Seit 2005 bietet die Arosa ClassicCar Fahrern wie Zuschauern ein faszinierendes Oldtimerfestival in den Bündner Bergen. Im Zentrum steht dabei die Rennstrecke über 7,3 Kilometer von Langwies nach Arosa. Diese beinhaltet 76 Kurven und überwindet 422 Höhenmeter. Das Besondere daran ist auch ein 1.2 Kilometer langer Bergab-Abschnitt. Die Kombination aus fahrtechnischer Herausforderung, alpiner Kulisse und der Nähe zum Publikum verleiht dieser Veranstaltung ihre Einzigartigkeit.
Motorsport und Klassikfaszination
Mit rund 180 Fahrzeugen zeigte die diesjährige Ausgabe eindrucksvoll die ganze Vielfalt des klassischen Motorsports – und noch manches darüber hinaus. So gelang in Arosa dieses Jahr eine eindrückliche «Demonstration», wie wechselhaft das Wetter in den Bergen in der Übergangszeit zwischen Sommer und Herbst sein kann: Der Freitag sorgte für einen winterlichen Auftakt mit Hagel und Schneefall, der sogar dazu führte, dass ein Räumfahrzeug durch die Zeltstadt des Boxenareals gefahren ist. Regengüsse liessen manche Fahrer darauf barfuss oder in Crocs durch das Fahrerlager gehen. Doch bald ging den Wetterkapriolen die Puste aus. Bereits am Freitagabend zeigte sich Arosa wieder von seiner besten Seite und die Sonne drückte durch.
Damit waren ideale Voraussetzungen für die Rennläufe gegeben. Thomas Amweg sicherte sich auf seinem Amweg F2 AW 76 Monoposto mit der schnellsten Streckenzeit von 4:12 Minuten und der Addition der besten beiden Zeiten den Grossen Preis von Arosa. Er gewann zugleich auch die Kategorie Competition Formula. In den weiteren Klassen setzten sich Philipp Brühwiler auf Chevron B8 GT (Competition), Til Alpstäg mit seinem Porsche 911 T (Arosa Classic Trophy) sowie Leonhard Sven Willi auf Alfa Romeo Giulia TI (Arosa Sport Trophy) durch.
Festivalstimmung entlang der Strecke
Neben den Rennläufen bot Arosa erwartungsgemäss auch 2025 ein vielfältiges Rahmenprogramm. Das offene Fahrerlager bot interessante Einblicke in die Technik der Fahrzeuge, lud zu einem Schwatz mit den Fahrerinnen und Fahrern ein und entlang der Strecke sorgten Essensstände für Verpflegung. Währenddessen war der Startbereich in Langwies während allen Tage der eigentliche Treffpunkt für die eingefleischten Fans und Zugewandten der Szene.
Ein besonderes Highlight waren auch dieses Jahr die ausverkauften Renntaxi-Fahrten von Porsche. Den Passagieren bot sich ein eindrücklicher Moment aus der Perspektive all jener, die die Strecke selbst unter die Räder genommen haben.
Tun, was möglich ist: eFuels im Einsatz
Autorennen in den Bergen, die automobile Randgruppe, die sich ein Wochenende lang vergnügt – um den Kritikern solcher Veranstaltung den Wind aus den Segeln zu nehmen, taten die Organisatoren in Arosa viel, um Nachhaltigkeit zu pflegen, soweit dies überhaupt möglich ist. Gemeinsam mit dem Hauptsponsor Porsche Schweiz sowie HIF Global wurde eFuel zur Verfügung gestellt. Was sich in verschiedenen Meisterschaften bereits bewährte, hat sich auch in Arosea als durchaus praktikabel erwiesen.
Viel Licht und kaum Schatten
In Arosa blickt man somit auf ein gelungenes Rennwochenende zurück. Das OK zeigt sich zufrieden, nimmt jedoch gewisse Knackpunkte zur Kenntnis. So sorgten ungeplante Verzögerungen für längere Pausen und zehrten an den Nerven der gegen die Uhr fahrenden Teilnehmer. Die Streckenlänge und der bunte Mix aus ernsthaften Rennfahrern, engagierten Amateuren und reinen Plauschfahrern sorgt für eine knifflige Gratwanderung zwischen den verschiedenen Interessen an einer solchen Veranstaltung.
Die Nähe zum Publikum und die besondere Atmosphäre stechen in Arosa jedoch hervor. „Diese Ausgabe war in jeder Hinsicht besonders: hochklassige Autos, ein starkes Starterfeld und ein Publikum, das die Leidenschaft teilt“, sagt OK-Präsident Markus Markwalder. „Die Mischung aus Motorsport, familiärer Stimmung und dem unverwechselbaren Arosa-Flair macht die Arosa ClassicCar einzigartig.“ Auch Projektleiter Dario Neuhäusler zieht ein positives Fazit: „Nach dem winterlichen Intermezzo am Freitag durften wir zwei tolle Renntage erleben. Mein Dank gilt den Fahrerinnen und Fahrern, unseren Partnern sowie dem grossartigen Helferteam.“
Die 22. Arosa ClassicCar findet vom 3. bis 6. September 2026 statt.
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