Vom 10. bis 12. Juni 2022 feierte die Austrian Historic, eine Veranstaltung, die zahlreiche Rennserien in die Steiermark brachte, ihre Premiere. So war die Masters Historic Racing mit ihren vier Rennserien, den Gentlemen Drivers, den Sports Car Legends, Endurance Legends und den Racing Legends Formula One Cars 66-85 am Start. Des weiteren gastierten auch die Lurani Trophy, die DMV Formel Vau und die Pre-66 Grand Prix Cars in Spielberg.
Am Freitag wurden innerhalb der einzelnen Serien Testfahrten durchgeführt. Am Tag darauf ging es dann mit Qualifying und am Nachmittag mit den ersten Rennläufen weiter, am Sonntag wurde mit einem gut gefüllten Programm der Schlusspunkt gesetzt.
In der Formel Vau traten am meisten Teilnehmer an, wogegen die anderen Rennserie zuweilen sehr kleine Starterfeld hatten, was sicherlich auch darauf zurückzuführen ist, dass dieser Motorsport-Event halt zum ersten Mal stattfand. Laut Veranstalter fanden sich im Verlaufe des Wochenendes rund 8000 Fans an der Rennstrecke im Murtal ein. Beim “Pitlane Walk” während den Mittagspausen erhielten diese einen Einblick in das Schaffen der Rennteams. Unter den Rennfahrern waren auch sehr bekannte wie beispielsweise der ehemalige Formel-1-Pilot Arturo Merzario, welcher bekanntlich nach Niki Laudas Unfall am Nürburgring 1976 erste Hilfe leistete. In der Boxengasse konnte man auch Marco Werner, mehrfacher Le-Mans-Sieger auf Audi, antreffen. Er startete an der Austrian Historic gleich in mehreren Serien.
Packender Zweikampf von Lotus und McLaren
In der Formel-1-Klasse der Masters Historic Racing konnte James Hartley im McLaren MP4/1 dank seiner schnellsten Qualifying-Rundenzeit von 1:25.546 von der Pole Position aus ins Rennen gehen. Im ersten Drittel konnte er seine Führung behaupten, ohne jedoch den neben ihm gestarteten Michael Lyons im Lotus 92 zu distanzieren. Dieser setzte nach einigen Runden zum Überholmanöver an, zog vorbei und überquerte schliesslich als Sieger die Ziellinie. James Hartley musste sich mit dem zweiten Rang zufrieden geben, der Deutsche Marco Werner auf einem Lotus 87B vervollständigte das Podest.
Im zweiten Rennlauf am Sonntag Nachmittag startete demnach Michael Lyons auf Pole, er musste die Führung aber wie zuvor James Hartley abgeben. Letzterer holte sich die im ersten Lauf verlorene Position etwas verspätet zurück und gewann das zweite Formel-1-Rennen dieses Wochenendes. Michael Lyons fuhr als Zweiter und vor Steve Brooks im Lotus 91 über die Ziellinie.
Kleines, aber feines Starterfeld bei den Gentleman Drivers
Die Gentlemen Drivers mussten sich mit einem, dafür immerhin neunzig Minuten dauernden Rennen begnügen, das den Samstag-Abschluss bildete. Insgesamt sieben Fahrzeuge, ein Jaguar E-Type, ein Ferrari 250 GT Lusso, ein Austin-Healey 3000, eine Shelby American Cobra Daytona, ein Lotus Elan 26R und gleich zwei Ginetta G4R, bildeten das Starterfeld. Zum Rennende triumphierten Lee Mowle und Phil Keen im E-Type, das Duo Thomas/Lockie folgte auf der Cobra Daytona und Dritte wurden Nyblaeus/Rosendahl auf dem Austin-Healey.
Siegen geht leider nur ohne Defekt…
Die Teilnehmer der Masters Sports Car Legends traten am Sonntag Vormittag in einem Rennen über sechzig Minuten an. Im Starterfeld fanden sich diverse Fahrzeuge der Marken Lola und Chevron sowie ein McLaren M1 A. Mark Shaw im McLaren ging von der Pole Position aus ins Rennen, fiel jedoch in der fünften Runde mit technischen Problemen aus. Die Spitze übernahm Andrew Willis im Lola T210, der das Cockpit mit Graham Adelman teilte, bevor auch ihr Lola den Dienst quittierte. Das Rennen gewinnen konnte schliesslich Marc Devis im Chevron B19, Zweite wurden Julian Thomas und Calum Lockie im Chevron B8. Das Podium komplettierten Stephan Joebstl und der “übergelaufene” Andrew Willis im Lola T212.
Déjà-vu bei den Endurance Legends
Im Lauf der Master Endurance Legends fanden am Sonntag zwei Rennen über jeweils 40 Minuten statt. Sieger des ersten Rennens wurde Steve Tandy im Peugeot 90X vor Keith Frieser im Zytek 09s. Auf Schlussrang Drei fuhr Marco Werner, der in diesem Rennen einen Lotus LMP2 B12/80 pilotierte. Die GT-Klasse gewann der auf Gesamtrang sechs gewertete Timo Scheibner im Aston Martin V12 Vintage. Im zweiten Rennen blieb das Podium unverändert und erneut war Timo Scheibners Aston Martin das schnellste der GT-Fahrzeuge und belegte einmal mehr Gesamtrang sechs.
Formel Vau und Lurani Trophy sorgen für Abwechslung
Die Formel Vau mit dem wie bereits erwähnt größten Starterfeld der ersten Austrian Historic trat am Sonntag zweimal für je 25 Minuten auf. Den ersten Run konnte Mark Spanbroek im Kaimann vor Manfred Nord im Beach und Nick Wittkuhn, ebenfalls im Kaimann, für sich entscheiden. Beim zweiten Lauf hatte Robert Waschak im Austro Vau die Nase vorn, auf ihn folgten Calvin Stauff im Autodynamics und Heike Volk im Hick Mk 1.
Die Teilnehmer der Lurani Trophy bestritten am Samstag und am Sonntag jeweils ein 25-Minuten-Rennen. Den ersten Lauf gewann Martin Bullock im Wren FJ vor den beiden Lynx-Piloten Pierre Guichard und David Kent. Im zweiten Stint triumphierte Lee Mowle im Lotus 20/22, das Podium wurde ergänzt von Gianluigi Candiani im Branca FJ und Adrian Russell im Lotus 22. Die Endabrechnung beider Läufe konnte Martin Bullock für sich entscheiden, es folgten Pierre Guichard und Stephan Joebstl.
Die Pre-66 Grand Prix Cars waren zu den zwei Rennen jeweils 25 Minuten auf der Strecke.
Falls die bereits in Aussicht gestellte Fortsetzung nächstes Jahr durchgeführt wird und dann noch mehr klassische Rennfahrzeuge an den Start rollen hat die Austrian Historic in der malerischen Steiermark gute Chancen, sich als beliebte und bedeutende Veranstaltung im historischen Motorsport zu etablieren.
Auf folgenden Seiten lassen sich detaillierte Ranglisten der einzelnen Rennläufe einsehen: