr 2013 bekannt, welche den Teams mit sehr engen und kurvenreichen Strassen wieder so Einiges abverlangten. Der zweite Teil hatte über 13 steile Kurvensektionen in 6.5 km, welche die Teilnehmer um 04:00 Uhr Nachts noch bekämpfen mussten!
Durchbeissen oder Strafpunkte einkassieren?
Eine kurze fast kreisrunde Schleife in Sutherland im Osten von Handa Island brachte die erschöpften Teams nach Durness, der nördwestlichsten Stadt in Grossbritannien, wo sie noch ganze 8 Stunden vom Ziel entfernt waren! Eine Serie von Streckenkontrollen hielt die Teams über Kyle of Tongue auf Trab vor der vorletzten Gleichmässigkeitsprüfung der Le Jog Rally in Skerray. Mit nur fünf Zeitmesspunkten und einer Schleife in der Strecke konnten Teams, welche etwas knapp in der Zeit waren diesen Teil auslassen, mussten dafür aber heftig Strafpunkte einbüssen.
Erbarmungslose Winde und Horizontal-Regen
Nach einem Tankstop in Thurso kam der letzte Abschnitt einer wahrlich epischen Le Jog Rally 2014 in Sicht. Die letzte rund 28 km lange Gleichmässigkeitsprüfung über einige ungewohnt gerade Strassen, welche am Loch of Mey sowie am Castle of Mey, welches einst das Schottische Zuhause von Queen Elizabeth war und heute regelmässig von Prince Charles besucht wird, vorbei führten. Gegen den Schluss mussten die bereits erschöpften Teams dann noch einmal alles geben; der letzte Abschnitt führte in einer letzten Gleichmässigkeitsprüfung, welche schlussendlich über Sieg und Niederlage entschied, in einer Schleife um ein privates Anwesen. Für die letzten 6.4 km wurden die Teams dann noch nach John O'Groats gejagt, wo sie dann aber endlich im Ziel in Empfang genommen wurden - bei horizontalen Regenfällen und erbarmungslosen, orkanartigen Winden.
Dreimal verdientes Gold
Die Goldmedaille erfuhren sich die erstmalige Teilnehmer Tomas de Vargas Machuca und Leigh Powley in einem Porsche 911S von 1970. Mit diesem Sieg hatte Powley ein erfolgreiches Jahr abschliessen können und seine Freudentränen, als er im Ziel von Vater Roger in Empfang genommen wurde, durften wohlverdient vergossen werden. Mark Godfrey und Martyn Taylor in einem MG B von 1965 nahmen die zweite Goldmedaille entgegen, was ein Jahr mit diversen Siegen für die beiden abrundete. Die letzte Goldmedaille ging an Karsten Weber und Thomas Koerner im Team Rocket Science-BMW 320 von 1976.
Natürlich gibt es nicht nur Gewinner bei einer derartig harten Rallye, rund ein Drittel der Teilnehmer musste aufgeben. Die Fahrt auf den teilweise durch recht primitiven Strassen ist mörderisch für das Material. Auch die Navigation ist nicht ganz einfach, es empfiehlt sich, während der Fahrt Kooridnationspunkte zu finden. Gefahren wird schnell und viel mit Vollgas.
"Mein Reliant Scimitar V8 hielt sich bestens, nur 300 km vor Schluss zerbracht ein Radlager hinten", weiss Martin Rudolf zu erzählen. "Ich würde jederzeit wieder mitfahren, aber es ist natürlich eine Zeit- und Kostenfrage, obschon der Anlass als preiswert eingestuft werden darf; es wird viel geboten und die Organisation ist perfekt".
Unsere Bildergalerie zeigt alle atemberaubenden Bilder von der Rallye, welche wunderschön den Spass und die eindrückliche Landschaft zugleich zeigen.
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