Nach der erfolgreichen Durchführung im Jahr 2013 fand der grösste Oldtimer- und Teile-Markt der Region Basiliensis, die 13. Auto-Moto-Klassik, zum zweiten Mal im Pantheon Basel statt.
Oldtimer-Enthusiasten und Auto-Liebhaber trafen sich am zweiten Mai-Wochenende unter sich zu Fach- und Benzingesprächen. Im Zentrum stand nicht nur die automobile Nostalgie, ein überschaubares Angebot an Fahrzeugen, Modellen, Literatur und Zubehör, sondern auch die Sonderausstellung Citroën, die während der Auto-Moto-Klassik zu sehen war.
Paket-Ticket für Messe, Museum und Citroën-Sonderausstellung
Alle Auto-Moto-Klassik-Besucher erhielten einen freien Eintritt in das Museum zur Geschichte der Mobilität – eines der ältesten Autos im Museum ist ein Dietrich vis-à-vis mit Jahrgang 1901 –, und damit auch Einlass zur eindrücklichen Citroën-Sonderausstellung. Dies entliess sich natürlich kaum jemand entgehen.
Die 14. Sonderausstellung Citroën ist im Automuseum ist in Muttenz bis zum 12. Oktober 2014 zu sehen. Seit 2008, dem Jahr der Eröffnung des Pantheons, waren folgende Sonderausstellungen zu sehen: Alfa Romeo (2008), Bugatti (2008-2009), MG (2009), Jaguar (2009), Lancia (2009-2010), «Schweizer Autos» (2010), Porsche (2010-2011), Ferrari (2011), «Geschichte des Zweirads» (2011-2012), «Als die Autos laufen lernten» (2012), Rolls-Royce und Bentley (2012-2013), «Klausenrennen» (2013) und «Die Schweizer Carrossiers» (2013-2014).
Diese vierzehn Sonderausstellungen zeigten Raritäten und Ausnahmefahrzeuge, sauber dokumentiert und attraktiv präsentiert. Auch die aktuelle Citroën-Sonderausstellung genügt diesem hohen Anspruch.
Das Raupenfahrzeug von Citroën
Besondere Aufmerksamkeit zieht das Citroën C4 Autochenille Kégresse P17 1929 des Freiburgischen Sammlers Philippe Etter auf sich. Mit ähnlichen sandfarbenen Halbkettenfahrzeugen führte Citroën zwischen 1922 und 1934 aufsehenerregende Expeditionen in Afrika (Croisière transahrienne 1922-1923 und Croisière noire 1924-1925), Asien (Croisière jaune 1931-1932) und Kanada (Croisière blanche 1934) durch.
Das ausgestellte Fahrzeug produzierte Citroën für die Croisière jaune, die in den Jahren 1931 bis 1932 von Beirut in Libanon über Afghanistan, den Himalaya und die Mongolei nach Peking führte. Dieser C4 Autochenille Kégresse wurde von Philippe Etter als Wrack erworben und in den Originalzustand restauriert. Weltweit existieren weniger als zehn Exemplare dieses Modells.
Einzigartiger Traction Avant als Cabriolet
Viel bewundert ist auch der 1938er Traction Cabriolet. Es ist das einzige in der Schweiz noch erhaltene “Large” Cabriolet. Zu sehen gibt es auch einen in England gebauten Traction Avant. 1954 wurde er von England nach Pretoria in Südafrika ausgeliefert. Ebenfalls zu den seltenen Versionen gehört der grüne Traction Avant, der mit einer Splendilux-Karosserie eingekleidet ist.
Der erste Wankel von Citroën
Äusserst rar ist auch der Citroën M35, ein Prototyp, der für Versuchszwecke gebaut wurde. 1969-1971 wurden von der Karosseriefabrik Heuliez 267 der geplanten 500 Ami-Coupés mit Einscheiben-Wankelmotor (497,5 cm³ 49 PS bei 5500/min) und hydropneumatischer Federung gebaut.
Diese Prototypen wurden einer ausgesuchten Klientel zu Testzwecken verkauft. Nach dem Ende der Testphase versuchte Citroën die Fahrzeuge zurückzukaufen, um keine Ersatzteile bevorraten zu müssen. Das im Pantheon ausgestellte Fahrzeug ist im Besitz des grössten Citroën-Sammlers des Kantons Fribourg: José Dula aus Courtepin.
Dieser stellte der Ausstellung auch die folgenden Raritäten zur Verfügung: DS 19 (1957), DS 21 Pallas (1967), SM (1970) - das ausgestellte Fahrzeug ist das 39. von insgesamt 12'921 produzierte Exemplaren - , DS 19 Break (1971), Mehari 4x4 (1980), BX 4TC Gruppe B (1982) und sogar einen Formel-Rennwagen MEP «Formule bleue» mit Citroën GS-Motor.
Der Deux-Chevaux der Krankenschwester
Ebenfalls aus dem Kanton Fribourg stammt ein Citroën 2CV AZ von 1956. Erste Besitzerin des ausgestellten Fahrzeugs war ein Krankenschwester des Roten Kreuz in Genf. Dieser 2CV war immer in der Schweiz und wurde nie restauriert. Im Jahr 2007 hatte er einen Auftritt am Tim und Struppi Festival in Lausanne.
Das Pantheon Museum präsentiert 34 Citroën-Fahrzeuge, die Hälfte davon fanden ihren Weg aus der Romandie nach Muttenz. «Ein Beweis dafür, dass es in der Oldtimerszene keinen Röstigraben gibt», schrieb Hans Berchtold in den Katalog der Citroën-Sonderausstellung. Er unterstützte Stephan Musfeld, den Pantheon-Initiator, bei der Organisation der Ausstellung.
Und noch mehr Citroën
Anzufügen wäre noch, dass einer der interessantesten Traction Avant ausserhalb der Citroën-Sonderausstellung präsentiert wurde.
Es handelte sich dabei um ein sehr seltenen 15 Six Worblaufen von 1949. Worblaufen baute insgesamt 15 Citroën-Karosserien mit vier Plätzen, einer davon war 1949 am Genfer Autosalon ausgestellt. Nur zwei dieser Fahrzeuge haben überlebt. Während das eine in der Ausstellung bewundert werden konnte, lebt das andere in Holland.
Und ein Citroën als Kasse
Aber zurück zu der 13. Auto-Moto-Klassik. Zwischen Oldtimer- und Youngtimer-Fahrzeugen (darunter auch ein Citroën GS und ein 2CV Charleston von 1987 mit schwarz-gelber Lackierung) fanden sich rare Ersatzteile und Zubehör, aber auch Literatur und Modellautos.
Und was hätte besser als Eintritts-Kasse dienen können als ein Citroën HY Pick-Up aus dem Jahr 1977?
Pantheon-Initiator Stephan Musfeld jedenfalls hat es wieder geschafft, eine kleine und feine, aber vor allem eine gelungene Veranstaltung zu organisieren.
Information
Kostenlos anmelden und mitreden!
Mit einem Gratis-Login auf Zwischengas können Sie nicht nur mitreden, sondern Sie profitieren sofort von etlichen Vorteilen:
Vorteile für eingeloggte Besucher
RAW